Ungerechte Noten: Neue Tipps – So gehen Sie damit sinnvoll um

Jeder, der selber in die Schule gegangen ist, weiß, dass Noten nicht immer gerecht sind. Zumindest erscheinen sie uns nicht immer gerecht. Für Kinder ist diese Erfahrung allerdings neu und sie fühlen sich oft ungerecht behandelt. Besonders dramatisch ist dies bei dem Abschlusszeugnis, aber auch über (vermeintlich) ungerecht benotet Klassenarbeiten können sie sich sehr aufregen. Lesen Sie in diesem Beitrag, wie Ihr Kind Schritt für Schritt lernt, mit Noten gelassener umzugehen. 

Inhaltsverzeichnis

Brennpunkt Schule

Wie viele Kinder hat auch Janice ein starkes Gerechtigkeitsempfinden. Sie geht in die vierte Klasse und weiß genau, wie wichtig die Noten für ihre weitere schulische Laufbahn sind. Deswegen kontrolliert sie auch nach jeder Klassenarbeit, ob die Lehrerin Fehler übersehen oder richtige Antworten nicht berücksichtigt hat. Oft findet sie etwas, was ihrer Meinung nach nicht gerecht ist. Wie sollte Janice damit umgehen?

Der Lehrer soll seine Noten erklären können

Es passiert natürlich hin und wieder, dass Lehrer Fehler bei der Bewertung machen. Allerdings wirken diese sich nicht nur negativ, sondern oft auch positiv aus. Zum Beispiel wenn Fehler übersehen wurden. In den meisten Fällen gleichen sich versehentliche Bewertungsfehler aus. Auf jeden Fall sollte Ihr Kind seine Lehrer ansprechen, wenn es sich ungerecht benotet fühlt. Oft können hier schon alle Fragen geklärt werden und weitere Schritte sind unnötig.

Eltern fragen, wenn das Problem weiter besteht

Nicht immer können Kinder ihre Leistungen beurteilen, und entscheiden, ob eine Benotung korrekt ist oder nicht. Sie verlieren den Gesamtzusammenhang der Arbeit aus dem Blick oder haben das Bewertungssystem nicht verstanden. Das gelingt den Eltern meist besser, auch wenn sie nicht alle Hintergründe der Benotung kennen.

  • So kann beispielsweise in einer Mathematikarbeit eine Aufgabe durchaus Punkte bekommen, auch wenn sie letztlich nicht richtig gelöst wurde. Wurden richtige Zwischenschritte durchgeführt, wird dies positiv berücksichtigt.
  • Bei einem Aufsatz in einer Deutscharbeit ist die Bewertung auch nicht einfach. Die Note setzt sich aus vielen Kriterien zusammen, die ein Kind nicht alle kennt. Ob ein Thema korrekt behandelt wurde, die Gliederung des Aufsatzes stimmt und auch die Schrift einigermaßen lesbar ist, zählt dazu.
  • Recht übersichtlich ist die Bewertung eines Diktates, bei dem es um die Rechtschreibung oder die Grammatik geht. Aber auch hier können unterschiedliche Benotungen beispielsweise durch die Berücksichtigung von Doppelfehlern entstehen.
  • Besonders schwierig wird es in den Fächern Sport, Musik, Sachkunde oder Religion. Hier hängt die Benotung in der Regel davon ab, welche Inhalte die Kinder im vorhergehenden Unterricht behandelt haben. Anhand der Schulhefte können Eltern den Unterricht zum Teil nachverfolgen, alle Themen sind dort jedoch nicht aufgeführt.

Mein Tipp!

Hilfreich ist der Vergleich mit anderen Arbeiten

Oft hilft der Vergleich mit der Arbeit des Freundes oder der Freundin, um die Benotung zu verstehen.

So gehen Sie das Gespräch mit dem Lehrer richtig an

Wenn jetzt immer noch Fragen offen sind, und ein Kind sich ungerecht benotet fühlt, führt nichts mehr an einem Gespräch mit der Lehrkraft vorbei, wenn es sich um eine entscheidende Note handelt. Diese Unterhaltung sollte ein Kind jedoch nicht alleine führen, sondern in Begleitung eines Elternteils. Die umstrittene Arbeit gehört natürlich dazu, um ganz konkret die vermeintlichen Fehlbewertungen ansprechen und zeigen zu können. Notieren Sie sich für dieses Lehrergespräch den Zeitpunkt der Klassenarbeit, die speziellen Kritikpunkte an der Benotung, und nehmen Sie auch die Schulhefte Ihres Kindes unbedingt mit. Vielleicht hat Ihr Kind an bestimmten Tagen gefehlt, und konnte daher wichtige Aufgaben der Klassenarbeit nicht nacharbeiten. Bleiben Sie freundlich und entspannt, auch die Lehrer sind an einer Klärung der strittigen Fragen interessiert.

Wenn die Note nicht angepasst wird

Doch nicht immer lässt sich eine Einigung erzielen. Ihr Kind muss lernen, auch mit Enttäuschungen umgehen zu können. Das letzte Wort bei der Benotung hat die Lehrkraft, wenn sie die Beurteilung begründen kann. Im Laufe der letzten Jahre haben Noten für Kinder und ihre Eltern immer stärkere Bedeutung bekommen. Vielleicht manchmal auch zu stark?

Das bedeuten Schulnoten wirklich

Sehr gut: Die Leistung entspricht den Anforderungen im besonderen Maße.

Gut: Die Leistung entspricht den Anforderungen voll.

Befriedigend: Die Leistung entspricht den Anforderungen im Allgemeinen.

Ausreichend: Die Leistung weist Mängel auf, entspricht den Anforderungen aber im Ganzen.

Mangelhaft: Die Leistung entspricht den Anforderungen nicht. Es lässt sich jedoch erkennen, dass die notwendigen Grundkenntnisse vorhanden sind und die Mängel in absehbarer Zeit behoben werden können.

Ungenügend: Die Leistung entspricht nicht den Anforderungen. Die notwendigen Grundkenntnisse sind nicht vorhanden, und es ist nicht davon auszugehen, dass die Mängel in absehbarer Zeit behoben werden können.