ADHS natürlich behandeln

Die wichtigsten und bewährtesten natürlichen Methoden werden hier übersichtlich beschrieben. Ausführliche Behandlung wichtiger Nährstoffe und Nahrungsergänzungen! Mit Extra-Tipp: Alkali-Mischung zur Behandlung von Unverträglichkeitsreaktionen. 
Inhaltsverzeichnis

ADHS – Wie die Naturheilkunde helfen kann

Bitte erwarten Sie von natürlichen Heilmethoden keine Wunder. Sie können unterstützend eine gute Hilfe sein oder in leichteren Fällen die Symptome einer ADHS auch so weit bessern, dass keine weitere Behandlung erforderlich ist. Da die empfohlenen Methoden ungefährlich für Ihr Kind sind, können Sie zunächst einen Therapieversuch machen. Bitte überfordern Sie Ihr Kind nicht dadurch, dass Sie zu viele Methoden auf einmal ausprobieren! In schweren Fällen von ADHS mit ausgeprägter Hyperaktivität kann noch eine Ernährungsumstellung versucht werden, bevor eine Behandlung z. B. mit Ritalin® erforderlich wird.

Hilfe durch Homöopathie

Bei ADHS mit oder ohne Hyperaktivität kann eine homöopathische Behandlung erfolgreich sein. Da ADHS eine chronische Erkrankung ist, muss ein besonders tief greifendes und genau zum Typ Ihres Kindes passendes Mittel (Konstitutionsmittel), das angeborene Veranlagungen und Organschwächen berücksichtigt, eingesetzt werden. Die Auswahl des geeigneten Konstitutionsmittels gehört immer in die Hand eines ausgebildeten Homöopathen. In Frage kommen unter anderem Agaricus muscarius, Chamomilla, Hyoscyamus, Nux vomica, Phosporus, Tarantula hispanica oder Tuberculinum.
Mein Tipp:
Hilfreich bei motorischer Unruhe und Schlafstörungen sind Avena sativa D2, Passiflora D3 und Zincum valerianum D4. Geben Sie bei Schlafproblemen einmalig abends, bei ausgeprägter motorischer Unruhe 3-mal täglich je 5 Globuli (oder 1 Tablette).

Ausgleichende Bach-Blüten

Eine bewährte Bach-Blütenmischung für hyperaktive Kinder besteht aus: Cherry Plum, Holly, Impatiens, Scleranthus, Vervain, Vine Steht die Konzentrationsstörung mit Verträumtheit im Vordergrund, sollte die Mischung folgende Blüten enthalten: Agrimony, Chestnut Bud,Clematis, Honeysuckle, Scleranthus. Lassen Sie sich die entsprechende Mischung (für Ihr Kind ohne Alkohol) in der Apotheke herstellen (rezeptfrei, je nach Apotheke 5 bis 10 €). Die Dosierung beträgt immer 4-mal 4 Tropfen, wobei die Tropfen kurz im Mund behalten werden sollen, bevor sie geschluckt werden.  
Mein Tipp:
Für Eltern, die mit ihren Nerven am Ende sind, eignet sich folgende Mischung: Beech, Holly, Impatiens, Olive, Red Chestnut, White Chestnut

Akupressur kann die Aufmerksamkeit verbessern

Akupressieren Sie die folgenden Punkte (beidseits) in der angegebenen Reihenfolge. Die Behandlung erfolgt jeweils durch leichtes kreisförmiges Drücken im Uhrzeigersinn für etwa 30 Sekunden.
  • Herz 7 (He 7): Lassen Sie Ihr Kind das Handgelenk leicht beugen. Der Punkt befindet sich unter dem Kleinfingerballen genau in Höhe der Handgelenksbeugefalte in einer fühlbaren Vertiefung zwischen zwei Sehnen (siehe Abb. 1).
  • Leber 2 (Le 2): Der Punkt befindet sich am Fußrücken wenige Millimeter oberhalb des Zwischenraumes zwischen der ersten und der zweiten Zehe.
  • Magen 44 (Ma 44): Der Punkt befindet sich am Fußrücken wenige Millimeter oberhalb des Zwischenraumes zwischen der zweiten und der dritten Zehe.
  • Dickdarm 4 (Di 4): Legen Sie die Hand Ihres Kindes auf eine ebene Unterlage (z. B. Tisch), fassen Sie seinen Daumen und legen Sie ihn an den Zeigefinger an. Der Punkt befindet sich genau auf dem Hautwulst, der sich zwischen Daumen und Zeigefinger bildet. Zur Behandlung wird der Daumen wieder leicht abgespreizt.
Mein Tipp:
Schnelle Hilfe durch die Denkerhaltung Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es selbst seine Konzentrationsfähigkeit durch Druck auf die Stirnbeinhöcker verbessern kann, indem es den Kopf in die Hand stützt. Zeigefinger und Daumen sollten dazu etwa eine Daumenbreite oberhalb der beiden Augenbrauen liegen und dabei so weit seitlich, dass sie sich – beim Blick geradeaus – direkt in Höhe der Pupillen befinden. Die Denkerhaltung etwa für eine Minute einnehmen.

Was bringt Kinesiologie?

Die Kinesiologie ist eine (Selbsthilfe-)Methode, die durch Bewegungsübungen die Funktion des Gehirns unterstützt und damit auch stressbedingte Konzentrations- und Lernstörungen bessern kann. Ihr Kind sollte für diese Übungen mindestens fünf Jahre alt sein, da es bei einigen Übungen ansonsten noch nicht das Gleichgewicht halten kann.  Zur Auflösung von Blockaden dienen Überkreuzbewegungen, durch die beide Gehirnhälften aktiviert werden, sowie einige weitere Übungen, von denen hier nur drei der wichtigsten vorgestellt werden können. Haben diese Übungen Ihr Interesse geweckt, können Sie über die Website www.kinesiologen.de einen Therapeuten in Ihrer Nähe finden. Es empfiehlt sich, zwei- bis dreimal täglich fünf Minuten lang zu üben. Machen Sie Ihrem Kind die Übung jeweils vor, damit es versteht, was es tun soll.
  • Einfache Überkreuzbewegung : Ihr Kind steht aufrecht und lässt beide Arme locker hängen. Nun soll es das rechte Knie nach vorne anheben, bis es das Knie bequem mit der linken Hand berühren kann. Nun rechtes Bein wieder auf den Boden stellen und linken Arm locker fallen lassen. Danach wird das linke Knie angehoben und mit der rechten Hand berührt. Lassen Sie Ihr Kind dann diese einfache Überkreuzbewegung abwechselnd auf beiden Seiten wiederholen, bis es sie in gleichmäßigem Rhythmus ohne Schwierigkeiten durchführen kann. Beherrscht Ihr Kind dies, soll es zusätzlich mit beiden Augen nach oben blicken. Als Hilfestellung können Sie sich etwa einen Meter vom Gesicht Ihres Kindes entfernt hinstellen und Ihren Arm etwas über seine Kopfhöhe anheben. Fordern Sie Ihr Kind nun auf, geradeaus auf Ihre Hand zu blicken, sodass es nach oben sieht. In gleicher Weise sollte es dann auch nach unten, links sowie rechts blicken und mit diesen Blickrichtungen die Übung durchführen.
  • Der Schwerkraftgleiter ist eine Übung, die mit überkreuzten Füßen im Stehen ausgeführt wird. Da Kinder im Vorschulalter oft noch nicht so gut die Balance halten können, sollten Sie Ihrem Kind, wenn nötig, Hilfestellung geben und es, hinter ihm stehend, in Höhe der Hüfte mit beiden Händen vor dem Umfallen bewahren. Bitten Sie Ihr Kind, sich hinzustellen und in Knöchelhöhe die Füße zu überkreuzen (Knie bitte dabei nicht ganz durchdrücken, sondern locker lassen!). Nun soll es sich langsam nach vorne beugen und die Arme locker nach unten hängen lassen. Dann darf es mit Oberkörper und Armen mehrmals locker hin und her pendeln. Anschließend soll Ihr Kind sich wieder aufrichten und die Arme dabei über dem Kopf kräftig nach oben strecken. Nun wird die Fußstellung gewechselt und die Übung noch einmal wiederholt.
  • Das „Schuhplatteln“ ist eine Überkreuzbewegung nach hinten. Ihr Kind soll dabei, ähnlich dem bayerischen Schuhplattler, aus dem aufrechten Stand und mit locker herabhängenden Armen abwechselnd ein Bein nach hinten zum Po anwinkeln und mit der Hand der Gegenseite die Ferse berühren (also rechte Ferse, linke Hand – linke Ferse, rechte Hand). Es kann eine Weile dauern, bis Ihr Kind diese Bewegung so flüssig ausführen kann, dass es wirklich wie ein Schuhplattler aussieht. Sie können diese Übung gerne mit passender Musik untermalen!
Mein Tipp:
Auch die Form einer liegenden Acht nachzufahren, aktiviert beide Gehirnhälften. Dabei muss die Bewegung quasi „im Uhrzeigersinn“ erfolgen. Ihr Kind sollte die liegende Acht sowohl mit der linken als auch mit der rechten Hand auf dem Boden oder vor dem Körper in der Luft nachfahren (Kreuzungspunkt muss in der Körpermitte liegen!). Es kann die Acht z. B. auf einem großen Blatt Papier mit Wachsmalkreide malen, oder Sie malen ihm die Figur vor und lassen Ihr Kind diese auf dem Boden mit einem Spielzeugauto oder einer Eisenbahn nachfahren. Animieren Sie Ihr Kind außerdem immer wieder zu krabbeln (lassen Sie es z. B. Baby spielen), auch dies ist eine Überkreuzbewegung.