Mit Chaos-Geschichten fördern Sie das logische Denken Ihres Kindes

Jede Lernmethode, die Kinder zum Lesen motiviert, ist positiv und einen Versuch wert. Wenn dann neben dem Lesetraining auch noch eine Förderung des logischen Denkens stattfindet, können Sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Wie Lesetempo und Leseverständnis bei der anspruchsvollen Chaos-Geschichten-Methode mit Logik kombiniert werden, erfahren Sie im folgenden Beitrag. 

Inhaltsverzeichnis

Effektives Lernen mit Methode

Ähnlich wie die beliebten Bildergeschichten, die Ihr Kind im ersten Schuljahr kennen lernt, sind auch die Chaos-Geschichten konzipiert. Eine vertauschte Reihenfolge muss erkannt und neu sortiert werden. Anstelle der Bilder werden bei dieser Methode allerdings Textteile angeboten, in denen die Reihenfolge der Wörter vertauscht ist. Dabei kann der Schwierigkeitsgrad stark variieren. Je nachdem, wie groß die einzelnen Textabschnitte sind, kann die Chaos-Geschichte ganz leicht oder sehr schwer zu entschlüsseln sein.

So bereiten Sie die Chaos-Geschichten-Methode vor

Suchen Sie aus dem Schulbuch Ihres Kindes, aus seinem Deutschheft oder auch aus einem Buch, das Ihr Kind gerade liest, eine kurze Textpassage aus. Je älter Ihr Kind ist, desto länger kann die Chaos-Geschichte sein. Unterteilen Sie nun die Geschichte in einzelne Textblöcke. In der einfachsten Version werden jeweils zwei Wörter abgeteilt und vertauscht. Mit steigendem Schwierigkeitsgrad wird immer ein Wort mehr in den Textblock genommen. Das Maximum liegt in der Grundschule bei neun Wörtern. Dabei handelt es sich bereits um eine sehr hohe Anforderung.

Chaos-Geschichten sind Knobelaufgaben mit Lesetraining

Die Kunst beim Einsatz der Chaos-Geschichten besteht darin zu erkennen, auf welchem Level Ihr Kind sich befindet. Die Geschichte darf weder zu schwer noch zu leicht sein, damit das Üben Spaß macht. Wichtig ist es auch, einen interessanten, spannenden und/oder witzigen Text auszuwählen. Im Idealfall ist Ihr Kind auf die Geschichte gespannt und zeigt Interesse am Lesen. Dann strengt es sich natürlich besonders an. Die folgende Richtlinie dient der Orientierung, muss aber je nach Lesefähigkeit Ihres Kindes individuell angepasst werden.

  • 2 und 3 Wörter-Textblöcke für Kinder am Ende der 2. Klasse
  • 4 bis 5 Wörter-Textblöcke für die 3. Klasse
  • 6 bis 9 Wörter-Textblöcke für die 4. und 5. Klasse

Probieren Sie es ruhig selbst einmal

Drehen Sie den Spieß einmal um, und versuchen Sie selbst, einen zerstückelten Text in die richtige Reihenfolge zu bringen. Vielleicht auch als Wettbewerb gegen Ihr Kind? Sie als Erwachsener bekommen den Text mit der höchsten Schwierigkeitsstufe, Ihr Kind einen seinem Alter angemessenen. Legen Sie einen zeitlichen Rahmen fest, vielleicht zehn Minuten, und überprüfen Sie dann, wer weitergekommen ist.

So helfen Sie Ihrem Kind mit Tipps und Hinweisen

Wenn Ihr Kind allein nicht weiterkommt, können Sie ihm kleine Hinweise geben. Die Satzzeichen sowie die Groß- und Kleinschreibung geben Hinweise auf die Stellung eines Wortes im Satz. Adjektive (Wie-Wörter) sind einem Nomen (Namenwort) zugeordnet, und in jedem Satz ist ein Verb (Tuwort) zu finden. Natürlich muss der zusammengebaute Text auch einen Sinn ergeben. Fragen Sie nach: „Wie könnte die Geschichte weitergehen?“

Sprechen Sie am Ende über das Ergebnis

Wenn Ihr Kind die Geschichte wieder in eine logische Reihenfolge gebracht und im Idealfall auch aufgeschrieben hat, soll es den Text im Zusammenhang vorlesen. Anschließend bekommt es die komplette Geschichte zur Selbstkontrolle vorgelegt. Sprechen Sie über das Ergebnis. Ihr Kind hat die Aufgabe gelöst, wenn die Geschichte einen Sinn ergibt und grammatikalisch richtig ist. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass nicht jedes Wort an derselben Stelle wie in der Textvorlage steht.