Diktate üben mit Spaß!

Diktate sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Schulunterrichts. Sie werden von den meisten Lehrerinnen und Lehrern ab der ersten Klasse als Bewertungsgrundlage herangezogen. Sicher haben auch Sie daher schon wie die meisten Eltern, das ein oder andere Diktat zuhause mit Ihrem Kind geübt. Beim einfallslosen Vorlesen und Nachschreiben kommt allerdings schnell Langeweile auf. Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel, wie Diktate auch abwechslungsreich und intelligent trainiert werden können. 

Inhaltsverzeichnis

So verbessert Ihr Kind seine Rechtschreibung

Haben Sie auch ein schlechtes Gewissen, wenn Ihr Kind mal im Diktat nicht so besonders gut abgeschnitten hat? Vielleicht standen sie in der Woche vorher so unter Zeitdruck, dass für das gemeinsame Üben nicht genug Zeit zur Verfügung stand. Oder es ist Ihnen nicht gelungen, Ihr lustloses Kind zum Üben des Textes zu motivieren. Neben dem Abfragen von Vokabeln zählt das Üben von Diktaten nämlich zu den wenigen schulischen Vorbereitungen, die Kinder schlecht alleine bewältigen können. Doch diese eintönigen Lernaufgaben stoßen weder bei den Eltern noch bei den Kindern auf Begeisterung.

Diktate können abwechslungsreich und vielfältig sein

Aus der eigenen Schulzeit kennen Eltern in der Regel nur die langweiligste Form von Diktaten. Von Dosen-, Schleich- oder Frühstücksdiktaten haben viele noch nie etwas gehört. Höchste Zeit, ein paar neue Möglichkeiten ins Lernrepertoire aufzunehmen und damit die nächste Diktatnote positiv zu beeinflussen. Denn je abwechslungsreicher Ihr Kind sich mit den Texten auseinandersetzt, desto besser kann es sich die richtige Schreibweise auch merken. Aus den folgenden Vorschlägen können Sie sich für das nächste Diktat eine Form heraussuchen, die passt und Ihrem Kind gefällt.

  • Lauf- oder Schleichdiktat
  • Frühstücksdiktat
  • Fragediktat
  • Kassetten- oder MP3-Diktat
  • Dosendiktat
  • kommentiertes Diktat
  • Faltdiktat

Immer in Bewegung: Das Lauf- oder Schleichdiktat

Diese Diktatform ist besonders geeignet für Kinder, die einen starken Bewegungsdrang haben und nur schlecht lange still und konzentriert zuhören können.

So geht’s: Nehmen Sie den zu übenden Diktattext, und zerstückeln Sie ihn in fünf Teile. Legen Sie nun die einzelnen Textstücke an 5 verschiedene Orte in der Wohnung. Ihr Kind läuft in einer vorher besprochenen Reihenfolge zunächst zu Ort 1, zum Beispiel zum Wohnzimmertisch, und prägt sich so viel vom Text ein wie möglich. Zurück an seinem Schreibtisch, schreibt es diesen Text auf. Dann läuft es erneut zum ersten Ort, falls der Diktatteil noch nicht komplett ist. Als Nächstes sind dann die Orte 2, dann 3, 4 und 5 an der Reihe. Zum Schluss sammelt Ihr Kind alle fünf Textteile ein und kontrolliert selber sein Diktat.

Immer vor dem Unterricht: Das Frühstücksdiktat

Diese Diktatform eignet sich für Kinder, die nur wenig Zeit fürs Diktatlernen aufbringen möchten sowie schon morgens frisch und ausgeruht am Frühstückstisch sitzen. Der Diktattermin sollte noch mindestens eine Woche in der Zukunft liegen.

So geht’s: Teilen Sie das zu übende Diktat ebenfalls in fünf Teile auf, und diktieren Sie jeweils einen Teil morgens beim Frühstück. Lassen Sie Ihr Kind in ein extra dafür bereitgestelltes Frühstücksheft schreiben. Korrigieren Sie die Fehler noch vor der Schule, und sprechen Sie ebenfalls beim Frühstück über die richtige Schreibweise. Am sechsten Tag sollte das Diktat dann noch einmal komplett von Ihrem Kind geschrieben werden.

Zum Mitdenken: Das Fragediktat

Diese Diktatform eignet sich besonders zum Üben von schwieriger Rechtschreibung und Stolperstellen. Es spricht Kinder an, die sehr kommunikativ sind und gerne über ihre Aufgaben sprechen.

So geht’s: Wählen Sie aus einem Diktattext die Stellen aus, die Ihrem Kind besonders schwer fallen. Stellen Sie dazu nun Fragen, die Ihr Kind jeweils mit einer Begründung beantworten soll. Das sieht dann wie im folgenden Beispiel aus.

Frage: Wie schreibst du „Betttruhe“ und „Fetttopf“?

Kind: Die Wörter werden jeweils mit 3 x t geschrieben, weil 2 Hauptwörter aneinandergehängt werden, Bett und Truhe.

Frage: Wie schreibst du „Geben Sie mir eine Fahrkarte“?

Kind: Sie wird großgeschrieben, weil es die Höflichkeitsform ist, und Fahrkarte wird mit -h- geschrieben, weil es von -fahren- kommt.

Zum Hinhören: Das Kassetten- oder MP3-Diktat

Wenn Sie wenig Zeit haben und Ihr Kind schon sehr selbstständig lernen kann, bietet sich das Hördiktat an. Loben Sie Ihr Kind unbedingt, wenn es sich dafür entscheidet, denn dann verfügt es schon über eine hohe Lernkompetenz.

So geht’s: Sprechen Sie das Diktat Ihres Kindes langsam und deutlich auf Band. Lassen Sie zwischen den einzelnen Sätzen ausreichende Pausen. Ihr Kind hört sich einen Satz an und stoppt dann die Aufnahme, um ihn aufzuschreiben. Danach folgt der nächste Satz, bis es das ganze Diktat geschrieben hat. Zur Fehlerkontrolle ist dann der geschriebene Text notwendig. Dabei sollten Sie Ihrem Kind unbedingt helfen.

Mit Überraschungseffekt: Das Dosendiktat

Mein Tipp
Geben Sie der Dose ein interessantes Design. Sicher macht das Dosendiktat Ihrem Kind noch mehr Spaß, wenn seine Lieblingsfigur oder seine Lieblingsband auf der Außenseite zu sehen ist. Auch sein Name in glitzernden Buchstaben und/oder ein Foto machen sich gut. 

Mit dem Dosendiktat gelingt es gut, auch desinteressierte und gelangweilte Kinder anzusprechen. Obwohl letztlich auch ein Diktattext geschrieben werden muss, macht die Dose das Ganze etwas spannender.

So geht’s: Schreiben Sie den Diktattext Satz für Satz auf Papierstreifen. Die einzelnen Textstücke werden nun gemischt in einen Korb gelegt. Ihr Kind nimmt sich eines heraus und liest es sorgfältig und genau durch. Dann kommt der Papierstreifen in die Dose, und Ihr Kind schreibt den Satz aus dem Gedächtnis auf. Danach folgt der nächste Abschnitt. Wenn alle Streifen in der Dose gelandet sind, ist das Diktat fertig. Nun sortiert Ihr Kind die Papierstreifen und kontrolliert den Text. Das Durcheinander der Sätze können Sie auch vermeiden, indem Sie Ihrem Kind die Sätze in der richtigen Reihenfolge anreichen. Oder Sie benutzen diese Form des Dosendiktats, um nur die besonders schwierigen Worte aus dem Diktat zu üben.