Hilfe, mein Kind schielt!

Manchmal sieht es ja sogar süß aus, wenn die Augen eines kleinen Kindes nicht ganz in die gleiche Richtung sehen. Doch Schielen ist weit mehr als nur ein kleiner Schönheitsfehler. Es muss so früh wie möglich erkannt und vom Augenarzt behandelt werden. Wie Sie die Therapie sanft unterstützen können, erfahren Sie in diesem Beitrag. 

Inhaltsverzeichnis

So steuern Sie sanft dagegen

Bis zum Alter von acht Wochen ist es normal, wenn sich die Augen eines Säuglings in verschiedene Richtungen bewegen. Es braucht Zeit, bis ein Baby gelernt hat, mit beiden Augen gleichzeitig einen Punkt zu fixieren. Ab dem dritten Lebensmonat sollte ein Baby das dann allerdings bewältigt haben. (Im ersten Lebensjahr ist vorübergehendes Schielen bei Ermüdung, also z. B. kurz vor dem Einschlafen, noch normal.) Doch nicht wenigen Kindern fällt das schwer. Wenn Ihr Kind schielt, kann das viele Ursachen haben. Man unterscheidet hierbei zwischen drei Formen.

1. Lähmungsschielen:

Ein oder mehrere Augenmuskeln sind gelähmt. Die Ursachen reichen von Vererbung über Rauchen der Mutter in der Schwangerschaft bis hin zu Geburtstraumen, Entzündungen und Schädelverletzungen.

2. Begleitschielen:

Ursache ist nicht das Auge selbst, sondern die Steuerung der Augenmuskeln im Gehirn. Es kommt z. B. bei starker (beidseitiger) Weitsichtigkeit oder einem starken einseitigen Sehfehler vor. Auch der ist oft erblich bedingt.

3. Latentes Schielen:

Tritt nur gelegentlich bei großer Belastung, Müdigkeit oder Migräne auf.

Woran Sie erkennen, ob Ihr Kind schielt

Viele Mütter machen sich Sorgen, dass ihr Kind schielt. Bei vielen Säuglingen wirkt das aufgrund der ausgeprägten Lidhautfalte und der kurzen Nase tatsächlich so.

So testen Sie, ob Ihr Kind tatsächlich schielt

  • Achten Sie beim nächsten Foto, das Sie von Ihrem Kind machen (mit Blitz), einmal auf die „roten Augen“. Sind beide Pupillen gleich rot, oder unterscheiden sich die Augen? Ist nur eine Pupille rot oder deutlich weniger rot, ist das zumindest sehr verdächtig.
  • Eine weitere Möglichkeit ist, den Reflex einer Lichtquelle in den Pupillen Ihres Kindes zu betrachten. Er sollte in beiden Pupillen an der gleichen Position liegen.

Bei Verdacht auf Schielen bitte zum Augenarzt!

Unbehandelt kann das schielende Auge einen großen Teil seiner Sehfähigkeit verlieren. Je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto besser. Nur so können eine langfristige Sehstörung und eine Schädigung der Augen vermieden werden. Gehen Sie daher unbedingt zum Augenarzt, wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind schielt.

Vorsicht!

Auch wenn Sie bei Ihrem Kind kein Schielen bemerken gilt: Bei Schielen oder starken Sehfehlern in der Familie sollte die erste Augenuntersuchung am besten schon mit sechs Monaten erfolgen. Spätestens mit zwei bis drei Jahren sollte jedes Kind dem Augenarzt vorgestellt werden

In vielen Fällen wird Ihrem Kind beim Augenarzt eine Brille verordnet. Kleine Kinder akzeptieren diesen „Fremdkörper“ meist ohne Probleme. Sie merken schnell, dass sie mit der Brille einfach besser sehen. Wichtig ist allerdings, dass Ihr Kind sie konsequent trägt. Meist wird auch das gesunde Auge für mehrere Stunden täglich mit einem Spezialpflaster abgeklebt. Nur in seltenen Fällen ist eine Operation notwendig.

Was Sie selbst tun können, wenn Ihr Kind schielt

Schielt Ihr Kind, können Sie die Behandlung zu Hause mit natürlichen Heilmitteln unterstützen. Sie stärken damit die Sehfähigkeit des schwachen Auges und helfen dem Gehirn, die Sehreize richtig zu verarbeiten.

Eine Möglichkeit ist die Gabe von Schüßler-Salzen:

Zur Stärkung der Nerven und der Augenmuskeln empfehle ich:

  • Nr. 5 Kalium phosphoricum D6, 1 bis 3 Tabletten, bis 15 Uhr
  • Nr. 8 Natrium chloratum D6, 1 bis 3 Mal täglich 1 bis 2 Tabletten, bis 16 Uhr

Zur Entspannung der Augen:

morgens und abends eine „heiße 7“ (Nr. 7 Magnesium phosphoricum D6), 3 bis 5 Tabletten in heißem Wasser auflösen und schluckweise trinken lassen)

Zur Stärkung der Augenmuskeln:

Nr. 1 Calcium fluoricum D12, 3 Tabletten morgens Nr. 1 Calcium fluoratum-Salbe, morgens und abends als liegende Acht über den Augenhöhlen einmassieren

Mein Tipp:

Eine Heilpflanze, mit der Sie das Ausheilen der Sehschwäche Ihres Kindes unterstützen können, ist Euphrasia (Augentrost). Sie können Euphrasia als Augentropfen oder in der Urtinktur verwenden. Beides erhalten Sie in der Apotheke. Dosierung: Urtinktur 3 Mal täglich 1 bis 3 Tropfen; Augentropfen 1 Mal täglich 1 Tropfen pro Auge Wenden Sie die Behandlung als Kur zwei bis drei Monate lang an, und wiederholen Sie das bei Bedarf mehrmals mit einer Pause von jeweils drei Monaten.