Großer Schadstoff-Check: Wohnen Sie gesund?

Ständige Infekte, Allergien, Kopfschmerzen oder Konzentrationsprobleme: Die Liste der Beschwerden, die mit einer Innenraumbelastung durch Schadstoffe in Zusammenhang gebracht werden, ist lang. Mit unseren Fragen finden Sie heraus, ob und wie viele Schadstoffe in Ihrer Wohnung sind und wie gesund das Kinderzimmer Ihres Kindes wirklich ist! 

Inhaltsverzeichnis

Schadstoffe in Haus und Wohnung vermeiden

Kinder verbringen heute etwa 80 bis 90 Prozent des Tages in Innenräumen – und den größten Teil davon in der eigenen Wohnung bzw. im Kinderzimmer. Deshalb ist es so wichtig Schadstoffe in der Wohnung besonders bei Kindern zu vermeiden!

Schadstoffe in der Wohnung vermeiden – Kinder reagieren besonders empfindlich

  • Weil Kinder sich noch im Wachstum befinden, reagieren sie auf Schadstoffe besonders empfindlich – vor allem auf solche, die das sich entwickelnde Gehirn in Mitleidenschaft ziehen, etwa Nervengifte wie manche gängigen Insektizide.
  • Kleinkinder stecken alles in den Mund, deshalb nehmen sie mehr Schadstoffe auf, insbesondere Schadstoffe aus Bodenbelägen und aus dem Hausstaub, der verschiedene Innenraumschadstoffe regelrecht „speichert“.
  • Kinder nehmen von vielen Schadstoffen einen größeren Anteil aus dem Verdauungstrakt oder aus der Lunge auf als Erwachsene.
  • Pro Kilogramm Körpergewicht verbrauchen Kinder mehr Luft, mehr Wasser und mehr Nahrung als Erwachsene.

28 Fragen, die Ihnen helfen, Schadstoffe in der Wohnung aufzuspüren und zu vermeiden

Die folgenden Themenbereiche führen Sie zu verschiedenen Problemfeldern Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses. Je mehr Nein-Antworten Sie ankreuzen können, umso besser. Eine Ja-Antwort bedeutet jedoch nicht zwingend, dass Sie oder Ihr Kind deshalb bereits gesundheitlich beeinträchtigt sein müssen oder immer Sanierungsmaßnahmen erforderlich sind!

Ein erster Verdacht auf Schadstoffe in der Wohnung

Frage  ja  nein
1. Geht es Ihnen oder Ihrem Kind bei einem Urlaub oder bei längerer Abwesenheit von der Wohnung gesundheitlich besser bzw. bilden sich Beschwerden zurück?
2. Kommen die Beschwerden wieder, wenn Sie in die Wohnung zurückkommen?
3. Sind Beschwerden aufgetreten, nach dem Sie in die Wohnung/das Haus gezogen sind, in der/dem Sie jetzt wohnen?
4. Haben Sie vor kurzen renoviert oder neue Möbel gekauft?
Gibt es bei Ihnen zu Hause Besonderheiten, durch die sich Ihr Heim von einer "Durchschnittswohnung" unterscheidet?
6. Riecht es in Ihrer Wohnung auffällig?

Zu 1 bis 4: All das sind Hinweise, dass es in Ihrer Wohnumgebung Innenraumschadstoffe geben könnte. Der stärkste Verdacht besteht, wenn sich Beschwerden außer Haus bessern, um zu Hause erneut aufzutreten.

Zu 5: Sind Sie mit vielen Antiquitäten eingerichtet, könnte dies möglicherweise eine Belastung mit Insektiziden verursachen, weil die alten Möbel nicht selten gegen Insektenbefall/ Holzwürmer behandelt wurden. Haben Sie ausgestopfte Tiere in der Wohnung, sind diese häufig mit Pestiziden oder Arsen belastet, um einem Pilz- und Insektenbefall vorzubeugen. Halten Sie Ihr Kind unbedingt fern davon! Da die Pestizide ausgasen können, besteht auch ohne direkten Kontakt eine erhöhte Belastung, sodass man Tierpräparate besser aus der Wohnung verbannt, um Schadstoffe zu vermeiden.

Zu 6: Ein muffiger Geruch deutet auf Schimmelpilzbefall hin, ein stechender Geruch könnte auf eine Formaldehyd- Belastung hinweisen. Achten Sie auf „chemische“ Gerüche aller Art! Benebeln Sie sich nicht selbst und verzichten Sie auf Raumsprays bzw. Lufterfrischer.

Was tun, wenn Sie eine Schadstoffbelastung vermuten?

Wenden Sie sich bei einer vermuteten Schadstoffbelastung an Ihr örtliches Gesundheitsamt (siehe Telefonbuch), das Ihnen die Adresse der nächsten umweltmedizinischen Beratungsstelle nennen kann und Ihnen dabei hilft, Schadstoffe in der Wohnung zu vermeiden. Eine Auflistung empfehlenswerter Messinstitute und Umweltberater erhalten Sie z. B. auch unter www.agoef.de.

Informationen im Internet zum Thema Schadstoffe finden Sie z. B. unter www.enius.de, www.umweltinstitut.org oder www.boege-ambulanz.de.

Schadstoffe im Haus: Bau und Baumaterialien

Frage  ja  nein
7. Ist das Haus, in dem Sie wohnen, älter als 25 bis 30 Jahre?
8. Ist Ihr Haus ein Fertighaus?
9. Gibt es im Untergeschoss Schlaf- oder Aufenthaltsräume
10. Haben Sie einen Lehmboden im Keller oder haben Kellerwände oder Bodenplatte Risse?
11. Ist Ihr Haus wärmeisoliert?

Zu 7: Bei älteren Häusern besteht ein erhöhtes Risiko, dass schadstoffhaltige Materialien eingesetzt/verbaut wurden, z. B. Asbest (Isolierung von Leitungen, Eternit-Platten für Dächer oder Wände), inzwischen verbotene Insektizide (Holzschutzmittel!) wie Lindan oder PCP (Pentachlorphenol), polychlorierte Biphenyle (Fugenmaterial bei Plattenbauten!).

Zu 8: Aus den Fertigteilen (oft Spanplattenkonstruktion!) von Fertighäusern gast nicht selten Formaldehyd aus.

Zu 9 bis10: In einigen Gegenden Deutschlands wie im Erzgebirge, Hunsrück, Bayerischen Wald, Fichtelgebirge, Schwarzwald und in der Eifel gast Radon, ein radioaktives Edelgas, aus dem Boden aus, welches das Lungenkrebsrisiko erhöht.

Zu 11: Isoliermaterialien können Formaldehyd (in Isolierschäumen zum Einsetzen der Fenster) oder künstliche Mineralfasern (z. B. in Isoliermatten) enthalten. Formaldehyd kann Reizungen der Schleimhäute (Augen, Atemwege) verursachen.