Arnica: Das vielseitige Homöopathische Mittel für Ihr Kind

Wer kennt sie nicht, die kleinen Trostpflaster-Globuli für Kinder, die sich wehgetan haben oder gestürzt sind? Immer mehr Eltern setzen in dem Fall auf Arnica, auch wenn sie ansonsten den kleinen weißen Kügelchen noch skeptisch gegenüberstehen. Doch das homöopathische Mittel kann noch viel mehr. Für manche Kinder ist es sogar als Konstitutionsmittel angezeigt. Lesen Sie hier, wann und wie Sie Arnica bei Ihrem Kind sinnvoll anwenden können.  

Inhaltsverzeichnis

So wenden Sie Arnica bei Ihrem Kind an

Vor einigen Wochen beobachtete ich auf einem Spielplatz folgende Situation: Ein Junge fiel von der Schaukel und weinte zunächst bitterlich. Natürlich lief die Mutter sofort hin und wollte ihr Kind trösten, doch der Junge schubste seine Mutter weg, sodass diese kaum nachsehen konnte, ob ihr Kind sich verletzt hatte. Ich bot der Mutter meine Hilfe an, und mit einiger Mühe (auch von mir wollte sich der Junge auf keinen Fall anfassen lassen) habe ich festgestellt, dass sich das Kind Arm und Schulter stark geprellt hatte. 

Kein Zweifel – das war ein typischer Fall für Arnica. Denn Arnica-Kinder …

  • sind tapfere und willensstarke kleine Kämpfer, die selten eine Schwäche zeigen,
  • trauen sich alles zu – fühlen sich stark und unverletzbar,
  • wollen über das, was sie bewegt, nicht sprechen
  • sind im Grunde ihres Herzens verletzlich und ängstlich,
  • ignorieren kleine Verletzungen möglichst und schicken die, die sie trösten wollen, wütend weg,
  • schlafen oft unruhig und verändern ständig ihre Lage, weil ihnen ihr Bett zu hart erscheint,
  • ertragen keinen Lärm.
Mein Tipp:
Auch wenn ich mich als Homöopathin immer freue, wenn Eltern der Homöopathie offen gegenüberstehen: Die inzwischen bei Eltern und Erziehern allgemein verbreitete „Universalanwendung“ von Arnica bei jeder Art von Wehwehchen sehe ich skeptisch. Denn der Grundsatz der Homöopathie, dass ein Mittel nur helfen kann, wenn es individuell ausgewählt wird, gilt auch hier. Achten Sie also bitte darauf, dass die Beschreibung des Mittels zum Zustand Ihres Kindes passt.

Arnica: Das Homöopathische Mittel bei akuten Beschwerden

Die Abneigung gegen Trost und Berührung, dieses Stark-sein-Wollen, sollten Sie bei Ihrem Kind auf jeden Fall bemerken, wenn Sie ihm Arnica geben wollen. Denn einem Kind, das nach einer Verletzung ausgiebig getröstet und gestreichelt werden möchte, wird Arnica wahrscheinlich nicht helfen. (Hier kommen dann andere homöopathische „Verletzungsmittel“ in Betracht, beispielsweise Bellis perennis). Passt das Mittel zu dem beschriebenen Gemütszustand, kann Arnica Erstaunliches bewirken. Es stoppt äußere und innere Blutungen, wirkt bei Schmerzen durch Überanstrengung der Muskeln und kann auch bei Keuchhusten oder Verstopfung helfen.

So wenden Sie Arnica bei Ihrem Kind an

 Arnica wird in den weitaus meisten Fällen als Akutmittel eingesetzt. Verwenden Sie bei akuten Verletzungen oder Blutungen die Potenz, die Sie gerade zur Hand haben (D/C6, D/C12 oder C30). Für die Dosierung im Akutfall gilt: D/C 6 und D/C12: 3 x 3 Globuli im Abstand von 10 Minuten; C30: 1 x 3 Globuli. Bestehen die Beschwerden weiter oder liegt die Verletzung weiter zurück, empfehle ich die Einnahme von 1 x 3 Globuli C30 an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Diese Art der Anwendung ist auch zur Vorbeugung bei anstehenden Operationen oder Zahnextraktionen möglich.