Referate anfertigen in 5 Schritten: So lernt es Ihr Kind!

Vor einer Gruppe von Zuhörern bei einem Referat frei zu sprechen ist für die meisten Menschen nicht einfach. Da geht es auch den Schülerinnen und Schülern im Unterricht nicht anders, wenn sie bei den Hausaufgaben Referate anfertigen sollen. Lesen Sie hier, worauf Ihr Kind beim Referate anfertigen besonders achten sollte. 

Inhaltsverzeichnis

Lerntipps Hausaufgaben: Referate anfertigen

Doch mit dem Thema fangen die Fragen beim Referate anfertigen erst an. Wie ausführlich soll das Thema der Hausaufgaben dargestellt werden, wie lang darf das Referat sein, und welche Hilfsmittel dürfen bei dem Referat benutzt werden? Die richtige Vorbereitung beim Referate anfertigen hilft Ihrem Kind, sicherer zu werden, und ist ausschlaggebend für das Ergebnis der Hausaufgaben.

Referate anfertigen in 5 Schritten:

Es lohnt sich also, im Vorfeld der Präsentation genau hinzusehen und beim Referate anfertigen sorgfältig zu sein. Die folgenden Schritte für das Referate anfertigen helfen Ihrem Kind dabei.

Schritt 1: Detaillierte Klärung des Themas

Meist wird als Thema für die Hausaufgaben zum Referate anfertigen in der Grundschule etwas ganz Eindeutiges gewählt, zum Beispiel ein Tier oder eine Pflanze. Trotzdem können viele Fragen beim Referate anfertigen offen bleiben. Ihr Kind sollte also für das Referat unbedingt nachfragen:

  • welche Aspekte über den Referatsgegenstand zur Sprache kommen sollen,
  • wie lang das Referat sein soll,
  • ob das Referat nur mündlich oder auch als schriftliche Zusammenfassung abgeliefert werden soll,
  • ob das Referat die Tafel oder ein Flipchart benutzen kann,
  • ob das Referat ein Ansichtsexemplar oder Bild vorbereiten soll,
  • ob das Referat ein Arbeitsblatt (Handout) für die Schulklasse anfertigen soll.

Schritt 2: Sammlung von Informationen

Wenn Ihr Kind genau weiß, was von ihm beim Referat erwartet wird, kann es mit dem Referate anfertigen beginnen. Alle Informationen für das Referat sollte Ihr Kind der Übersichtlichkeit wegen auf verschiedenen Blättern unter Angabe der jeweiligen Quelle notieren. Informationsquellen für sein Thema findet es zum Beispiel …

  • in Sach- und Fachbüchern (Schul- oder Stadtbücherei),
  • im Internet, in Zeitschriften (Tier-/Pflanzenzeitungen),
  • im Gespräch mit Fachleuten,
  • in Fachgeschäften/im Tierheim.

Schritt 3: Gliederung der Inhalte und Formulierung des Textes

Jetzt ist es an der Zeit, die gesammelten Informationen beim Referate anfertigen zu sortieren und ihnen eine Gliederung zu geben. Dabei ist es sinnvoll, sich beim Referat vom Allgemeinen zum Besonderen zu bewegen. Kleine Kärtchen mit dem jeweiligen Referatsteil helfen Ihren Kind dabei, die Reihenfolge beim Referate anfertigen einzuhalten.

  • Zuerst könnte Ihr Kind beim Referat beispielsweise allgemein etwas über Hunde erzählen, wie viele Hunde es in Deutschland gibt, wie die bekanntesten Rassen heißen und seit wann Hunde als Haustiere gehalten werden.
  • Anschließend kann Ihr Kind im Referat in Absprache mit der Lehrkraft besondere Fragen oder Themengebiete aufgreifen. Interessant ist sicherlich, in welchen Bereichen Hunde für Menschen hilfreich sind (Blindenhund, Rettungshund, Polizeihund etc.)
  • Nun wäre es an der Zeit, im Referat einen ganz bestimmten Hund vorzustellen beziehungsweise eine ganz spezielle Geschichte zu erzählen, vielleicht die vom berühmten Lawinenhund Barry, der über 40 Personen das Leben gerettet haben soll.
  • Zum Abschluss kann Ihr Kind ein Foto oder einen Bildband nach dem Referat herumreichen sowie seine Mitschülerinnen und Mitschüler auffordern, noch Fragen zu stellen.

Schritt 4: Wahl der Hilfsmittel

Um das Referat etwas aufzulockern, bietet es sich immer an, den Zuhörern etwas Ungewöhnliches zu präsentieren. Beim Thema „Hund“ wäre es natürlich besonders schön, wenn ein echtes Tier mitgebracht würde. Ganz sicher wäre das Interesse der Schulklasse immens. Wenn dies nicht möglich ist, kann Ihr Kind Fotos, Hundeutensilien (Leine, Hundemarke etc.) oder auch eine CD mit Hundegebell mitbringen. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt – je ausgefallener desto interessanter für die Schulklasse. Eine Absprache mit der Lehrkraft ist natürlich immer sinnvoll, damit sie das Referat Ihres Kindes unterstützen kann.

Schritt 5: Probereferat halten

Um im Vortragen etwas sicherer zu werden und die erste Scheu schon mal zu verlieren, sollte Ihr Kind sein Referat Ihnen unbedingt probeweise vortragen. Hören Sie geduldig zu und korrigieren Sie Ihr Kind nicht! Es ist schwer genug, einen Vortrag zu halten und von Anfang bis Ende durchzustehen; beim ersten Durchgang sollten Sie daher nur Lob verteilen. So wird Ihr Kind sicherer und kann sich beim zweiten Durchgang schon viel besser auf Details konzentrieren. Es ist völlig normal, dass Ihr Kind Fehler macht – den anderen Schülerinnen und Schülern wird es genauso gehen.

Nach dem Warmlaufen kommt der Ernstfall

Je besser sich Ihr Kind auf seine Präsentation vorbereitet hat, desto sicherer kann es im Unterricht auftreten. Trotzdem ist die geschützte Vortragssituation zu Hause nicht mit dem Ernstfall in der Klasse zu vergleichen. Es ist um ein Vielfaches schwerer, 25 unruhigen Grundschülern und einer erwartungsvollen Lehrerin mit einem Referat zu imponieren, als den Eltern zu Hause einen Vortrag zu halten. Eine große Portion Selbstbewusstsein und Mut gehört am Anfang auf jeden Fall dazu. Aber wie so oft im Leben heißt es auch hier: Übung macht den Meister!

An alle Eltern: Luft anhalten und nichts sagen!!

Ich weiß aus eigener Erfahrung sehr gut, wie schwierig es ist, seinem Kind bei einem Referat schweigend zuzuhören. Natürlich haben Eltern sehr viel mehr Erfahrung und Übung und könnten ihr Kind in vielen Punkten verbessern. Diese gut gemeinte Kritik führt bei einem Grundschüler anfangs aber eher dazu, sich unfähig und unsicher zu fühlen. Viel besser für das Selbstwertgefühl Ihres Kindes ist es, die gelungenen Teile des Vortrages herauszuheben und ausgiebig zu loben.

  • Toll, wie du die Zuhörer/mich angesehen hast!
  • Du hast sehr deutlich gesprochen.
  • Prima, dass du am Ende noch das Foto rumgereicht hast!
  • Du hast gar nicht aufgeregt ausgesehen.

Erst wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Kind wird immer sicherer und kann auch einen Kritikpunkt vertragen, können Sie vorsichtig eine Verbesserung vorschlagen. „Was meinst du? Kannst du auch noch mehr Kinder bei deinem Referat ansehen?“ Doch vergessen Sie nicht: Einen guten Vortrag zu halten ist eine Kunst, die nicht im Schnellverfahren erlernt wird, sondern viel Übung und Erfahrung braucht. Die folgenden Punkte sind daher auch nur bei fortgeschrittenen Rednern (ungefähr ab der 4. Klasse) einzuführen. Die folgenden 4 Tipps helfen Ihrem Kind, seine Präsentation zu einem Erfolg zu machen.

1. Die Körperhaltung verrät den Profi

So machst du es richtig:So solltest du es nicht machen:
1.Wende den Oberkörper deinem Publikum zu.

Stehe fest auf beiden Beinen.
ständiges Herumlaufen
2.Versuche aufrecht und gleichzeitig locker zu stehen. Es hilft, sich vorzustellen, dass jemand dich am Hinterkopf hochzieht.zappeln und wippen
3.Deine Bewegungen sollten ruhig und bedacht sein.dem Publikum den Rücken oder die Seite zuwenden
4.Wechsele ab und zu mal deinen Platz, zum Beispiel wenn du an einen neuen Abschnitt kommst.nur unbeweglich auf einer Stelle stehen

2. Wohin mit den Händen?

So machst du es richtig:So solltest du es nicht machen:
1.Nimm etwas in deine Hand, etwa einen Stift, ein Blatt oder ein Lineal. Wenn du nichts zum Anfassen hast, geht es auch mit deinem Daumen. Deine Hände sind dann beschäftigt und wandern nicht herum.Die Hände gehören nicht in deine Hosen- oder Jackentasche.
2.Benutze deine eigenen Gesten, die dich auszeichnen.Wenn du deine Hände hängen lässt, wirkt das hilflos.
3.Frage andere, was sie als deine Gesten bezeichnen würden. Mit diesen Handbewegungen fühlst du dich sicher.Spiele nicht mit Gegenständen, das lenkt deine Zuhörer ab.
4.Bewege deine Hände langsam, wenn du sie benutzt.Gestikuliere nicht hektisch herum. Wenn du gestikulierst, mache es richtig. Zu schwache Gesten, die auf halben Weg abbrechen, wirken unsicher.

3. Was an deinem Blick wichtig ist

So machst du es richtig:So solltest du es nicht machen:
1.Sieh deine Zuhörer beim Sprechen direkt an.Sieh nicht über alle Köpfe hinweg in die Luft. Schau nicht ins Leere.
2.Lass deinen Blick immer eine Weile auf einer Person verweilen, so machst du sie neugierig.Schau nicht ständig auf deine Texte oder Folien.
3.Blicke immer wieder mal jemand anderen an.Mache keine hektischen Augenbewegungen; deine Augen sollten auf einzelnen Zuhörern ruhen.

4. Was an deiner Stimme und der Sprechtechnik wichtig ist

So machst du es richtig:So solltest du es nicht machen:
1.Sprich ruhig und langsam, damit deine Zuhörer dir folgen können – lieber zu langsam als zu schnell!Sprich nicht undeutlich und verschlucke keine Silben.
2.Baue Sprechpausen ein, in denen deine Zuhörer nachdenken und eventuell Fragen stellen können.Halte die Luft beim Sprechen nicht an. Sprich nicht zu schnell und nicht ohne Pausen.
3.Variiere deine Lautstärke, damit es nicht langweilig wird. An interessanteren Stellen kannst du lauter werden. Sprich lebendig, wechsle die Tonlage.