Motorik: Diese Übungen fördern die Entwicklung Ihres Kindes

Neben Übergewicht und anderen Dingen wird in den Grundschulen immer wieder auch eine nachlassende Motorik der Kinder festgestellt. Das ist beunruhigend, denn ein reibungsloses Funktionieren der Motorik ist Voraussetzung für den Ablauf von Lernprozessen. Lesen Sie, wie Sie die Entwicklung der Motorik Ihres Kindes durch Lernspiele fördern können. 

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung durch Lernspiele fördern

Eine neuere Untersuchung aus dem Herbst 2008 der Hochschule Aalen belegt, dass viele Schülerinnen und Schüler fundamentale Defizite der Motorik bei Gleichgewichtstests aufweisen und dass diese Schüler mit schlechtem Gleichgewicht signifikant schlechtere Schulnoten haben als ihre Klassenkameraden.

Besonders deutlich zeigt sich die Motorik und Geschicklichkeit von Schulkindern im Sportunterricht oder bei den regelmäßig stattfindenden Bundesjugendspielen. Dabei stellen auch Pädagogen und Ärzte bei Kindern in zunehmendem Maße eine verzögerte Entwicklung der Motorik fest. Das gibt nicht nur schlechte Noten im Fach Sport, sondern hat auch Auswirkungen auf die anderen schulischen Leistungen.

Entwicklung fördern: Wer viel rennt, lernt besser

So besteht beispielsweise ein enger Zusammenhang zwischen den Bewegungsaktivitäten eines Kindes und seinem mathematischen Verständniss. Nur wenn ein Kind selber Erfahrungen der Motorik macht, indem es seinen ganzen Körper einsetzt, kann auch seine kognitive Entwicklung optimal voranschreiten. Wenn es niemals am eigenen Körper die Begriffe weit entfernt und nah erlebt hat, wird es Schwierigkeiten mit der Berechnung von Distanzen und Entfernungen haben.

Motorik: Begreifen kommt von greifen

Auch die taktile Wahrnehmung muss ein Kind erleben, um sich bestimmte Zustände oder Eigenschaften vorstellen zu können. Beispielsweise braucht ein Kind viele direkte Erfahrungen mit runden Dingen, um auch ein inneres Bild von der Eigenschaft rund entwickeln zu können. Es wird sich in der Geometrie nur schwer zurechtfinden, wenn es die verschiedenen Figuren und Formen niemals für seine Motorik selber erfahren, erlebt, angefasst oder gemalt hat. Ebenfalls muss ein Kind seine Mundmotorik beherrschen, da es sonst nicht alle Laute fehlerfrei sprechen kann.

Motorik entwickelt sich nicht theoretisch

Es ist klar, dass niemand für seine Motorik rennen lernt, der es nicht selbst ausprobiert und, gegebenenfalls durch Lernspiele, trainiert. Auch das Klettern, der Ballwurf und das Schwimmen können Kinder nicht aus Büchern, Filmen oder Erzählungen lernen, sondern nur das selber Erleben kann die Entwicklung fördern. Von der Geburt bis zur Einschulung vergehen circa sechs wertvolle Jahre, in denen die Kinder ihre Motorik kennen lernen und erweitern. Aber auch nach dem Schulbeginn ist es wichtig, dass der Sport und die Bewegung einen festen Platz im Leben eines Kindes haben, sei es auch durch Lernspiele, die die Entwicklung fördern.

Motorik-Training geht mit Lernspielen auch zu Hause

Auch für Grundschulkinder gibt es ein reichhaltiges Angebot an Kursen, die die Entwicklung der Motorik fördern. Trotzdem ist es nicht immer notwendig, für diese Angebote viel Geld auszugeben. Es gibt eine ganze Reihe von hilfreichen Lernspielen für den  Alltag zu Hause. Nehmen Sie sich ein- bis zweimal in der Woche etwas Zeit und probieren Sie die folgenden Lernspiele aus. Alle Lernspiele sind für Kinder ab der ersten Klasse geeignet, aber auch für ältere Kinder zum Entwicklung fördern noch sinnvoll.

So fördern Sie die Grobmotorik und das Gleichgewicht

Um diese Spiele zu spielen, bietet es sich an, raus in den Garten, Park oder Wald zu gehen. Nehmen Sie das notwendige Material mit, damit die Spiele auch gelingen.

Lernspiele für die Motorik: 1. Fang die bösen Waldgeister!

Sie brauchen: größere Kieselsteine (so viele wie Kinder), Malkreide, Klebeband, Sanduhr, Zweige einer Trauerweide

Das Spiel: Jedes teilnehmende Kind bekommt einen Kieselstein, den es mit der Kreide oder den Filzstiften zu einem Waldgeist bemalt. Aus den längen Ästen der biegsamen Weide werden Ringe gedreht und, falls nötig, mit Klebeband fixiert. Nun werden die Steine in einem gewissen Abstand nebeneinander ausgelegt und die Kinder versuchen, die Ringe darüberzuwerfen. Wer trifft, kann sich den „Waldgeist“ nehmen. Es wird solange gespielt, bis alle Steine gefangen wurden. Bei älteren Kindern kann die Zeit mit einer Sanduhr eingegrenzt werden.