Unser Sohn hat eine Schulphobie

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Liebe Frau Reimann-Höhn,

bei unserem knapp achtjährigen Sohn Jasper wurde die Diagnose „Schulphobie“ festgestellt. Das bedeutet für Jasper, dass er extreme Angst hat, sich von uns zu lösen und den Tag in der Schule zu verbringen. Kann er zu Hause bleiben, geht es

ihm gut. Muss er in die Schule gehen, bekommt er regelmäßig heftige Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Übelkeit. Seine Angst hat nichts mit seinem Leistungsvermögen zu tun, er ist ein guter Schüler. Haben Sie einen Tipp für uns, wie wir unserem Kind den Schulbesuch erleichtern können?

von Anonym

Antwort von: Dipl.-Päd. Uta Reimann-Höhn

Liebe Leserin,

sicher sind Sie bereits in psychologischer Behandlung, denn eine Phobie muss unter fachlicher Anleitung behutsam gelöst werden. Es gibt immer wieder Kinder, die den Schulbesuch verweigern, Angst haben und weinen. Auch wenn es sich nicht gleich um eine Phobie handelt, ist das für die Eltern eine große Belastung, denn natürlich erwarten die Lehrer, dass ein Kind regelmäßig in die Schule kommt. Das macht Druck.

Klären Sie trotzdem geduldig alle möglichen Ursachen ab. Wenn Ihr Kind gesund ist und es keinen offensichtlichen Grund für seine Ängste gibt, müssen Sie kontinuierlich an der Auflösung der Ängste arbeiten. Gehen Sie auf die Beschwerden Ihres Kindes morgens nicht näher ein, zögern Sie die Verabschiedung an der Klassenzimmertür nicht hinaus, loben Sie Ihr Kind für jeden Schultag (auch wenn es morgens geweint oder gejammert hat), und machen Sie den nächsten Schultag nachmittags auf keinen Fall zum Thema. Laden Sie Klassenkameraden nach Hause ein, fördern Sie Übernachtungen bei Freunden, und schaffen Sie Gelegenheiten, bei denen Ihr Sohn etwas ohne Eltern unternimmt. Führen Sie ein Tagebuch, um zu verfolgen, wie sich das Verhalten Ihres Sohnes langsam ändert.

Viel Erfolg dabei wünscht

Ihre Uta Reimann-Höhn