Umweltbewusstsein bei Kindern

Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind angesichts der Schreckensmeldungen von Klimawandel, aussterbenden Tierarten und sich dem Ende zuneigenden fossilen Brennstoffen aktueller denn je. Noch immer verbraucht der Mensch weitaus mehr Ressourcen, als für den langfristigen Erhalt der Erde vertretbar sind. Vor allem Eltern sollten sich im Erziehungsauftrag ihrer Kinder dafür engagieren, um dem Nachwuchs ein unbeschwertes Leben in und mit der Natur zu ermöglichen. Darüber ist es wichtig, den Kindern ein verantwortungsvolles Bewusstsein für ihre Umwelt und deren Schutz zu vermitteln.  

Inhaltsverzeichnis

So lernen sie es am besten

Die Lage ist in Deutschland und der Schweiz trotz sinkender Emissionen und eines steigenden Umweltbewusstseins der Bevölkerung ebenso prekär wie in anderen Industrie- und Schwellenländern: Die Staaten verbrauchen wesentlich mehr Energie, als sie auf nachhaltige Weise produzieren können, der Natur wird mehr genommen, als sie nachliefern kann. Die Schweiz hat 2015 einen ersten Bericht zur Lage der Umwelt in der Schweiz vorgelegt. Daraus ergeben sich mehrere Handlungsbedarfe zum besseren Schutz der Umwelt. Dazu gehören ein sorgsamerer Umgang mit Ressourcen, eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes, den Erhalt der Biodiversität, die Verringerung der Feinstaubbelastung, Boden- und Gewässerschutz, eine Verringerung der Lärmbelastung und des Elektrosmogs, eine sorgsame Raumentwicklungspolitik, Überwachung der Gentechnologie und einen Störfallschutz. Ähnliche Vorhaben finden sich im deutschen Umweltschutzbericht 2015.

Mangelhaftes Umweltwissen in der Schweizer Bevölkerung

Der Schweizer Umweltsurvey hat ergeben, dass innerhalb der Schweizer Bevölkerung wenig Wissen über alltagspraktische Themen wie das Einsparpotenzial von Energiesparlampen oder Stromspartipps vorherrscht. Dabei gibt es ein deutliches Gefälle zwischen der Deutschschweiz und der Westschweiz. Nur drei Viertel der Schweizer erachten das Umweltproblem als bedeutend (knapp zwei Drittel der Westschweizer), wobei fast jeder Dritte davon ausgeht, dass die Wissenschaft das Problem relativ einfach lösen kann. Dennoch sind 70 % bereit, zugunsten der Umwelt persönliche Abstriche zu machen, 60 % achten beim Einkaufen bereits auf Hinweise zur Umweltverträglichkeit, Recycling gehört für die meisten Schweizer bereits zur täglichen Routine.

Unterschiede mit der lokalen und globalen Umweltzufriedenheit in Deutschland

In Deutschland wird alle zwei Jahre eine Umfrage zum Umweltbewusstsein in Deutschland durchgeführt. Bei der letzten Erhebung zeigte sich eine im Vergleich zur vorangegangenen Studie erhöhte Zufriedenheit mit lokalen Verhältnissen, Sorge bereitet den Deutschen jedoch der nationale Zustand. Fast zwei Drittel der Befragten schreiben dem Umweltschutz eine bedeutende Rolle bei der Bewältigung künftiger Aufgaben zu. Neben dem weitverbreiteten Recycling nutzen 40 % der Befragten Ökostrom, kauft mehr als die Hälfte energieeffiziente Geräte, 8 % leisten Ausgleichszahlungen für CO2-Ausstoß.

Maßnahmen zum Natur- und Umweltschutz

Der Umweltschutz befasst sich mit den Teilbereichen Boden, Wasser, Luft und Klima sowie den daraus resultierenden Wechselwirkungen. Daraus ergeben sich auch die Schutzmaßnahmen, die jeder Einzelne ergreifen kann:

  • Klimaschutz
  • Waldschutz
  • Gewässerschutz
  • Schutz der menschlichen Gesundheit
  • Ressourcenschutz
  • Tierschutz

Beim Klimaschutz geht es vor allem um die Reduzierung der Treibhauseffekte, der Waldschutz umfasst jegliche Schutzmaßnahmen von Wäldern – gegen Schädlinge, Pilze und andere, meist durch den Menschen verursachte Umwelteinflüsse. Analog dazu befasst sich der Gewässerschutz mit der Reinhaltung von Gewässern, wohingegen zum Schutz der menschlichen Gesundheit Lärm- und Luftschutz gehören. Während all diese Maßnahmen gerade für kleinere Kinder ziemlich abstrakt sind, bieten sich der Tierschutz sowie der sorgsame Umgang mit Ressourcen an, um einen wertschätzenden Umgang mit der Natur zu erlernen.

Tipps für die umweltbewusste Erziehung

Grundsätzlich gilt: je früher, desto besser. Haben sich Verhaltensmuster erst einmal eingeschlichen, so fällt es schwer, diese wieder zu ändern. Kinder sollten also möglichst früh, d. h., schon im Vorschulalter, die Grundlagen des Umweltschutzes lernen.

Am Besten gehen Sie als Paradebeispiel voran und leben Ihrem Kind einen wertschätzenden Umgang mit der Umwelt vor – schließlich sind Eltern Vorbilder, an denen sich Kinder orientieren und deren Verhalten sie nachahmen. Machen Sie Ihr Kind auf die Schönheit der Natur immer wieder aufmerksam – Schätzenswerte Dinge behandelt man stets auch gut.

Altersgerechte Vermittlung

Es ist hilfreich, Kindern zu erklären, warum sie etwas tun oder lassen sollen. Gut geeignet sind dafür alltagsnahe Beispiele wie Licht, Strom- und Wassersparen sowie die Mülltrennung. Abstrakte Dinge wie den Klimawandel verstehen Kinder zunächst nicht.

Zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt gehört auch das Kaufverhalten. Beim Einkauf bietet sich die spielerische Vermittlung dessen gut an: Findet Ihr Kind die Biosiegel auf den Verpackungen im Einkaufswagen? Welche Verpackung kann direkt im Laden im entsprechenden Behälter entsorgt werden?

Kinder lernen am besten durch das physische Erleben. Das heißt: weg von der Playstation, raus in die Natur! Das funktioniert entweder durch den Wochenendausflug mit der ganzen Familie, einen Waldkindergarten, oder über die Teilnahme an Umweltschutz- und Naturschutzgruppen, die es fast in jeder Stadt gibt. Hier treffen Gleichaltrige aufeinander und erlernen spielerisch den Nutzen von Umwelt- und Klimaschutz kennen.

Die gemeinsame Zeit in der Natur stärkt gleichzeitig die Eltern-Kind-Beziehung. Begeben Sie sich auf eine gemeinsame Entdeckungsreise – vielleicht entdecken Sie ein paar Steinböcke, ein Murmeltier, oder eine Eidechse huscht über den Weg? Mit Hilfsmitteln wie einem Fernglas oder einer Becherlupe lassen sich Tiere zusätzlich aus anderen Perspektiven betrachten. Vielleicht haben Sie ja ein Bestimmungsbuch für Insekten dabei und entdecken außergewöhnliche Arten.

Vielleicht ist der nächst gelegene Tierpark ja auch das Wochenendziel. Hier lernen Kinder Tierarten und ihre Lebensweisen aus entfernten Gegenden kennen.

Motivation Gewinn

Ist bereits ein Interesse für etwas vorhanden, fällt das Lernen meist nicht schwer. Wie aber führt man Kinder an ein Thema heran, das ihnen bislang vielleicht ziemlich fremd ist? Hier kann ein attraktiver Gewinn motivierend wirken. Bewegen Sie Ihre Kinder zur Teilnahme an einem Wettbewerb, bei dem sie sich mit der Umwelt auseinandersetzen und der die Teilnahme mit einem Sachpreis belohnt.

Fazit: Das Lernen muss interessant sein

Nichts verringert die Lust auf das Lernen mehr als langweilige Informationsquellen. Kinder wollen erkunden, entdecken, erforschen. Kindgerecht aufbereitete Bücher, PC-Spiele, die den Umweltschutz thematisieren, oder die Ausstattung mit eigenen Forscherutensilien, mit denen sie auf eine Entdeckungsreise durch den Garten oder den Wald gehen können, wecken das Interesse für die Natur ganz spielerisch.