Üben in den Ferien: So macht es Sinn

Wie viel soll mein Kind in den Ferien für die Schule tun? Das fragen sich Eltern immer wieder aufs Neue. Lehrer und Pädagogen empfehlen als Faustregel, zwei oder drei Wochen vor Schulbeginn wieder mit dem Üben zu beginnen. Im Einzelfall muss das aber nicht immer der Königsweg sein. Lesen Sie in diesem Beitrag, wie Sie festlegen, was für Ihr Kind sinnvolles Üben bedeutet. 

Inhaltsverzeichnis

Ferienprogramm

Es lohnt sich, ein bis zwei Wochen vor den Sommerferien gemeinsam mit Ihrem Kind zu überlegen, ob überhaupt und wie lange in der unterrichtsfreien Zeit geübt werden sollte. Wie Sie sich denken können, gibt es da große Unterschiede. Der Einserkandidat, der flüssig liest und ein guter Kopfrechner ist, kann ohne große Probleme sechs Wochen übungsfreie Ferienzeit verkraften. Das lernschwache Kind, eventuell sogar mit Dyskalkulie (Rechenschwäche) oder Legasthenie (Lese-Rechtschreib-Schwäche), kann sich diesen Luxus nicht leisten. Trotzdem gibt es noch andere Kriterien, die Sie bei der Planung berücksichtigen sollten.

Diese Unterstützung benötigt Ihr Kind in den Sommerferien

Zeugnisnoten 1 bis 2Zeugnisnote 3Zeugnisnote 4 oder schlechter
zusätzliches Üben des Unterrichtsstoffes nicht notwendigWiederholen des Unterrichtsstoffes notwendig, Schulhefte oder -bücher gezielt durchgehenUrsachen erforschen: generelle Überforderung? Lernmotivation überprüfen
FerienlektüreBuch gemeinsam lesen und besprechengezielte Nachhilfe und Aufarbeitung der Defizite
Besuch von MuseenKnobelaufgaben und Rechenspielelernfreie Zeit im Familienurlaub

Achten Sie auf das Selbst – bewusstsein Ihres Kindes

Gerade Kinder mit Schwierigkeiten beim Lernen haben oft große Probleme mit ihrem Selbstwertgefühl. Bekommen Sie nun auch in den Ferien einen strengen Lernplan vorgesetzt, entwickeln sie erst recht das Gefühl, nichts zu können und nicht gut zu sein. Eltern brauchen also eine gute Portion Sensibilität, um zu entscheiden, was Sie Ihrem Kind zumuten können. Bei schlechten Schülern mit geringem Selbstwertgefühl sollte das auf keinen Fall zu viel sein, um sie nicht weiter zu demotivieren. Das Gefühl, als Einziger für die Schule lernen zu müssen, während die anderen sich im Schwimmbad vergnügen, ist nicht motivierend.

Schätzen Sie das Selbstbewusstsein Ihres Kindes in Bezug auf sein schulisches Können auf der Skala ein

Mein Tipp: Die Lerngruppe
Der Freund oder die Freundin Ihres Kindes sind auch keine brillanten Schüler? Bilden Sie eine Lerngruppe, in der gemeinsam geübt und anschließend gespielt wird. Zum Beispiel könnte der Ferientag mit einem gemeinsamen Frühstück beginnen, dann mit einer Übungsstunde fortgesetzt werden und mit einem Schwimmbadbesuch ausklingen.