Drogen in der Pubertät: Wie sie als Eltern Ihr Kind schützen können

Fast jeder Teenager probiert mal legale Drogen wie Alkohol und Nikotin, viele machen Erfahrung mit Haschisch und Aufputschpillen. Man könnte meinen, das Thema Drogen gehöre zum Erwachsenwerden schon fast dazu. Doch was können Sie als Eltern tun, um das zu verhindern? Lesen Sie, wie Sie Ihr Kind in der Pubertät vor Drogen schützen. 

Inhaltsverzeichnis

Wie Sie Ihr Kind vor Drogen schützen können

Das Kinder und Jugendliche während der Pubertät in Kontakt mit (legalen) Drogen kommen, ist in der Regel nicht zu vermeiden. Ob sich aus ersten Erfahrungen aber eine Abhängigkeit entwickelt, ist häufig eine Frage der Persönlichkeit, des Lebensumfeldes sowie der Erziehung. Gerade Eltern, die einen kooperativen Erziehungsstil vertreten, tun sich schwer, Verbote auszusprechen. Das ist auch nicht unbedingt notwendig, denn Verbote bewirken in der Pubertät nicht mehr viel. Viel besser ist es, auf die positive Wirkung eines Erfahrungsaustausches und das eigene, vorbildhafte Verhalten im Umgang mit Drogen zu bauen. 

Eigene Erfahrungen machen Kinder in der Pubertät auf jeden Fall, und um diese anschließend richtig zu beurteilen, sind der Kontakt und das Verhältnis zu ihrer Familie sehr wichtig. Gerade Eltern pubertierender Kinder werden vielleicht schneller, als sie denken, den Geruch nach Tabak oder die erste Alkoholfahne bei Ihrem Kind bemerken. Doch zunächst ist das kein Grund zur Sorge. Machen Sie Ihrem Kind keine Vorwürfe, sondern fragen Sie es im geeigneten Moment, wie es dazu gekommen ist. Zeigen Sie Verständnis dafür, dass Neugierde oder das Vorbild von Freunden dazu geführt haben. Viele Kinder lassen nach dem ersten Alkoholrausch eine lange Zeit freiwillig die Finger davon. Versuchen Sie aber auch, die Nachteile und negativen gesundheitlichen Auswirkungen von Drogen in der Pubertät und Suchtverhalten zu thematisieren. Denn je mehr Informationen Kinder über die Auswirkungen haben, desto einfacher fällt es ihnen, Nein zu sagen. In solch einem Gespräch sollten Sie selbst eine klare Meinung vertreten, diese Ihrem Kind aber nicht aufzwingen.

Bei der Suchtprävention geht es darum, durch ein starkes Selbstbewusstsein und eine gesunde Psyche den verantwortlichen Umgang mit Drogen wie Alkohol und Zigaretten zu erlernen. Gerade in der Pubertät ist es sehr schwierig, seine Probleme selber zu lösen und sich gegen den Druck des Freundeskreises zu entscheiden. Dabei können Sie Ihrem Kind helfen. Bleiben Sie stets verlässlicher Ansprechpartner und reagieren Sie mit Verständnis und nicht mit Sanktionen, wenn Ihr Kind freiwillig seine Erfahrungen schildert. Setzen Sie dann jedoch klare Grenzen. 

Sie haben Ihr Kind mit Drogen erwischt – was tun?

Sollten Sie Ihr Kind das erste Mal mit weichen Drogen in Form einer Zigarette, in seinem Zimmer erwischt haben, bleiben Sie möglichst gelassen und gesprächsbereit.  Bitten Sie es, die Zigarette auszudrücken, und erklären Sie ihm, warum Sie keinen Rauch in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus haben möchten.  Geben Sie Ihrem Kind unbedingt die Chance, dieses Verhalten zu ändern. Sie können sowieso nicht verhindern, dass es außerhalb Ihres Einflussbereiches wieder zur Zigarette greift.  Fragen Sie Ihr Kind, warum es zu Drogen greift, und geben Sie ihm Gelegenheit, dies ohne Vorwürfe mit Ihnen gemeinsam zu hinterfragen.  Meistens rauchen Kinder und Jugendliche, weil es ihre Freunde tun und cool ist. Falls Sie in Ihrem Bekannten- oder Freundeskreis einen Nichtraucher kennen, der für Ihr Kind eine Art Vorbild ist, bitten Sie diesen um ein Gespräch mit ihm. Oft können Kinder in der Pubertät offener über ihre Gefühle reden, wenn sie es nicht mit den Eltern tun.

8 Tipps, wie Sie Ihr Kind in der Pubertät gegen Drogen stark machen!

1.Helfen Sie Ihrem Kind, gerade in der Pubertät, Konflikte auszutragen und Enttäuschungen zu verkraften. Zeigen Sie Anteilnahme, wenn es traurig ist. Das Leben ist nicht nur positiv, aber die Erfahrung zeigt: Es geht immer wieder bergauf.
2.Bauen Sie sein Selbstwertgefühl auf. Kinder, die sich selbst mögen, müssen sich nicht durch Drogen in eine andere Realität versetzen. Liebe, Lob und Anerkennung sind wichtig für ein gesundes Selbstbewusstsein.
3.Vermeiden Sie, dass sich Ihr Kind auf Dauer langweilt, einsam und wütend ist oder Angst hat. Freizeitangebote müssen sein, damit der Tag nicht nur vorm Bildschirm verbracht wird.
4.Sprechen Sie Probleme Ihres Kindes offen an und suchen Sie gemeinsam nach Lösungen.
5.Trennungen von geliebten Menschen, zum Beispiel bei Scheidungen, sind für Kinder schwer zu verkraften. Professionelle Hilfe kann den Schmerz lindern. Erziehungsberatungsstellen gibt es in jeder größeren Stadt.
6.Kinder in der Pubertät brauchen verlässliche emotionale Zuwendung, auch wenn sie oft schwierig und abweisend sind. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie es lieben, auch wenn es motzig, störrisch und unfreundlich ist.
7.Dauerhaft zu hohe schulische Anforderungen oder Leistungserwartungen sind gefährlich. Die Flucht in Drogen könnte eine Folge sein.
8.Pubertierende Kinder brauchen Zukunftsperspektiven. Ohne ein Ziel vor Augen ist die Anziehungskraft von Drogen hoch.



Mein Tipp: Sprechen Sie bei Drogenproblemen mit anderen Bezugspersonen!

Falls Sie eine Drogensucht bei Ihrem Kind befürchten, sprechen Sie unbedingt mit anderen Bezugspersonen darüber. Wenn sich der Verdacht verdichtet, helfen Profis in Erziehungsberatungsstellen, die es in jeder größeren Stadt gibt.