Die LEGUAN-Strategie: Komplizierte Aufgaben verstehen und lösen

Bringen Ihren pubertierenden Nachwuchs schwierige Aufgabenstellungen öfter mal an den Rand der Verzweiflung? Gibt Ihr Kind häufig schnell auf, oder versucht es erst gar nicht, eine komplizierte Aufgabe zu knacken? Trifft irgendeine dieser verschiedenen Varianten im Umgang mit komplizierten Aufgabenstellungen auf Ihr Kind zu, wird ihm die LEGUAN-Strategie eine gute Hilfe sein. 

Inhaltsverzeichnis

Lerntechniken für Jugendliche

Entwickelt haben die LEGUAN-Strategie Schüler, die selbst mit schwierigen und komplexen Aufgabenstellungen Probleme hatten. Das Ziel dieser Strategie ist es, langsam und gemütlich (genau wie ein Leguan!) erst die Aufgabe völlig zu verstehen, um sie dann langsam und gemütlich Schritt für Schritt zu lösen. Die fünf Schritte der Strategie sollte Ihr Kind mit der Zeit so verinnerlichen, dass es sich selbstständig bei jeder Aufgabe daran orientiert. Selbstinstruiertes Lernen wird dieses Vorgehen genannt – eine absolut sinnvolle Methode für jeden Schüler in der Pubertät, um strukturiert und erfolgreich zu lernen:

Schritt 1: L wie LESEN

Zunächst liest sich Ihr Kind die Aufgabenstellung genau durch und entwickelt ein Bild bzw. eine Vorstellung davon. Dabei sollte es auf alle wichtigen Angaben achten, die es am besten farbig unterstreicht. Falls ein wichtiges Wort oder ein Begriff in der Aufgabe unbekannt sein sollte, dann muss das zuerst geklärt werden. Nun kann Ihr Kind eventuell eine Skizze anfertigen, um sich die Aufgabenstellung noch besser vor Augen zu führen.

Schritt 2: E wie ERKLÄREN

Jetzt erklärt Ihr Kind die Aufgabe mit seinen eigenen Worten. Entweder erzählt es Ihnen, einem Freund oder sich selbst ganz genau, worum es in der Aufgabe geht. Erst wenn Ihrem Kind das reibungslos gelingt, hat es die Aufgabe verstanden und bereits eine genaue Vorstellung davon entwickelt. Das ist die Voraussetzung dafür, dass es die Aufgabe auch lösen kann.

Schritt 3: G wie GEDULD

Nachdem Ihr Sohn oder Ihre Tochter die Aufgabe verstanden hat, geht es aber immer noch nicht los. Vorher gibt es noch eine kleine Geduldspause, in der sich Ihr Kind zunächst mal zurücklehnt und entspannt. Viele Schülerinnen und Schüler fangen an dieser Stelle an, schnell zu schreiben oder zu rechnen, ohne einen genauen Lösungsplan zu haben. Um das zu verhindern, sollte sich Ihr Kind in Gedanken ein Stoppschild vor die Nase halten.

Schritt 4: U wie UEBERLEGEN

Denn nun überlegt sich Ihr Kind eine genaue Lösungsstrategie. Wie gehe ich vor? Welcher Lösungsschritt kommt zuerst? Welcher Lösungsschritt schließt sich an? Welche Regeln und Formeln benötige ich? Wie übertrage ich die Lösung in mein Heft? Je genauer diese Überlegungen sind, desto leichter wird Ihrem Kind das Lösen der Aufgabe fallen.

Schritt 5: A wie AUSARBEITEN

Nun beginnt Ihr Kind damit, die Aufgabe in Ruhe entsprechend seines Lösungsplans konzentriert auszuarbeiten. Je übersichtlicher seine Ausarbeitungen dabei sind, umso besser.

Schritt 6: N wie NACHPRÜFEN

Nachdem Ihr Kind die Aufgabe gelöst hat, kontrolliert es jetzt die Lösung. Dazu sollte es sich auf alle Fälle ausreichend Zeit nehmen. Im Nachhinein ist es immer ärgerlich, wenn „dumme“ Fehler übersehen wurden.