Der neue Papi: Ihr Kind lernt Ihren neuen Partner kennen

Wenn Sie geschieden sind und nach einer stressigen und oft emotional sehr auslaugenden Zeit einen neuen Partner gefunden haben, möchten Sie den am liebsten sofort in die Familie integrieren. Doch wenn die Mutter einen neuen Partner präsentiert, kann das leicht in die Hose gehen. So schaffen Sie es, damit Ihr Kind den Partner mag. 

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Wenn Mütter sich neu verlieben

Natürlich müssen Sie als Mutter Ihrem Kind Ihren neuen Partner vorstellen. Bevor sie das allerdings tun, sollten Sie sich sehr sicher sein, dass Ihre Beziehung längerfristig funktionieren wird. Versetzen Sie sich in Ihr Kind. Dann wissen Sie, dass Ihr Kind eine verlässliche Bindung benötigt. Dazu gehören feste Strukturen. Unbeständige Partnerschaften der Mutter dagegen verunsichern Ihr Kind unnötig.

Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich Ihrer Gefühle gegenüber dem neuen Partner sehr sicher sind und dass Ihr Partner das genauso sieht. Erst dann sollten Sie eine Begegnung mit Ihrem Kind ins Auge fassen.

Das erste Kennenlernen

Überlegen Sie sich einen tollen Ausflug. Wählen Sie ein Ziel, das Ihrem Kind gefällt, ein Zoo beispielsweise, ein Freilandmuseum, oder ein Freizeitpark. Egal wofür Sie sich entscheiden, es sollte ein Ort sein, an dem sich Ihr Kind wohlfühlen wird. So versetzen Sie Ihr Kind von vornherein in eine positive Stimmungslage. Treffen Sie dort auf Ihren neuen Partner. Begrüßen Sie ihn als Bekannten, nicht als Ihren Freund. Behandeln Sie Ihr Kind nicht als Anhängsel, sondern gestalten Sie den Ausflug so, dass er Ihrem Kind gefällt. Gehen Sie nicht händchenhaltend mit Ihrem neuen Partner, sondern so wie Sie mit einem anderen Bekannten auch durch den Park gehen würden. Sorgen Sie dafür, dass Ihr neuer Partner mit Ihrem Kind ins Gespräch kommt.

Das zweite und weitere Treffen

Es ist sinnvoll, auch das zweite Treffen außerhalb der eigenen vier Wände stattfinden zu lassen. War der Ausflug ein Erfolg, spricht nichts gegen eine Wiederholung. Es kann diesmal auch ein anderes Ziel sein. Ideal ist es, wenn sich das Kind auf den Ausflug freut. Dann ist das schon eine gute Grundlage für ein späteres Miteinander. Doch auch weitere Treffen sollten nicht gleich in der eigenen Wohnung zustande kommen. Wichtig ist: Lassen Sie sich Zeit. Wenn Sie sich jetzt dafür ausreichend Zeit nehmen, müssen Sie später keine Zeit in entstehende Erziehungsprobleme investieren. Nutzen Sie die Möglichkeit, eine Freundschaft zwischen Ihrem Kind und dem neuen Partner zu fördern. Diese kameradschaftlichen Bande entstehen allmählich und langsam. Haben Sie Geduld!

Das erste Treffen in Ihrer Wohnung

Irgendwann ist es soweit. Vielleicht sogar, weil Ihr Kind vorschlägt: „Der Tom kann uns doch mal zu Hause besuchen, oder Mama?“ Spätestens dann laden Sie Ihren Partner zu einem Essen zu sich nach Hause ein. Sie kochen etwas Gutes. Ein Essen, das auch Ihrem Kind schmeckt. Später bringen Sie Ihr Kind ins Bett und eventuell können Sie ganz beiläufig erwähnen: „Du, ich finde den Tom auch nett. Ich glaube er ist auch mein Freund.“

Die Reaktion Ihres Kindes

Wie Ihr Kind darauf reagiert, hängt ganz von seinem Temperament, seiner Art, und wie es die Trennung von seinem Vater verkraftet hat, ab. Natürlich auch von seinem Alter. Ab Vorschulalter können die Kinder durchaus einsichtig reagieren. Sie wissen, dass jeder einen Freund haben möchte, warum also nicht auch die Mama. Ältere Kinder halten möglicherweise sofort zum leiblichen Vater. Sie denken an Verrat und steigern sich in aggressives Verhalten hinein.

Das Temperament eines Kindes ist vorgegeben. Trotzdem kann die Reaktion Ihres Kindes in vernünftige Bahnen gelenkt werden, wenn das Treffen mit dem neuen Partner gut vorbereitet wird. Sollte Ihr Kind trotzdem aggressiv reagieren, dann lassen Sie Ihren Nachwuchs erst mal alleine. Vielleicht muss Ihr Kind das einfach mit sich selbst ausmachen. Die Reaktion kann auch eine Schutzhaltung sein, mit der Ihr Kind demonstriert, dass es noch immer an der veränderten Situation leidet und Angst vor neuen Veränderungen hat. Ihr Sohn, oder Ihre Tochter musste zunächst das Zerbrechen der Familie verkraften und sich damit abfinden, dass der Vater nur noch wenig Zeit hat. Das Kind hat sich gerade daran gewöhnt, die Mutter ganz für sich alleine zu haben. In diese Situation kommt auf einmal ein fremder Mann, der Ansprüche an die Mutter stellt. Das ist schwierig.

Deshalb sollten Sie Ihrem Kind klar machen, dass Sie sich nach wie vor Zeit für Ihre Tochter, oder Ihren Sohn nehmen werden. Erklären Sie ihm, dass es im Gegenteil mehr Zeit für Spaß geben wird und erinnern Sie Ihr Kind an die Ausflüge, die Sie schon mit Ihrem Partner erlebt haben. Vielleicht ahnt Ihr Kind dann, dass der neue Partner die Mutter nicht wegnimmt, sondern selber eine Bereicherung darstellt – für die ganze Familie!