Gefährlichen Feinstaub zu Hause vermeiden

Immer mehr Studien zeigen, wie ungesund Feinstaub ist. Der fliegt jedoch nicht nur draußen herum, sondern kommt auch in der Wohnung vor. Wir zeigen Ihnen, wie Sie zu Hause für ein besseres „Klima“ sorgen und damit das Risiko Ihres Kindes an Asthma, Allergien oder unter anderen Atemwegserkrankungen zu leiden erheblich reduzieren können. 

Inhaltsverzeichnis

Asthma, Allergien und Mittelohrentzündungen: So gefährlich ist Feinstaub

Aus Untersuchungen an Erwachsenen ist bekannt, dass Feinstaub Allergien, Asthma, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegsprobleme und Lungenkrebs begünstigen kann und das Immunsystem schwächen. Deutsche und niederländische Untersuchungen kamen zu dem Ergebnis, dass bei Kleinkindern im Alter von ein bis zwei Jahren unter einer erhöhten Feinstaubkonzentration das Risiko für Infektionskrankheiten um 25 Prozent steigt. Insbesondere fanden die Forscher eindeutige Zusammenhänge zwischen dem Auftreten von Mittelohrentzündung und der Höhe der Feinstaubbelastung. Auch die Atemwege leiden – selbst dann, wenn die Kinder gesund zu sein scheinen. So ist bekannt, dass Kinder aus Familien, in denen ein oder beide Elternteile rauchen (Rauchen verursacht eine erhebliche Feinstaubbelastung!), deutlich häufiger unter Atemwegsproblemen wie Husten, Asthma oder Lungenentzündung leiden. Niederländische Ärzte untersuchten 244 scheinbar gesunde Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren. Sie verglichen die gemessene Lungenfunktion mit den Rauchgewohnheiten der Eltern.



Überrascht stellten sie fest, dass auch völlig gesund erscheinende Kinder, die Passivrauch ausgesetzt waren, deutliche Einbußen der Lungenfunktion zeigten. Hier drohen sogar langfristige Schäden. Denn die ersten sechs Lebensjahre sind für die Ausreifung der Lunge entscheidend. Nur in dieser Zeit können noch neue Lungenbläschen gebildet werden – später nicht mehr. Feinstaub kann zudem das Risiko eine Allergie zu entwickeln erhöhen und allergische Reaktionen verstärken. Das wurde zumindest im Tiermodell eindeutig nachgewiesen. Grundsätzlich gilt, dass Staubpartikel umso gefährlicher sind, je kleiner sie sind, denn umso tiefer können sie in die Atemwege eindringen. Ab einer Teilchengröße von 10 Mikrometern (1 Mikrometer = 1 Tausendstel Millimeter) spricht man von Feinstaub. Der größte Teil der Feinstaubbelastung kommt von draußen (Industrie- und Autoabgase), doch gibt es auch Schadstoffquellen in der Wohnung.

Asthma- und Allergie-Alarm bei Kindern: Falsch beheizte Holzöfen sind wahre „Feinstaub-Schleudern“

Holzöfen oder auch Pelletheizungen werden immer beliebter. Schließlich lässt sich damit Öl, Gas oder Strom sparen, und zudem ist ein behaglich wärmender Holzofen gemütlich. Doch können diese Öfen aufgrund hoher Mengen an Feinstaub das Raumklima unter Umständen erheblich belasten und damit Asthma und Allergien auslösen. Mit den folgenden Hinweisen können Sie die Feinstaubbelastung niedrig halten:

  • Besonders schadstoffträchtig sind ältere Buller- oder Kachelöfen sowie offene Kamine. Tauschen Sie ältere Modelle aus bzw. verzichten Sie auf die Befeuerung des Kamins.
  • Lassen Sie sich vor der Neuanschaffung einer Holzheizung im Fachhandel oder beim Kaminkehrer beraten. Schließlich brauchen Sie ein geeignetes Modell, das zu Ihren Wohnverhältnissen und Ihrem Kamin passt und die nötige Brennstoffleistung erbringt. In den Baumärkten, die mit billigen Schnäppchen-Angeboten locken, ist die Beratung häufig unzureichend.
  • Gutes Kaufkriterium: das Umweltzeichen „Blauer Engel“. Damit sind vor allem leistungsstarke und schadstoffarme Holzpelletheizungen ausgezeichnet.
  • Nur geeignetes Brennmaterial verwenden! Geeignet ist z. B. gut getrocknetes, dünn gespaltenes Holz, das mindestens zwei, besser drei Jahre an einem luftigen und regengeschützten Platz gelagert wurde. Nicht ausreichend abgelagertes Holz enthält viel Restfeuchte und verbrennt nicht vollständig. Damit setzt es unnötig viele Schadstoffe und Feinstaub frei. Einen hohen Brennwert besitzen auch Holzpellets. Nicht in den Ofen dürfen (Papier-)Abfälle, Pappe, gestrichenes, lackiertes oder imprägniertes Holz, Spanplatten sowie Kunststoffe. Statt Zeitungen oder Zeitschriften (Papierbehandlung, Druckchemikalien!) verwenden Sie zum Anfeuern besser spezielle Anzünder.
  • Sorgen Sie für frische Luft! Das Feuer im Ofen entzieht der Raumluft Sauerstoff. Lüften Sie zwischendurch oder kippen Sie sogar ein Fenster.
  • Der Kamin muss gut ziehen. Je weniger Rauch aus dem Schornstein quillt, umso besser! Sehen Sie immer wieder mal nach, wie stark Ihr Schornstein raucht. 20 Minuten nach dem Anfeuern sollte kaum noch Rauch aufsteigen.



Vorsicht bei Benutzung der Dunstabzugshaube!
Brennt ein Feuer im Ofen, darf im gleichen Raum die Dunstabzugshaube nur im Umluftmodus laufen, oder es muss ein Fenster geöffnet sein. Andernfalls besteht die Gefahr, dass durch den entstehenden Unterdruck giftige Abgase in die Raumluft gelangen können. Dadurch herrscht Erstickungsgefahr!