Übergewichtige Teenager: Warum Kinder in der Pubertät einen besonderen Nährstoffbedarf haben

Das Körpergewicht von Jugendlichen hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Heute ist jeder vierte übergewichtig. Gründe sind häufig Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung. 

Inhaltsverzeichnis

Gewichtszunahme unter Teenagern

Im Gegensatz zum Bewegungsmangel kann beim Thema Ernährung allerdings nicht von einem „Mangel“ gesprochen werden. Ganz im Gegenteil, denn seit den 1980er Jahren nimmt das Körpergewicht von Kindern und Jugendlichen auffällig zu und ist damit deren häufigstes Gesundheitsproblem. Allein bei den Jugendlichen ist jede/r Vierte übergewichtig – Tendenz steigend. Etwa 60 Prozent der übergewichtigen 10-Jährigen sind zudem auch noch im Erwachsenenalter zu schwer und gehören damit zur gesundheitlichen Risikogruppe.

Gründe für Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen in der Pubertät

Schließt man hier krankheitsbedingtes Übergewicht aus, so sind dies wohl die häufigsten Ursachen für Übergewicht:

  • Bewegungsmangel. Z.B. durch wachsenden TV- oder PC-Konsum, fehlende Bewegungsangebote schon für kleine Kinder (Beschwerden über Kinderlärm, Mangel an Spielflächen, ängstliche Eltern etc.)
  • zu viele zucker- und fetthaltige Speisen (so geben z.B. Kinder einen Großteil ihres Taschengeldes für Süßigkeiten aus – Fast-Food-Ketten, Tiefkühlpizzen und andere Fertiggerichte erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit)
  • Vorbildfunktion (die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder von übergewichtigen Eltern ebenfalls Gewichtsprobleme haben werden, ist größer als bei Kindern von normalgewichtigen Eltern; es besteht also die Gefahr, dass Eltern durch Ihre Vorbildfunktion das Übergewicht vermehrt auf die nachkommende Generation „vererben“)

Aber auch wenn Ihr Kind kein Übergewicht hat, ist eine ausgewogene Ernährung gerade in der Pubertät wichtig, um Mangelerscheinungen – und damit auch fehlender Leistungsmotivation – vorzubeugen.

Besonderer Nährstoffbedarf in der Pubertät

Wachstum, hormonelle Umstellungen etc. bedeuten eine besondere Herausforderung für den Körper Ihres Kindes. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Bedarf Pubertierender an Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett in der Regel ausreichend gedeckt ist. Einige wichtige Mikronährstoffe hingegen wie Kalzium, Magnesium, Jod und Eisen werden – laut Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung – nicht ausreichend aufgenommen.

Für den Aufbau und den Erhalt der Knochen ist eine hohe Calciumzufuhr (pro Tag 1.200 mg mehr als Erwachsene!) während der Pubertät wichtig. Milchprodukte, Kalziumreiches Mineralwasser oder bestimmte Gemüsesorten wie z.B. Brokkoli helfen beim Decken des täglichen Bedarfs.

Magnesium für die Muskeln und Nerven des Teenagers

Damit die Reizweiterleitung in Muskeln und Nerven funktioniert, Ihr Kind also keine Muskelkrämpfe bekommt, sollte es täglich z.B. Vollkorn- und Milchprodukte oder eine Banane essen.

Jod für die Schilddrüse bei Pubertierenden

Jod ist ein Bestandteil der Schilddrüsenhormone, die unter anderem für das Wachstum zuständig sind. Deutschland ist aber Jodmangelgebiet. Umso wichtiger ist es, dass Sie darauf achten, dass Ihr Kind z.B. über Fisch, Eier, Milchprodukte oder auch Produkte mit jodiertem Salz ausreichend Jod zu sich nimmt.

Eisen für die Sauerstoffversorgung in der Pubertät

Eisen ist als ein wichtiger Bestandteil des Blutes für die Sauerstoffversorgung des Körpers zuständig. Eisenmangel zeigt sich entsprechend durch Müdigkeit und Konzentrationsstörungen. Besonders Mädchen benötigen mit dem Einsetzen der Menstruation zusätzlich Eisen. Am besten kann Eisen aus tierischen Produkten (Fleisch und Fisch) verwertet werden.

Mein Tipp: Beim Lernen ausreichend trinken!
Das menschliche Gehirn besteht zu einem großen Teil aus Wasser. Hat Ihr Kind zu wenig Flüssigkeit zu sich genommen, kann sich dieser Mangel negativ auf seine Konzentrationsfähigkeit auswirken. Daher sollte es während des Lernens immer eine Flasche Wasser oder gesunde Fruchtsaftschorle (geringer Zuckergehalt) auf dem Schreibtisch stehen haben.