So vermeidet Ihr Kind unnötige Rechenfehler

Es ist immer wieder ziemlich ärgerlich, wenn ein Schüler eine Mathe-Arbeit „in den Sand setzt“, obwohl er die Rechenmethoden verstanden hat und auch erfolgreich anwenden kann. Damit Ihr Kind in Zukunft möglichst viele Flüchtigkeitsfehler vermeidet, stellen wir Ihnen und ihm eine einfache Strategie vor. 

Inhaltsverzeichnis

Lern- und Arbeitstechniken

Flüchtigkeitsfehler können an vielen Stellen entstehen, während Ihr Kind eine Mathematikaufgabe löst. Leider bauen viele Rechenschritte aufeinander auf, und so besteht schnell die Gefahr, dass mit falschen Zwischenergebnissen weitergerechnet wird. Daher ist es  wichtig, beim Lösen schrittweise und strukturiert vorzugehen. So können mögliche Fehlerquellen zumindest minimiert werden. Die so genannte LEGUAN-Strategie ist auf sämtliche Aufgaben in allen Fächern anwendbar. Die Strategie heißt LEGUAN-Strategie, da die aufeinanderfolgenden Lösungsschritte jeweils mit einem Buchstaben des Wortes „LEGUAN“ beginnen. Außerdem scheint uns dieses Tier sehr passend, da es einerseits Ruhe ausstrahlt (was beim Lösen von Mathematikaufgaben sehr hilfreich sein kann), jedoch andererseits hellwach und immer angriffsbereit ist.

Mathe-Aufgaben lösen mit der LEGUAN-Strategie

Dies sind die einzelnen Schritte der LEGUAN-Strategie:

L = Lesen

E = Erklären

G = Geduld zeigen

U = Ueberlegen

A = Ausarbeiten

N = Nachkontrollieren

Schritt 1: Aufgabenstellung genau lesen

Viele Fehler entstehen bereits am Anfang, weil die Aufgabenstellung nicht vollständig oder falsch gelesen wird.

Deshalb: Am Anfang genau lesen und eventuell wichtige Infos markieren oder herausschreiben!

Ein Beispiel: Toms Vater ist dreimal so alt wie Tom. Zusammen sind sie 52 Jahre alt. Wie alt ist Tom und wie alt sein Vater?

Schritt 2: Sich selbst die Aufgabenstellung erklären

Das vereinfacht das Lösen. Nur wer schon eine Vorstellung von der Aufgabe hat, ist in der Lage, sie mit eigenen Worten wiederzugeben.

Beispiel: Ich muss ausrechnen, wie alt Tom und sein Vater sind. Ich weiß, dass der Vater dreimal so alt ist und dass ihr Alter addiert 52 ergibt.

Schritt 3: Geduld zeigen

Viele Schüler fangen sofort an zu rechnen oder Lösungen auszuprobieren und machen dabei Flüchtigkeitsfehler. Daher an dieser Stelle erst einmal einen „STOPP!“ einlegen, zurücklehnen und tief durchatmen.

Schritt 4: Die Lösungsstrategie überlegen

Nun ist es an der Zeit, einen Lösungsplan zu entwerfen:

  • Was ist gegeben?
  • Was soll errechnet werden?
  • Welcher Lösungsweg und welche Rechenoperationen führen zum Ziel?

Beispiel: Bei dieser Aufgabe handelt es sich um eine Rechnung mit zwei Unbekannten (das Alter von Tom und das Alter des Vaters), die mit Hilfe eines Gleichungssystems gelöst werden kann. Man kann dazu zwei Gleichungen aufstellen, die schließlich mit Hilfe des Einsetzungsverfahrens gelöst werden.

Schritt 5: Die Lösung Schritt für Schritt ausarbeiten

Als Nächstes wird die Lösungsstrategie in die Tat umgesetzt, wobei x für das Alter von Tom und y für das Alter des Vaters steht.

Gleichung 1: Toms Vater ist dreimal so alt wie Tom.

y = 3x

Gleichung 2: Zusammen sind sie 52 Jahre alt.

 x + y = 52

Danach kann die Gleichung 1 in die Gleichung 2 eingesetzt und schließlich gelöst werden:

x + 3x = 52

4x = 52

x = 52/4

x = 13

Lösung: Tom ist 13 Jahre alt.

Daraufhin kann das Ergebnis für x in eine der beiden Gleichungen (im Beispiel in Gleichung 1) eingesetzt werden, um y zu errechnen:

y = 3 (mal 13)

y = 39

Lösung: Der Vater ist 39 Jahre alt.

Schritt 6: Alle Ergebnisse nachkontrollieren

Diesen wichtigen letzten Schritt vergessen (meist unter Zeitdruck) viele Schüler. Häufig können aber hier schnell kleine Rechenfehler entdeckt werden. In unserem Beispiel könnte man die Ergebnisse leicht in Gleichung 2 einsetzen, um das Ergebnis zu kontrollieren:

52 = 13 + 39

Das Ergebnis stimmt!