Warum schreit mein Baby? Wie Sie seine Bedürfnisse erkennen

In den ersten Lebensmonaten reagieren viele Eltern auf das Geschrei Ihres Babys zunächst beunruhigt und verunsichert. Mit der folgenden Checkliste können Sie erkennen, warum Ihr Baby weint und darauf richtig reagieren. Das Beruhigungsprogramm nach Harvey Karp hilft Ihnen, Ihrem schreienden Kind ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. 

Inhaltsverzeichnis

Weinende und schreiende Babys verstehen und beruhigen

Haben Sie anhand der Checkliste ausgeschlossen, dass es Ihrem Baby körperlich an nichts fehlt, versuchen Sie, sein Weinen nicht „persönlich“ zu nehmen. Vielleicht muss es dadurch Spannungen abbauen, die sich durch viele Reize über den Tag aufgebaut haben, oder Ihr Kind ist eben ein besonders „anspruchsvolles“ Baby. Versuchen Sie also weiterhin herauszufinden, was Ihrem Baby gut tut, und trösten Sie es, fühlen Sie sich aber nicht für sein Geschrei verantwortlich, indem Sie glauben, Sie würden etwas falsch machen!

Das Beruhigungsprogramm nach Harvey Karp

  1. Geben Sie Ihrem Baby Begrenzung wie im Bauch und wickeln Sie es in ein Tuch oder eine Decke ein. Es sollte seine Arme und Beine nur mehr wenig bewegen können. Damit lassen sich auch die in den ersten Wochen auftretenden Reflexzuckungen, die Ihr Baby sehr erschrecken können, verhindern.
  2. Legen Sie Ihr Baby in der Embryohaltung auf die Seite. Sichern Sie es gegen Umfallen in die Bauchlage durch eine zusammengerollte Decke oder ein Kissen.
  3. Schaffen Sie eine beruhigende Geräuschkulisse. Machen Sie „Schschsch“- Laute, die etwa fünf Zentimeter von Babys Ohr entfernt ungefähr so laut wie sein eigenes Schreien sein sollten. Als Geräuschkulisse eignen sich auch Geräusche von Staubsauger, Haarfön oderWaschmaschine (zur Schonung der Geräte Motorengeräusch besser auf Kassette aufnehmen). Auch ein alter Wecker mit lautem Ticken wirkt in den ersten drei Monaten oft wahre Wunder, da er das Baby an Ihren Herzschlag erinnert.
  4. Wiegen Sie Ihr Baby. Natürlich können Sie Ihr Baby auf dem Arm wiegen oder mit ihm durchs Zimmer tanzen.Wirksamer ist allerdings die „Scheibenwischer- Methode“: Legen Sie sich das eingewickelte Baby mit dem Rücken auf Ihre nebeneinander liegenden Oberschenkel (Köpfchen zum Knie) und bewegen Sie die Beine rhythmisch auf und ab oder (wie ein Scheibenwischer, daher der Name!) nach links und rechts. Passen Sie dabei den Rhythmus dem Geschrei Ihres Babys an: Je heftiger es schreit, desto schneller bewegen Sie Ihre Beine.
  5. Letzte Rettung: Saugen. Saugen entspannt Ihr Baby. Bieten Sie ihm Brust, Schnuller, Flasche oder Ihren sauberen Finger an. Da heftig schreiende Babys oft gar nicht saugen wollen und Brust oder Schnuller ablehnen, sollte sich Ihr Baby durch die Punkte 1. bis 4. schon etwas beruhigt haben.

Halten Sie sich bitte genau an die Reihenfolge der einzelnen Punkte und beenden Sie Ihre Beruhigungsversuche, wenn Ihr Baby nicht mehr schreit.