Früher Kita-Besuch schützt vor psychischen Störungen

Eltern, die ihr Kind schon früh in eine Kita geben, haben häufig ein schlechtes Gewissen. „Wird es meinem Kind dort auch gut gehen?“ und „Wie kommt mein Kind damit zurecht, dass vieles dort ganz anders ist als zu Hause?“ fragen sie sich. Diese Eltern können jetzt aufatmen: Eine neue Studie der Uniklinik Dresden kommt zu dem Ergebnis, dass die frühe Unterbringung in einer Kita gut für die Psyche der Kleinen ist. 

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Neue Studie

Seit die Betreuungsmöglichkeiten für Unter Dreijährige massiv ausgebaut werden, herrscht unter Eltern und Politikern ein regelrechter Glaubenskrieg. Ist es nicht vielleicht schädlich für die kindliche Entwicklung, wenn sie im Alter von ein oder zwei Jahren schon eine Kita besuchen? Sind sie zu Hause nicht besser aufgehoben? Der Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uniklinik Dresden, Professor Veit Roessner, hat nun herausgefunden, dass Kinder während der ersten zwei Lebensjahre vom Besuch einer Kindertagesstätte stark profitieren.

Mein Tipp:

Auch mich fragen immer wieder Eltern um Rat, weil sie ihr Kind schon früh in eine Kita geben wollen oder müssen. Sie machen sich Sorgen, ob ihr kleiner Schatz in der Obhut der fremden Erzieherinnen und im Kreis der anderen Kinder wirklich gut aufgehoben ist. Ich kann diese Bedenken gut verstehen, auch mir ist die Loslösung bei jedem Kind anfangs schwergefallen. Wie immer gibt es auch in dieser Frage natürlich kein Patentrezept. Im Vordergrund sollte immer stehen, dass Eltern und Kind sich mit der Betreuungssituation wohl fühlen. Dennoch rate ich: Trauen Sie Ihrem Kind ruhig schon früh zu, dass es ohne Sie klarkommt, und zeigen Sie ihm das auch. Sie alle – Mutter, Vater, Ihr Kind und auch die Geschwister – werden davon profitieren!

Früher Kita-Besuch schützt vor psychischen Störungen

In der Studie wurden 4.000 Kinder im Einschulungsalter auf psychische Auffälligkeiten hin untersucht. Das Ergebnis war eindeutig: Je früher die Kinder eine Betreuungseinrichtung besucht hatten, desto niedriger war das Risiko für psychische Störungen wie z. B. Hyperaktivität. Jungen und Mädchen, die erst später einen Kindergarten besuchten, hatten sogar ein doppelt so großes Risiko, psychisch auffällig zu werden. Diesen Effekt konnten die Forscher in allen sozialen Schichten nachweisen. Laut Professor Roessner zeigt das Ergebnis, dass Kinder zwar ihre Eltern brauchen, doch nicht davon profitieren, wenn diese 24 Stunden um den Nachwuchs kreisen. „Die heutigen Kitas sind der moderne Ersatz für Großfamilien und ein intaktes Dorfleben“, so Roessner.