Warum Ihr Kind ständig dazwischenredet und stört

Kinder, die sich viel und gerne unterhalten und entsprechend wohlwollende Aufmerksamkeit von Vater oder Mutter dafür bekommen, lernen schneller und besser sprechen. Wann immer es Ihnen möglich ist, sollten Sie also das Gespräch mit Ihrem Kind pflegen. Es gibt jedoch Situationen, in denen das Kind auch mal ruhig sein muss (z. B. bei Telefonaten oder während der Nachrichten). Und genau da beginnt in vielen Familien das Problem. Gerade dann sprudeln die Worte nur so – und wehe, Mama oder Papa hören nicht zu... 

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Ständig dazwischenreden

Dann erhöht sich schlagartig die Lautstärke, und Geschwister beginnen mit Vorliebe gerade jetzt zu zanken. Oder Sie haben ein Kind, das permanent mehr Aufmerksamkeit und darum mehr Ansprache braucht als andere (und oft mehr, als Ihnen lieb ist!). Dann haben Sie sicher einen Spezialisten in der „Warum?“-Fragetechnik zu Hause, der auch in der Unterbrechungstaktik bei Telefonaten versiert ist. Welche Gründe haben Kinder, wenn sie reden wie ein Wasserfall und Erwachsene dadurch häufig unterbrechen?

  • Kinder sind von der Wichtigkeit ihrer Mitteilungen absolut überzeugt und glauben, dass andere deshalb zuhören sollten.
  • Kinder haben möglicherweise Angst, dass sie ansonsten vergessen, was sie sagen wollten.
  • Kinder wollen durch ständiges Reden die uneingeschränkte Aufmerksamkeit der Eltern erregen.

 8 Tipps, wenn Ihr Kind dazwischenredet

Problematisch wird der Redefluss Ihres Kindes meist dann, wenn es damit versucht, ungebührlich viel Aufmerksamkeit zu bekommen.

  • Beschäftigen Sie Ihr Kind. Dies empfiehlt sich besonders für Telefonate. Da es sich hierbei meist um kurze Zeitspannen handelt, können Sie von Ihrem Kind durchaus erwarten, dass es in der Zeit nicht unterbricht, wenn es etwas zu tun hat. Sehr beliebt ist z. B. Abspülen: einige Plastikteile, ein paar Löffel sowie Töpfe oder Messbecher zum Wasser-Umfüllen in einem höchstens halb gefüllten Spülbecken verschaffen Ihnen meist Ruhe für 15 bis 20 Minuten.
  • Halten Sie spezielle „Telefon-Spiele“ oder Bücher für Ihr Kind bereit. Reservieren Sie dazu in der Nähe des Telefons ein Fach oder eine Schublade, wo Sie einige Bücher (z. B. Wimmelbilderbücher von Ali Mitgutsch), evtl. auch Malbücher, sowie einige „leise“ Spiele (z. B. Motorik-Schleife, Puzzle oder Kullerbahn) aufbewahren. Diese bekommt Ihr Kind ausschließlich dann, wenn Sie telefonieren und nicht unterbrochen werden wollen. Dadurch werden die Bücher und Spiele nicht so schnell uninteressant.
  • Besorgen Sie sich ein schnurloses Telefon. Dadurch sind Sie Störungen beim Telefonieren wesentlich weniger ausgesetzt. Bei ständigen Unterbrechungen, Dazwischenreden oder lautem Geschrei können Sie nun das Zimmer verlassen und in einem anderen Raum ungestört weitertelefonieren. Kündigen Sie Ihrem Kind vordem Telefonat an, dass Sie das Zimmer verlassen werden, wenn es Kind ständig dazwischenredet. Sagen Sie ihm, dass Sie so lange allein in einem anderen Zimmer telefonieren werden, so lange es Sie stört. Wenn Ihr Kind ruhig ist, kommen Sie wieder zurück.
  • Bringen Sie Ihrem Kind nonverbale Aufmerksamkeit entgegen. Wenn Sie gerade lesen oder fernsehen möchten und daher nicht mit Ihrem Kind reden möchten, legen Sie Ihren Arm um das Kind oder legen Sie ihm die Hand auf die Schulter. Das ist bei manchen Kindern ausreichende Aufmerksamkeit, um ihnen genügend Beachtung zu vermitteln, sodass ununterbrochenes Reden überflüssig wird.