Kindergarten: Die besten Rezepte gegen Trennungsschmerz

Wenn Sie Ihr Kind gut auf den Kindergarten vorbereiten, wird es an den ersten Tagen weniger Probleme mit dem Trennungsschmerz haben. Auch in der Eingewöhnungsphase sollten Sie ein paar wichtige Dinge beachten, damit Ihr Kind sich leichter in dieser neuen Situation und im Kindergarten zurechtfindet. 

Inhaltsverzeichnis

Kindergarten-Eingewöhnung

Bald ist es so weit: Ihr Kind darf zum ersten Mal in den Kindergarten gehen. Das ist ein bewegendes Ereignis für die ganze Familie, besonders aber natürlich für Ihr Kind. Einerseits wird es sicher neugierig sein auf die anderen Kinder und was es im Kindergarten Neues zu entdecken gibt. Andererseits wird es häufig auch etwas ängstlich oder unsicher sein – doch das ist in dieser Situation völlig normal.

Damit Ihr Kind im Kindergarten ohne Sie, dafür aber mit den Erzieher/innen und den anderen Kindern in der Gruppe gut zurechtkommt, sollte es einige Voraussetzungen mitbringen. Das Alter allein sagt noch nichts über seine Eignung für den Kindergarten aus. Hier kann Ihnen unsere Checkliste  weiterhelfen. Je mehr Punkte auf Ihr Kind zutreffen, umso besser!

Checkliste: Reif für den Kindergarten?

Folgende Anzeichen zeigen Ihnen, dass Ihr Kind „kindergartenreif“ ist:

  • Ihr Kind kann sich ohne Probleme wie Tränen und Geschrei für mindestens eineinhalb, besser aber zwei Stunden von Ihnen trennen.
  • Es kann einige Zeit lang mit anderen Kindern spielen. Zeigt es noch keinerlei Interesse am Spiel mit Gleichaltrigen, wird es im Kindergarten möglicherweise überfordert sein.
  • Es kann sich mindestens 15 Minuten lang auf eine Sache (ein Spiel oder eine Beschäftigung) konzentrieren.
  • Ihr Kind kann sich weitgehend problemlos sprachlich verständigen. Es sollte also mindestens Dreiwortsätze sprechen, Fragen stellen und auch beantworten können.
  • Altersentsprechende Anweisungen muss es verstehen und möglichst auch alleine ausführen können (z. B. Jacke anziehen, Hände waschen, zur Toilette gehen).
  • Es sollte altersentsprechend fit sein, also sicher rennen, springen und klettern können.
  • Es sollte sich weitgehend selbst anziehen können. Hilfestellung bei Schuhbändern und widerspenstigen Jeansknöpfen wird es sicher noch benötigen.
  • Ihr Kind sollte nach Möglichkeit keine Windeln mehr tragen. Dass ab und zu im Spieleifer mal etwas „in die Hose“ geht, ist aber normal.

Gute Vorbereitung auf den Kindergarten ist das A und O gegen den Trennungsschmerz

  • Üben Sie das Loslassen am besten schon, bevor Ihr Kind in den Kindergarten kommt. Sie können es  z. B. öfter mal stundenweise von einer zuverlässigen Freundin (am besten mit eigenem Kind), den Großeltern, einer Tante oder einem guten Babysitter betreuen lassen.
  • Stärken Sie Selbstbewusstsein und Kontaktfreudigkeit Ihres Kindes durch vielfältige Kontakte zu anderen Kindern: in einer Spiel- oder Krabbelgruppe, auf dem Spielplatz, im Spiel mit Nachbarskindern und Kindern von Freunden und Verwandten. Ideal wäre es, wenn Sie ein oder mehrere Kinder kennen, die bereits in den Kindergarten gehen, den auch Ihr Kind besuchen wird. Laden Sie dieses Kind (oder eines der Kinder) zu sich nach Hause ein, damit Ihr Kind schon erste Kontakte knüpfen kann. Es erleichtert ihm den Kindergartenstart sehr, wenn es dort in den ersten Tagen schon Freunde hat oder einige der Kinder wenigstens kennt.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind über den Kindergarten, was es dort Interessantes und Neues zu entdecken gibt. Als Einstieg bieten sich die nachfolgend aufgeführten Bilderbücher an. Beschreiben Sie den Kindergarten bitte niemals unrealistisch positiv, denn sonst ist Ihr Kind später vermutlich enttäuscht.
  • Beziehen Sie Ihr Kind mit ein, wenn Sie Dinge, die es für den Kindergarten braucht, besorgen.  lassen Sie es die Kindergartentasche, eine Dose für das Pausenbrot und eine schicke Trinkflasche aussuchen. Nehmen Sie es mit, wenn Sie Turnbeutel und Turnzeug kaufen und schildern Sie ihm, wofür es all diese Dinge braucht.
  • Sobald Sie den Kindergartenplatz für Ihr Kind haben, können Sie es mit „seinem“ Kindergarten vertraut machen. Gehen Sie öfter mal beim Spazieren gehen dort vorbei. Nutzen Sie Kindergartenfeste oder den Tag der offenen Tür, um dem Kindergarten einen Besuch abzustatten.  Günstig ist es auch, wenn Ihr Kind Sie bereits bei der Kindergartenanmeldung begleitet hat. Nehmen Sie „Schnupperangebote“ wahr oder fragen Sie selbst nach, ob Sie mal einen Nachmittag mit Ihrem Kind „zu Besuch“ kommen können.

Bilderbücher zur Vorbereitung auf den Kindergarten und gegen den Trennungsschmerz

Die folgenden Bilderbücher gefallen Kindern ab zwei bis drei Jahren:

  • „Unser Kindergarten“ von K. Lindley und P.Mennen (mit vielen Klappen; Ravensburger 1999; 16 Seiten; 12,95 €)
  • „Meine ersten Kindergartengeschichten“ von C. Suetens und R. Künzler-Behncke (Ravensburger 2004; 36 Seiten; 9,95 €)
  • „Der kleine Bär kommt in den Kindergarten“ von J. Langreuter und V. Sobat (Ars Edition 1996; 32 Seiten; 3,95 €)
  • „Komm mit in den Kindergarten“ von B.Minte-König und H.-G. Döring (Thienemann 2001; 32 Seiten; 4,90 €)
  • „Conni kommt in den Kindergarten“ von L. Schneider und E.Wenzel-Bürger (Carlsen 2004;24 Seiten; 3,90€)
  • „Heute gehen wir in den Kindergarten“ von S. Hämmerle und K. Trapp (Betz 2000; 24 Seiten; 9,95 €)
  • „Leo Lausemaus will nicht in den Kindergarten“ von M. Campanella (Lingoli 2005; 32 Seiten; 5,95 €)