Regeln und Tipps zum Schreiben von Inhaltsangaben

Spätestens ab der 8. Klasse sollten Schüler wissen, wie Inhaltsangaben bzw. Textzusammenfassungen geschrieben werden. Erwartet wird das nicht nur im Rahmen des Deutschunterrichts, sondern auch in anderen Fächern wie z.B. Geschichte, Politik, Religion oder den Fremdsprachen. Die wichtigsten Regeln dazu finden Sie im Folgenden 

Inhaltsverzeichnis

Lernstrategien

Neben verbindlichen Regeln gibt es auch ein paar hilfreiche Tipps, die das Schreiben von Inhaltsangaben erleichtern:

1. Regeln zum Aufbau einer Inhaltsangabe

Eine Inhaltsangabe informiert kurz und sachlich über den Inhalt eines literarischen Textes (z.B. Gedichte, Erzählungen, Kurzgeschichten, Fabeln, Romane, Theaterstücke, Hörspiele, Fernseh- oder Kinofilme etc.). Eine Inhaltsangabe bzw. Textzusammenfassung kann auch von Sachtexten erstellt werden (z.B. von Zeitungsberichten, wissenschaftlichen Abhandlungen, informierenden Texten aus dem Schulbuch, Reden etc.).

Die Einleitung

Die Einleitung einer Inhaltsangabe besteht aus einem Einleitungssatz. Dieser informiert über die Textsorte, den Titel, den Autor, das Thema und die Aussageabsicht (Beispiel: In der Kurzgeschichte „Geräusch der Grille – Geräusch des Geldes“ von Frederic Hetmann geht es um die Erkenntnis, dass verschiedene Menschen zwar gleich gut hören können, aber trotzdem nur das bewusst wahrnehmen, was siegelernt haben zu beachten).

Tipp 1: Fällt es Ihrem Kind schwer, das Thema und eine eindeutige Aussageabsicht für einen Text zu formulieren, ist es sinnvoll, den Schluss bzw. den Ausgang einer Geschichte gleich zu Beginn wiederzugeben.

Der Hauptteil

Bei literarischen Texten sollte die Inhaltsangabe nun Informationen enthalten über… die handelnden Personen und in welcher Beziehung sie zueinander stehen (Beispiel: Ein Indianer besucht einen weißen Mann. Die Männer sind befreundet), die Handlungsorte und Handlungszeiten (Beispiel: Der Indianer lebt in einem Reservat. Er besucht eines Tages seinen Freund in der Stadt. Die Männer gehen an einer belebten Straße entlang), den Ablauf und Inhalt der Handlung (Beispiel: Der Indianer hört eine Grille, der weiße Freund nicht. Der Indianer findet die Grille, der weiße Freund nimmt an, dass Indianer ein besseres Gehör haben. Der Indianer wirft eine Münze auf den Boden, mehrere Passanten reagieren auf dieses ebenfalls leise Geräusch. So beweist der Indianer seinem Freund, dass Indianer und weiße Menschen zwar gleich gut hören können, aber bewusst nur das wahrnehmen, was siegelernt haben zu beachten), die Erzählperspektive (Beispiel: Die Kurzgeschichte wird von einem personalen Erzähler erzählt).

Bei Sachtexten sollte die Inhaltsgabe Informationen über die wesentlichen Aussagen zum Thema (z. B. zum Thema „Gewalt in den Medien“: wissenschaftliche und statistische Daten, Altersstruktur der Konsumenten, Ergebnisse psychologischer Gutachten etc.) enthalten.

Tipp 2: Den Inhalt des Textes sollte Ihr Kind am besten in zeitlicher und logischer Reihenfolge wiedergeben. Auf diese Weise kann sich Ihr Kind am Text „entlanghangeln, ohne wichtige Zusammenhänge zu übersehen“.

Der Schluss

Je nach Absprache mit dem Fachlehrer kann es sein, dass Ihr Kind am Ende der Inhaltsangabe noch seine eigene Meinung zur Geschichte äußern soll bzw. darf.Das ist aber nicht zwing

2. Regeln zum Schreiben einer Inhaltsangabe

Da die Sprache einer Inhaltsangabe knapp und sachlich ist, sollte Ihr Kind folgende sprachliche Elemente berücksichtigen: Inhaltsangaben werden grundsätzlich im Präsens verfasst! Werden jedoch Ereignisse beschrieben, die vor der eigentlichen Handlung liegen, muss Ihr Kind das Perfekt benutzen. Um sachlich und neutral zu bleiben, sollte Ihr Kind keine eigenen Ansichten oder seine eigene Meinung äußern (Ausnahme am Schluss, wenn das vom Lehrer erwartet wird, siehe oben). Schmückende Adjektive (z.B. wundervoll, zerbeult ,rosarot) und Spannung erzeugende Verben (z.B. rasen, keuchen, schleichen) gehören daher auch nicht in eine Inhaltsangabe. Um die Zusammenhänge der Textinhalte unmissverständlich darstellen zu können, sollte Ihr Kind Zeitadverbien und Konjunktionen benutzen. An Stelle von „und dann … und dann … und dann“ setzen z.B. Zeitadverbien wie „früher“, „gestern“ ,„heute“, „später“, „morgen“, „danach“, „nachdem“, „als“, „weil“, „während“, „dann“ deutlichere Signale. Den Inhalt des Textes muss Ihr Kind mit seinen eigenen Worten wiedergeben. Es darf also keine Formulierungen aus dem Text wörtlich übernehmen. Wörtliche Äußerungen von Personen werden in der indirekten Rede wiedergegeben oder mit eigenen Worten umschrieben. Auch hier ist Zitieren nicht erlaubt.

Tipp 3: Oft fällt es Schülern schwer zu entscheiden, welche inhaltlichen Details unbedingt in die Inhaltsangabe hineingehören. Ein kleiner Trick kann hier helfen: Am besten stellt sich Ihr Kind beim Verfassen der Inhaltsangabe vor, dass es sie für eine Person schreibt, die die Geschichte, den Roman, die Erzählung nicht kennt.