Grundschul-Geometrie: Wie Sie Ihrem Kind helfen können.

Plus, minus, mal oder geteilt – die normalen Matheaufgaben bereiten Ihrem Kind keine Probleme. Soll es jedoch ein Spiegelbild zeichnen oder ein Muster legen, hat es damit große Mühe? Ich kenne das Problem von meinen Schülern. Damit Sie Ihr Kind in Geometrie unterstützen können, zeige ich Ihnen im folgenden Beitrag ganz einfache Übungen, mit denen Sie das Geometrieverständnis Ihres Kindes im Alltag ohne großen Aufwand fördern können. 

Inhaltsverzeichnis

Was lernt Ihr Kind im Geometrieunterricht?

In allen vier Grundschuljahren hat Ihr Kind es mit unterschiedlichen Bereichen der Geometrie zu tun. In der unten stehenden Tabelle finden Sie die Lernziele des Geometrieunterrichts bis zum Ende der vierten Klasse.

Raumerfahrung Flächen und Körper Symmetrie Geometrisches Zeichnen
Klassen

1 und 2
Pläne und Skizzen lesen

Raum-Lage-Beziehungen(rechts, links, oben, unten usw.)
Flächen kennen (Quadrat, Dreieck, Kreis, Rechteck)

Parkettierungen (Flächen auslegen)
Figuren spiegeln (vor allem Achsensymmetrie) mit Lineal und/oder Geodreieck Strecken zeichnen und messen

Muster fortsetzen und eigene Muster entwerfen
Klassen

3 und 4
einfache Grundrisszeichnungen erstellen (z. B. vom Kinder- oder Klassenzimmer)

Landkarten und deren Maßstab lesen
Körper kennen (Würfel, Quader, Kugel, Zylinder, Pyramide, Kegel)

Netze von Körpern kennen
Spiegelachsen von Figuren erkennen (Drehsymmetrie) parallele und senkrechte Geraden zeichnen

rechte Winkel erkennen und herstellen

Umgang mit dem Zirkel

Mathe im Alltag: Geometrie ist überall

Mein Tipp
Bevor Ihrem Kind an einem verregneten Ferientag die Langeweile droht, kann es nach geometrischen Formen oder Körpern Ausschau halten. Es wird erstaunt sein, an wie vielen Stellen in der Wohnung es sie finden wird (z.B. Murmel – Kugel, Tetrapack – Quader) 

Gehen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind in sein Zimmer, und Sie werden staunen, welche nützlichen Materialien zum Training seines Geometrieverständnisses sich dort finden! So können die Bauklötze und Legosteine oder einfaches Papier und Schachteln nützliche Helfer sein. Auch mit Haushaltsmaterialien kann Ihr Kind sein Geometrieverständnis trainieren: 

Zeitungen oder Zeitschriften: Lassen Sie Ihr Kind verschiedene Gegenstände seiner Wahl ausschneiden. Diese klebt es nun nach Formen- oder Körperbezeichnungen sortiert (Quadrate, Zylinder usw.) auf verschiedene Blätter. So entsteht eine schöne Ausstellungswand für sein Kinderzimmer.

Wolle, Seile oder Bast: Lassen Sie Ihr Kind mit diesen Materialien flechten. So erkennt es, dass aus der Linie ganz einfach eine Fläche entsteht. Gleichzeitig trainiert es seine Feinmotorik, was ihm dann beim Zeichnen zugute kommen wird.

Streichhölzer: Lassen Sie Ihr Kind Formen, Figuren oder Buchstaben legen. Sie werden sehen, wie viel Spaß Ihrem Kind das Geometrie üben machen wird.

Quadratisches (Falt-)Papier: Aus einem Quadrat lassen sich viele verschiedene geometrische Formen falten. Findet ihr Kind raus welche?

Bitte bedenken Sie aber: Räumliches Denken ist auch ein Stück Talent

Vielleicht kennen Sie es von sich selbst:

Ihr Partner findet sich in einer fremden Stadt problemlos zurecht, Sie selbst aber haben sogar mit dem Stadtplan noch Schwierigkeiten? Trotz aller Übungen und Spiele mit Ihrem Kind gibt es Kinder mit mehr oder weniger ausgeprägtem räumlichen Vorstellungsvermögen. Nicht jeder Mensch denkt in Bildern und hat das gleiche Talent für räumliche Orientierung. Aus Menschen mit einem besonders ausgeprägten Geometriewissen werden oft Architekten, die tolle Häuser für uns entwerfen können.