Was tun gegen Mundfäule?

Inhaltsverzeichnis

Hallo Frau Dr. Schmelz,

ich habe eine Frage zu Mundfäule. Ich war mit meiner Tochter (17 Monate alt) letztens bei einer Freundin zu Besuch, deren Sohn seit zwei Tagen hohes Fieber hatte. Am Tag darauf wurde bei dem Jungen Mundfäule festgestellt. Es soll sehr ansteckend sein. Bisher konnte ich bei meiner Tochter nichts feststellen. Kann es sein, dass sie sich angesteckt hat? Wie lange kann es dauern, bis die Krankheit ausbricht? Kann ich vorab schon etwas dagegen tun und was hilft, wenn sie ausbricht?

von Frau A.

Antwort von: Dr. med. Andrea Schmelz

Liebe Frau A.,

die Mundfäule (auch Stomatitis aphthosa genannt) ist eine Viruskrankheit, die durch Herpesviren ausgelöst wird. Diese können bei der Erstinfektion im Kindesalter Mundfäule verursachen, doch nur ein kleiner Teil der Kinder, die sich angesteckt haben, erkrankt auch daran. Bei den anderen verläuft die Infektion, die eine Inkubationszeit von zwei bis zwölf Tagen hat, völlig unbemerkt oder sie äußert sich in wiederkehrendem Lippenherpes („Fieberbläschen“). Vorbeugend können Sie nichts tun, um die Krankheit zu verhindern. Sollte die Mundfäule bei Ihrer Tochter ausbrechen, gehen Sie möglichst rasch mit ihr zum Kinderarzt. Dieser kann Ihrer Tochter ein antivirales Mittel namens Aciclovir (Handelsname z. B. Zovirax® Saft) verschreiben, durch das die extrem schmerzhaften Bläschen schneller abklingen.Wenn Ihr Arzt das Mittel für nicht nötig erachtet, lassen sich nur die Beschwerden etwas lindern. Zur Schmerzlinderung eignen sich Präparate, die ein Lokalanästhetikum enthalten, z. B. Dynexan® Mundgel, das vor dem Essen auf die schmerzenden Stellen aufgetragen wird. Oft wirkt auch Honig,mit einem Wattestäbchen aufgetragen, kurzfristig schmerzlindernd, weil er die Bläschen etwas abdeckt. Bei sehr starken Schmerzen können Sie Paracetamol als Zäpfchen geben (z.B. Benuron®). Geben Sie Speisen und Getränke maximal zimmerwarm oder sogar gekühlt.Achten Sie darauf, dass Ihre Tochter nichts Saures (Obst, Säfte!) bekommt. Am besten „rutschen“ noch Eis, Brei, Jogurt oder Suppe. Falls Sie im Krankheitsfall einen Versuch mit Homöopathie machen wollen, sind dies die beiden Hauptmittel: 

  • Mercurius (sublimatus) corrosivus (neue Bezeichnung Hydrargyrum bichloratum): rotfleckige Schleimhäute mit Bläschen und gelblichen Belägen, sehr schmerzhaft!, Besserung durch kalte Getränke, schlimmer nachts und bei Berührung, Kind schwitzt nachts, Schweiß übelriechend.
  • Lachesis: Kind macht sehr kranken Eindruck, leidet stark, will wegen der Schmerzen nichts essen, berührungsempfindlich, Mundschleimhäute dunkelrot, teilweise auch Einblutungen, besser durch kalte Anwendungen, schlechter durch Wärme sowie morgens nach dem Schlafen.

Dosierung für beide Mittel: Potenz D12, anfangs 3-mal im Abstand von 30 Minuten 5 Globuli, danach 3-mal täglich 5 Globuli. Ich hoffe, dass Ihre Tochter die Mundfäule gar nicht bekommt!

Herzliche Grüße

Ihre Andrea Schmelz