Nachhilfe: So begegnen Sie Startschwierigkeiten beim Lernen

Trotz bester Vorbereitung und liebevoller Unterstützung kann der Wechsel in die fünfte Klasse durchaus auch mal problematisch werden. Wenn Ihr Kind nicht direkt an den Leistungsstand der Klasse anschließen kann oder zurückzieht, braucht es möglicherweise Hilfe. Lesen Sie in diesem Beitrag, wann und wie Sie Ihr Kind am besten unterstützen können. 

Inhaltsverzeichnis

Startschwierigkeiten nach Klassenwechsel

Nicht alle Kinder stürzen sich neugierig und optimistisch in ihre neue Schulumgebung. Und längst nicht alle Kinder erleben in den ersten Monaten ein Erfolgserlebnis nach dem anderen. Die meisten Schülerinnen und Schüler lernen nun das Gefühl kennen, dass eine Arbeit schon mal schlechter als erwartet ausfällt.

Sie sind enttäuscht, frustriert und verlieren schnell ihre positive Anfangsmotivation. Die Schule wird zu einem notwendigen Übel, und die entspannten Grundschüler werden zum ersten Mal richtig herausgefordert.

Greifen Sie bei Startschwierigkeiten nicht gleich zu außerschulischer Hilfe

Gönnen Sie Ihrem Kind eine Probezeit, in der es sich in aller Ruhe zurechtfinden darf. Zu Beginn sind schlechtere Noten in der neuen Schule ganz normal und kein Grund, nervös zu werden. In manchen Bundesländern gelten die Klassen 5 und 6 als Orientierungsstufe – und genau als das sollten auch Sie und Ihr Kind diese beiden Schuljahre betrachten. Solange sich die Noten nicht im ungenügenden Bereich befinden, hat Ihr Kind jede Menge Zeit für Verbesserungen.

Unterstützen Sie selbstständiges Lernen und Motivation Ihres Kindes

Im Gymnasium wird von Ihrem Kind erwartet, dass es seine Hausaufgaben und die Vorbereitung auf Klassenarbeiten weitgehend selbstständig erledigt.

  • Es soll regelmäßig mitarbeiten.
  • Seine Heftführung sollte ordentlich und vollständig sein.
  • Es sollte Ordnung an seinem Arbeitsplatz halten können.
  • Es sollte mit einem Wörterbuch umgehen können

5 Gründe für schlechte Noten, die nichts mit intellektueller Überforderung zu tun haben

Problem

Lösung

Ihr Kind hat den verlangten Schulstoff in seiner alten Klasse noch überhaupt nicht gelernt.

Fragen Sie bei den Lehrkräften der entspre-chenden Fächer nach, und arbeiten Sie das fehlende Wissen nach und nach auf.

Ihr Kind ist so aufgeregt, dass es sich noch nicht auf den Unterricht konzentrieren kann.

Setzen Sie Ihr Kind nicht unter Druck, sondern entspannen Sie die Situation. Begleiten Sie Ihr Kind bei den Hausaufgaben, bis es sich in der neuen Klasse heimisch fühlt.

Ihr Kind kommt mit den unter- schiedlichen neuen Lehrern nicht zurecht.

Auch hier benötigt Ihr Kind Zeit, um sich mit der veränderten Situation anzufreunden. Sprechen Sie mit den Lehrkräften, damit diese das Verhalten Ihres Kindes richtig einschätzen können

Ihr Kind vermisst seine alte Klasse und die Klassenlehrerin – es trauert.

Wenden Sie den Blick Ihres Kindes nach vorne. Sorgen Sie dafür, dass es schnell Kontakte knüpft, aber lassen Sie auch verlängertes Abschiednehmen zu.

Ihr Kind traut sich nicht zu, in der neuen Klasse etwas zu sagen. Es hat Angst vor den Lehrern und den Mitschülern.

Sorgen Sie für kleine Etappensiege. Bereiten Sie mit Ihrem Kind für jeden Tag etwas (Hausaufgaben) vor, was es unbesorgt vor der Klasse vortragen kann. So bekommt es langsam, aber sicher mehr Selbstvertrauen.

Mein Tipp!

Bei der Rechtschreibung zeigen sich in der fünften Klasse immer wieder große Wissensunterschiede, je nach Vorarbeit in der Grundschule. Um vorhandene Defizite schnell und effektiv aufzuarbeiten, empfehle ich mein Rechtschreibtraining „Sicher richtig schreiben“ (Klasse 3 und 4) oder das Anschlusstraining „Einfach besser in Rechtschreibung, Aufsatz und Grammatik“ (beide unter http://www.elternwissen.com/shop/ schule-und-lernen.html erhältlich). Die Trainings können spielerisch in den Alltag Ihres Kindes integriert werden und verbessern so fast nebenbei seine Rechtschreibung.

Achtung: Manchmal ist Nachhilfe oder Lerntherapie nötig!

Ohne ein gewisses Maß an Motivation und Lust klappt es auf Dauer auf dem Gymnasium nicht. Mehr Anleitung und Unterstützung bekommen die Kinder in der Realschule, aber auch hier wird ein gewisses Maß an Disziplin und Selbstorganisation erwartet. Helfen Sie Ihrem Kind dabei, jeden Tag etwas selbstständiger zu werden.

Wenn die Noten Ihres Kindes auch im zweiten Halbjahr weiter schlecht sind oder immer schlechter werden, kann eine Nachhilfe sinnvoll sein. Bis zum Sommer sollte Ihr Kind damit etwaige Wissenslücken problemlos aufarbeiten können. Bessern sich seine Leistungen nicht, auch nicht mit außerschulischer Unterstützung, liegt entweder eine generelle Überforderung oder eine Teilleistungsschwäche wie Legasthenie oder Dyskalkulie vor. Auch sollte die Eignung eines Kindes für die gewählte Schulform überprüft werden.