Außenseiter im Sportunterricht? So unterstützen Sie Ihr Kind

In der Schule wir überdurchschnittlich viel gesessen. Als Ausgleich dient der Schulsport. Doch macht der nicht allen Kindern Spaß. Lesen Sie hier über die Ursachen von Kindern als Sportmuffel und wie Sie Ihr Kind für den (Schul-) Sport begeistern können. 

Inhaltsverzeichnis

Probleme beim Schulsport

Diktat schreiben, Einmaleinsaufgaben lösen, ein Referat halten – so ein Schulvormittag ist anstrengend. Sportstunden sollen für Ausgleich, Spaß und Ausgelassenheit sorgen. Leider genießen aber nicht alle Kinder die Zeit in der Turnhalle. Lässt Ihr Kind absichtlich die Sportsachen zu Hause, klagt es an Sporttagen über Bauchschmerzen und ist froh, wenn die Pausenklingel das Treiben beendet?

Angst vor dem Schulsport

Maria, 7 Jahre: die Ängstliche

„Juchuh, heute stellen wir im Sport endlich mal wieder das Trampolin auf. Ich freu mich schon!“ Mit feuchten Händen und zittrigen Knien hört Maria ihrer Freundin auf dem Weg zur Schule zu. Sie kann deren Begeisterung nicht teilen.

Sportunterricht: Spaß muss es machen!

Schüchterne, ängstliche Schulkinder haben häufig das Gefühl, nicht gut genug zu sein, auch wenn ihre (sportlichen) Leistungen objektiv betrachtet durchaus passabel sind. Dazu kommt meist die Angst, sich vor ihren Mitschülern oder dem Lehrer zu blamieren. Lassen Sie Ihr Kind daher erfahren, dass es beim Sport nicht immer um Höchstleistungen geht! Sammeln Sie gemeinsam Ideen („Zehn Mal gemeinsam Spaß“), bei denen es mit anderen Kindern ohne Druck und mit Spaß in Bewegung sein kann (z. B. mit dem Bruder Federball spielen oder Seilspringen mit den Nachbarskindern).

Mannschaftssportarten sind optimal für ein ängstliches Kind. Es wird in der Gruppe gebraucht, aber nicht einzeln bloßgestellt. Bietet der örtliche Sportverein vielleicht unverbindliche Schnuppertrainings an?

Sport für Kinder: Die Stärken pushen!

Stellen Sie mindestens zwei Bewegungs-Ausflüge pro Monat sicher (z. B. (Indoor-) Spielplatz, Trimm-Dich-Pfad, Minigolf-Platz, Schwimmbad oder Kletterpark)! Dort kann Ihr Kind seine eigene Kraft und Geschicklichkeit erproben. Loben Sie es für seine Bereitschaft, vom Ein-Meter-Brett zu springen oder allein die lange Rutsche zu überwinden. Stellen Sie dabei keine Vergleiche mit schon mutigeren Altersgenossen an! Möglicherweise hat Ihr Kind Angst, sich zu verletzen. Im schlimmsten Fall geschieht tatsächlich etwas, weil es unsicher agiert. Sorgen Sie für ausreichend Übung. Ich habe meinen Kindern als Anreiz zwei Turnmatten und Bilder von Turnübungen in den Flur gelegt.

Hänseleien im Sportunterricht

Mit Tränen in den Augen steht Thorben neben der Weitsprunggrube und hört zwei Mitschüler: „Schau mal, der plumpst ja wie ein nasser Sack!“ Da ruft der Lehrer auch noch zur Laufbahn und der Horror geht weiter. Als Letzter im Ziel, erwartet ihn schallendes Gelächter.

Schulsport: Schützen Sie Ihr Kind!

Hänseleien haben im schlimmsten Fall einen kompletten Motivationsverlust oder Phobien Ihres Kindes zur Folge. Hat es mehr als drei Mal davon erzählt, dass andere Kinder es auslachen, sollten Sie den Sportlehrer unbedingt darauf ansprechen! Bitten Sie ihn darum, ein Auge auf Ihr Kind zu haben und gegebenfalls einzugreifen.

Sportunterricht: Holen Sie den Lehrer ins Boot!

Nicht jeder taugt zum Topathleten, trotzdem kann Ihr Kind auf irgendeine Weise im Sportunterricht aktiv sein. Suchen Sie mit dem Lehrer Ihres Kindes nach seinen Stärken! Ein pummeliges Kind ist vielleicht etwas antriebslos, hat aber viel Kraft. Es kann deshalb beim Auf- und Abbauen gute Hilfsdienste leisten (z. B. schwere Weichbodenmatten oder Kästen tragen). Bestimmt kann der Lehrer es ab und zu bewusst für seine Hilfe loben? Ein zierliches Mädchen ist evtl. keine gute Ballspielerin, aber freut sich über einen Tanz.

Möglicherweise ist der Lehrer oder seine Methoden der Grund, warum Ihr Kind nicht gern in den Sportunterricht geht. Dürfen z. B. die Schüler selbst Teammitglieder wählen und Ihr Kind wartet oft bis zum Schluss? Oder lässt er gute Schüler vorturnen? Trauen Sie sich, das in einem Gespräch anzusprechen.

Helfen Sie Ihrem Sportmuffel nicht auch noch!

Missmutig sagt Luisa beim Schlafengehen zu ihrer Mutter: „Morgen sind Bundesjugendspiele. Ich habe überhaupt keine Lust darauf, mich in der Sonne zu verausgaben! Kannst du mir nicht eine Entschuldigung schreiben?“

Gegen Sportmuffel: Das Auto bleibt stehen!

Führen Sie die Regel ein, dass Ihr Kind mindestens eine „Bewegungseinheit“ pro Tag (z. B. Fußmarsch zur Schule, Radtour zur Eisdiele) durchführen muss. Hängen Sie als Motivationshelfer einen Plan mit leeren Kreisen auf. Besonders herausragende Aktionen wie z. B. ein Spaziergang im Regen oder eine lange Wanderung ohne Murren werden mit zwei Kreisen bewertet! Überlegen Sie sich eine kleine Belohnung für einen komplett angemalten Plan.

Sport für Kinder: Seien Sie Vorbild!

Es gibt kein Sportler-Gen. Ob ein Kind Begeisterung und Können beim Sport zeigt, ist nicht vererbt, sondern erlernt. Wie ist es um Ihre eigene Sportlichkeit bestellt? Schlagen Sie Ihrem Kind vor, dass Sie von jetzt an ein Mal die Woche gemeinsam aktiv sind (z. B. 30 Minuten Walken/Joggen in gemäßigtem Tempo, 20 Bahnen Schwimmen, 45 Minuten Fahrradfahren)!