Leidet Ihr Kind unter einer Tic-Erkrankung?

Viele Kinder, meist im Grundschulalter aber auch später, leiden unter einer Tic-Erkrankung. Wie Sie eine Tic-Erkrankung von anderen Symptomen und Krankheiten unterscheiden, lesen Sie hier. 
Inhaltsverzeichnis

Tic-Erkrankungen bei Kindern

Zu den häufigsten Tics bei Kindern gehören unwillkürliche Augenbewegungen wie heftiges Zucken oder schnelles Zwinkern. Auch Bewegungen mit dem Mund, dem gesamten Kopf oder den Schultern sind häufig zu sehen. Tics können auch in Serie auftreten. Einem Augenzucken folgt eventuell ein Zwinkern oder ähnlich. In Stresssituationen treten Tics gehäuft auf. Die genaue Ursache ist noch immer ungeklärt. Grundsätzlich werden die Tics in zwei Hauptgruppen unterteilt.

Vokale Tics

Dazu zählen alle Tics, die mit Geräuschen verbunden sind. Häufig finden sich bei Kindern das  unwillkürliche, heftige Räuspern, Schniefen, Grunzen, Quieken, Wiederholungen von Wörtern oder Sätzen und in seltenen Fällen auch lautes Schreien.

Motorische Tics

Dazu zählen alle Tics, die mit Bewegung zu tun haben. Diese Bewegungen können sehr heftig sein, laufen unwillkürlich ab und sind nicht zweckgebunden. Häufige motorische Tics sind das Augenzwinkern, Schulterzucken oder Kopfnicken, aber auch Hüpfen oder auf ein Bein klopfen.

Tic-Erkrankungen: Das Tourette-Syndrom ist seltener

Die Vermischung von motorischen und vokalen Tics wird Tourette-Syndrom genannt, nach einem französischen Arzt, der 1885 das Syndrom zum ersten Mal exakt beschrieben hat. Die Vermutung auf ein Tourette-Syndrom liegt nah, wenn mehrere motorische und mindestens ein vokaler Tic vorliegen. Außerdem müssen die Tics bereits vor dem 18. Lebensjahr aufgetreten sein und mindestens ein Jahr lang angehalten haben. Die Tics verändern sich im Krankheitsverlauf, eine klinische Diagnose stellt der Neurologe oder Psychiater. Beim Tourette-Syndrom treten häufig weitere Störungen auf, wie beispielsweise ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts- Syndrom), Angst- oder Zwangsstörungen. Die Schätzungen über die Häufigkeit des Syndroms sind sehr unterschiedlich, die Amerikanische Psychiatrische Gesellschaft (APA) geht von 0,05 % weltweit aus.