Das bisschen Haushalt: Wie Sie Ihr Kind im Alltag ganz „nebenbei“ fördern können

Förderkurse sind meist unnötig, denn die tägliche Hausarbeit bietet Ihrem Kind genügend Fördermöglichkeiten. Und das Beste daran: Ihr Kind will es Ihnen gleichtun und ist deshalb höchst motiviert. Suchen Sie sich aus unseren Vorschlägen am besten direkt einen oder zwei für den nächsten Tag aus!  

Inhaltsverzeichnis

Kinder im Alltag fördern

Auch wenn es mit einem fleißigen kleinen Helfer bei der Erledigung der Hausarbeit nicht so schnell geht und manches dann eben nicht perfekt ist, sollten Sie sich die Zeit nehmen und Ihr Kind einbeziehen. Bitte bessern Sie die Ergebnisse Ihres Kindes nicht nach, denn ihm wird vielleicht bald die Lust am Helfen vergehen, wenn Sie jedes Mal noch einmal hinterher wischen, wo es doch selbst schon geputzt hat!

Kleine Köche groß in Form

Vielleicht kennen Sie das Lied „Der schönste Platz ist immer in der Küche“. Für Kinder stimmt das allemal! Beim Kochen, Backen und Spülen sind sie Feuer und Flamme.

  • Machen Sie mit Ihrem Kind Obstsalat. Es kann Ihnen helfen, das Obst zu waschen und/oder zu schälen. Kindergartenkinder können weichere Sorten wie Bananen, Kiwis oder Birnen mit einem Messer aus dem Essbesteck in kleine Stücke schneiden. Und beim Probieren zwischendurch bekommen auch Nase und Gaumen genügend Anregung.
  • Ran an den Teig. Lassen Sie Ihr Kind Hefeteig kneten, den es danach formen oder ausrollen und ausstechen kann. Die Teig-Kunstwerke können mit Rosinen oder auch mit buntem Zuckerguss (mit Lebensmittelfarbe gefärbt) verziert werden.
  • Wiegen, messen, schütten. Bereits im zweiten Lebensjahr hat Ihr Kind große Freude an diesen Tätigkeiten, wenngleich die Küche danach immer etwas „mitgenommen“ aussieht. Geben Sie Ihrem Kind ein bis zwei Messbecher, einige Plastikschüsseln und Töpfe. Damit kann es nun Reis, getrocknete Linsen oder Bohnen, Zucker oder Nudeln von einem Behältnis ins andere umfüllen. Kinder ab drei Jahren können die Lebensmittel auch abmessen oder auf einer Küchenwaage abwiegen. Bitte aufpassen, dass Ihr Kind sich nicht an den „Spielmaterialien“ verschluckt!
  • Fleißige Spülhilfe. Geben Sie Ihrem Kind unzerbrechliches Geschirr (Töpfe, Schüsseln, Becher aus Plastik oder Metall), einen Schöpflöffel und einen Trichter. Befüllen Sie das Spülbecken zur Hälfte mit Wasser, dem Sie ein wenig Spülmittel oder Babyshampoo zugeben. Wenn Sie Ihrem Kind dann noch einen frischen Spüllappen und eine Bürste geben, wird es mit Begeisterung abspülen oder aber Wasser hin- und herschütten oder auch schöpfen.  

Fleißige Waschfrauen …

Die große Wäsche ist für Kinder alles andere als langweilig. Da bieten sich vielfältige Spielmöglichkeiten an.

  • Bettwäsche abziehen. Bitten Sie Ihr Kind (ab drei Jahren), Ihnen beim Aufknöpfen der Bett- und Kissenbezüge zu helfen.
  • Wäsche sortieren. Schon Zweijährige schaffen es, einen bunten Wäschehaufen nach heller und dunkler Wäsche zu sortieren, wenn Sie einige Wäschestücke als Muster vorsortieren.
  • Ein- und ausladen. Ihr Kind kann schon mit einem Jahr mithelfen, die Wäsche in Waschmaschine oder Trockner einzufüllen und auch wieder herauszunehmen.
  • Wäsche aufhängen. Auch dabei kann Ihr Kind prima mithelfen. Schon Zweijährige können Socken und Handtücher ohne Wäscheklammern über die Leine hängen, größere Kinder können auch die Klammern anbringen. Vielleicht hat Ihr Kind Lust, Ihnen die Wäschestücke farblich oder nach Größe sortiert anzureichen oder zu zählen, wie viele Wäscheklammern Sie von „hier nach da“ (definiertes Teilstück der Wäscheleine) verwendet haben?
  • Sockenzwillinge suchen. Beim Zusammenlegen der Wäsche kann Ihr Kind die zusammenpassenden Socken heraussuchen. Schon mit zwei Jahren kann es Waschlappen aufeinander stapeln oder kleinere Hand- und Küchentücher zusammenlegen.

Putzen macht Spaß!

Zumindest Ihrem Kind … Lassen Sie es also helfen und geben Sie ihm dazu am besten „richtiges“ Putzzeug wie Besen und Schaufel in Originalgröße. An den Kinderversionen aus dem Spielzeugladen hat es nämlich meist viel weniger Freude. Natürlich darf Ihr Kind nicht mit aggressiven Putzmitteln in Kontakt kommen. Als Ersatz ist meist ein Tröpfchen mildes Spülmittel geeignet. Wie man mit den verschiedenen „Putzwerkzeugen“ umgeht, kann Ihr Kind sich bei Ihnen abschauen und dann nachahmen. Lassen Sie ihm aber genügend Zeit zum Üben! Mit Ihrem Vorbild sind die folgenden Tätigkeiten für Kinder ab zwei Jahren geeignet:

  • abstauben
  • mit Besen und Schaufel zusammenkehren
  • Staub saugen (Extratipp: Damit es auch für Ihr Kind nachher wirklich erkennbar sauberer aussieht, können Sie vor dem Saugen noch einige Papierschnipsel oder Konfetti aus dem Locher verstreuen!)
  • Tisch feucht abwischen und nachtrocknen
  • Fenster putzen (erst Scheibe nass machen, dann mit Fensterleder oder Gummiwischer trocken machen)
Mein Tipp:

Lassen Sie Ihr Kind herausfinden, ob verschiedene Lebensmittel, die im Messbecher nach „gleich viel“ aussehen, auch auf der Waage gleich viel wiegen.