Wie viel Taschengeld brauchen Jugendliche in der Pubertät?

Auf dem Weg zum Erwachsenwerden müssen Teenager viel lernen. Dazu gehört auch der selbstverantwortliche Umgang mit Geld. Taschengeld ist „pädagogisches Geld“. Es gibt für das Thema „Taschengeld“ kein Patentrezept, aber es gibt Hilfen und Regeln, die Ihnen und Ihrem Kind in der Pubertät den Umgang damit erleichtern. 

Inhaltsverzeichnis

Umgang mit Geld lernen durch Taschengeld!

Wie bei so vielen Erziehungsfragen während der Pubertät, gilt es auch beim Taschengeld, den „goldenen“ Mittelweg zu finden. Ihrem Kind ist weder damit geholfen, dass Sie es (mit Geld) verwöhnen, noch damit, dass Sie es knapp halten. Wichtig ist, dass Ihr Kind mit seinem Taschengeld grundsätzliche Erfahrungen im Umgang mit Geld sammeln kann:

Ich habe mir mal eine Plastikpistole gekauft“, erzählt der 13-jährige Jannis, „die wollte ich unbedingt haben. Ich hab gespart und gespart, Oma angebettelt. Dann hab ich so viel Geld zusammengehabt und hab sie mir gekauft. Die Pistole ging nach zwei Tagen kaputt.“ Er schüttelt den Kopf: „Sie war einfach futsch! Das Geld auch! Ich hatte dann für einen Monat nix mehr! Das mache ich nicht noch einmal!

Wenn Eltern sich über Taschengeld Gedanken machen, dann geht es hauptsächlich um die Klärung von zwei Fragen:

  1. Wie viel Taschengeld sollte mein Kind bekommen?
  2. Wie sehr darf ich mich als Mutter oder Vater in den „Umgang“ mit dem Taschengeld einmischen?

Die Höhe des Taschengeldes richtet sich nach drei Faktoren

AlterTaschengeldhöhe
2 bis 50,50 € wöchentlich maximal
6 bis 71,50 € wöchentlich, maximal 2 €
8 bis 92 € wöchentlich, maximal 2,50 €
10 bis 1113 € bis 15 € monatlich
12 bis 1318 € bis 20 € monatlich
14 bis 1523 € bis 26 € monatlich
16 bis 1732 € bis 42 € monatlich
ab 1862 € monatlich

Über 80% aller Sechs- bis Zwölfjährigen bekommen bereits Taschengeld. Bei der Vergabe des Taschengelds ist es wichtig, einige Prinzipien zu beachten: Die Höhe ist…

  • abhängig vom Alter des Kindes,
  • auch abhängig vom monatlichen Haushaltseinkommen der Familie und
  • von der Verwendung des Taschengelds (bei älteren Jugendlichen in der Pubertät zum Beispiel auch zum Kauf von Schulsachen bzw. Kleidung oder nur zur freien Verfügung).

Folgende Zahlen zu Alter und Höhe des Taschengeldes sind eine Empfehlung der deutschen Jugendämter: www.arbeitsgemeinschaft-finanzen.de/soziales/taschengeld-tabelle.php 

Wohlgemerkt: Das sind Näherungswerte, keine verbindlichen Größen. Generell gilt: Überfordern Sie Ihr Kind nicht mit zu viel Taschengeld. Fangen Sie niedrig(er) an. Sie können später immer noch korrigieren und bei wachsenden Bedürfnissen den Betrag erhöhen.





5 Regeln zum erfolgreichen Umgang mit Taschengeld

Am besten können Sie Ihr Kind mit den folgenden Taschengeld-Regeln unterstützen:

  1. Geben Sie das Taschengeld unaufgefordert und pünktlich zu einem festen Termin.

    Sie können das Geld bei älteren Jugendlichen auch auf ein eigenes Taschengeldkonto überweisen.
  2. Richten Sie Ihrem Kind ein zusätzliches Sparkonto ein.

    Gerade ältere Kinder mit größeren Wünschen motiviert das zum Sparen.
  3. Gewähren Sie Ihrem Kind keinen Nachschlag oder Vorschuss.

    Es geht beim Umgang mit dem Taschengeld darum, wirtschaften zu lernen und damit auch Verzicht auszuhalten. Wenn Ihrem Kind regelmäßig das Geld ausgeht, empfiehlt sich ein Gespräch unter vier Augen, um einen Plan zu erstellen, wann und wofür das Geld ausgegeben wird.
  4. Das Taschengeld eignet es sich auf keinen Fall für Strafmaßnahmen.

    Allerdings: Hat der Teenager etwas mutwillig oder vorsätzlich zerstört, dann kann ein Teil des Taschengeldes sehr wohl zur Wiedergutmachung des Schadens herangezogen werden.
  5. Generell steht das Taschengeld zur freien Verfügung.

    Ihr Kind darf davon also kaufen, was es möchte. Nur so lernen Heranwachsende, mit dem Geld angemessen umzugehen. Bedingungen können Sie jedoch vorab festlegen, zum Beispiel, dass Ihr Kind keine ungesunden Dinge (z. B. Zigaretten) oder gefährliche Gegenstände (z.B. Messer) kauft.