Warum Fieber so wichtig für das Immunsystem Ihres Kindes ist

Wenn Ihr Kind krank ist und Fieber hat, fällt es Ihnen vielleicht wie vielen anderen Müttern schwer, das Fieber als Freund und Helfer zu akzeptieren. Verständlich, denn zu sehen, wie das eigene Kind glüht, kann Angst machen. Fieber ist aber keine Krankheit, sondern eine gesunde und wertvolle Abwehrreaktion des Körpers. In diesem Beitrag erfahren Sie, warum Fieber so wichtig für das Immunsystem Ihres Kindes ist. 
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Inhaltsverzeichnis

Naturmedizin

Fieber mit chemischen Mitteln zu senken, ist oft bequem und beruhigend. Doch der Preis ist hoch.

Aus diesen Gründen sollten Sie Fieber bei Ihrem Kind nur in Ausnahmefällen senken:

1. Fieber schwächt die Infektionserreger

Die meisten Krankheitskeime fühlen sich bei ca. 37 °C pudelwohl. Ab etwa 38,5 °C können sie sich nicht mehr gut vermehren.

2. Fieber hilft dem Immunsystem, die Erreger abzuwehren

Durch die erhöhte Körpertemperatur wird im Körper die Bildung von Antikörpern und weißen Blutkörperchen angeregt.

3. Fieber trainiert das Immunsystem für spätere Erkrankungen

Jede einzelne Zelle speichert die Erfahrung, die der Körper während des Fiebers macht. Durch die vermehrte Bildung von Gedächtniszellen wird das Immunsystem für den nächsten Kontakt mit dem Erreger gerüstet.

4. Fiebersenken stört den natürlichen Temperatur-Regelkreis

Die Körpertemperatur des Menschen wird im Gehirn durch einen exakten Regelkreis gesteuert. Der Körper setzt alles daran, um den dort festgesetzten Sollwert zu erreichen und zu halten. Versucht man Temperatur künstlich zu senken, erhöht der Körper diese Anstrengungen und antwortet mit noch stärkerer Wärmeproduktion. Die Folge ist ein wiederholtes Auf und Ab des Fiebers, das den Körper zusätzliche Kraft kostet.

5. Fiebersenkende Medikamente können gefährlich werden

Ganz gleich ob Sie Ibuprofen oder Paracetamol verwenden: Alle fiebersenkenden Medikamente haben Nebenwirkungen. Besonders häufig passiert das, wenn die Dosierungsangaben nicht eingehalten werden. Wegen der Gefahr des Reye-Syndroms darf Aspirin Kindern gar nicht gegeben werden.

Wichtiger Hinweis

Bleiben Sie immer in der Nähe Ihres Kindes, wenn es Fieber hat, und achten Sie darauf, dass es viel trinkt. Bei Temperaturen über 39,5 °C können kühlende Hausmittel helfen, das Fieber sanft zu senken.

Wann Sie bei Fieber mit Ihrem Kind zum Arzt müssen:

  • bei Fieber über 39,5 °C (bei Säuglingen unter 1 Jahr ab 38,5 °C)
  • wenn zusätzliche Symptome auftreten, beispielsweise – starker Schüttelfrost – Hals- oder Ohrenschmerzen – Brechdurchfall – Hautausschlag – starke, anhaltende Kopfschmerzen – Nackensteife – Fieberkrampf – kalte Haut bei Fieber
  • bei anhaltendem oder immer wiederkehrendem Fieber über mehr als 3 Tage
  • bei gleich bleibendem oder steigendem Fieber trotz fiebersenkender Mittel
  • wenn es dem Kind allgemein deutlich schlechter geht
  • wenn Sie sich unsicher sind – besonders bei kleinen Kindern und Säuglingen

Wadenwickel, aber richtig!

Auch wenn das Fieber Ihres Kindes über 39,5°C ansteigt, sollten Sie nicht gleich zum Fieberzäpfchen greifen. Versuchen Sie zunächst, die Temperatur mit Waden wickeln zu senken.

So geht’s:

  • Ein Küchenhandtuch in kaltes Essigwasser tauchen (ca. 1/4 Liter Essig auf 1 Liter Wasser) und um die Waden wickeln.
  • Ein Frotteetuch oder dicke Kniestrümpfe von den Eltern drüberziehen
  • Etwa alle 10 bis 20 Minuten wechseln, ein oder zwei Mal wieder holen

Wichtiger Hinweis

Wickel dürfen nur angewendet werden, wenn die Hände und Füße Ihres Kindes warm sind! Das Wasser darf nicht zu kalt sein. Es sollte lediglich 2 bis 5 °C unter der Körpertemperatur des Kindes liegen (Thermometer benutzen).

Akupressur bei Fieber

Eine gute Möglichkeit, das Immunsystem Ihres Kindes zu stärken, ist die Akupressur. Hierfür eignen sich besonders diese drei Punkte: