Nachprüfung: So motivieren Sie Ihr Kind zum Lernen

Wer sich für eine Nachprüfung entschieden hat, braucht viel Disziplin und Durchhaltevermögen. Schließlich ist Ferienzeit und andere tummeln sich am Strand oder im Schwimmbad. Damit das Lernen nicht zur Qual wird, sollten Sie folgende Punkte beherzigen. 

Inhaltsverzeichnis

In den Ferien für eine Nachprüfung lernen

Nehmen Sie unbedingt rechtzeitig Kontakt mit dem Lehrer auf, der Ihrem Kind die Prüfung abnehmen wird. (Bedenken Sie, dass er wahrscheinlich in den Sommerferien nicht zu erreichen sein wird!) Nutzen Sie dieses Gespräch, um sich möglichst genau danach zu erkundigen, was Ihr Kind lernen soll und wo seine Schwächen oder Wissenslücken sind. Fragen Sie, ob er Ihrem Kind vielleicht Übungszettel geben oder Aufgaben aus dem Schulbuch nennen kann oder ob es eventuell eine Internetseite mit den entsprechenden Übungsaufgaben gibt. Je genauer Sie und Ihr Kind wissen, was es lernen soll, desto übersichtlicher wird das Ganze.

Nehmen Sie Ihrem Kind die Prüfungsangst

Keine Frage: Ihr Kind macht eine harte Zeit durch. Schließlich entscheidet nun eine einzige Prüfung, ob es versetzt wird oder „sitzen bleibt“. Alles hängt davon ab, ob es die nötige Disziplin aufbringt, regelmäßig und konzentriert zu lernen, um dann selbstbewusst und ruhig in die Prüfung zu gehen. Vielleicht ärgert sich Ihr Kind noch, dass es das Klassenziel nicht erreicht hat, und sein Kopf ist noch gar nicht frei für den Lernstoff. Entlasten Sie Ihr Kind, machen Sie ihm Mut, dass es die Prüfung schaffen kann, aber dass es auch kein Beinbruch ist, wenn es sie vermasselt. Schließlich haben viele begabte Menschen in ihrem Leben eine Ehrenrunde gedreht und sind „trotzdem“ erfolgreiche und glückliche Erwachsene geworden! Setzen Sie Ihr Kind keinesfalls zusätzlich unter Druck, das macht das Lernen noch viel schwieriger!

Erstellen Sie gemeinsam einen Zeit- und Lernplan

Erarbeiten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind einen klar strukturierten Zeit- und Lernplan. Besprechen Sie mit ihm, wie es seine Lernzeiten am besten verteilen kann. Berücksichtigen Sie dabei unbedingt die Bedürfnisse des Kindes. Ist Ihr Kind ein Frühaufsteher? Dann bieten sich die Morgenstunden zum Lernen an. Schläft es gerne lange, ist vielleicht der frühe Nachmittag die richtige Zeit zum Büffeln. Generell gilt: Lieber täglich und regelmäßig für ein bis zwei Stunden als an wenigen Tagen stundenlang am Schreibtisch sitzen! Wichtig ist, dass der ausgearbeitete „Stundenplan“ realistisch und verbindlich sein soll. Haben Sie Sorge, dass Ihr Kind sich nicht an die vereinbarten Zeiten hält, schließen Sie einen Lernvertrag (wie das genau geht, stellen wir Ihnen in einer unserer nächsten Ausgaben vor) oder stellen Sie für gutes Gelingen kleinere Belohnungen in Aussicht.

Sorgen Sie für sichtbare Erfolgserlebnisse

Hängen Sie einen Zettel, auf dem die täglichen Aufgaben Ihres Kindes aufgelistet sind, über seinen Schreibtisch („Das möchte ich heute lernen: …“). Ist das tägliche Lernpensum dann erfüllt, kann es die erledigten Aufgaben stolz abhaken. Oder lassen Sie Ihr Kind nach getaner Arbeit kurz resümieren, was es alles gelernt hat. „Das habe ich heute schon geschafft“, könnte die Überschrift lauten.

Planen Sie Pausen, Freizeitaktivitäten und Belohnungen ein

Bedenken Sie bitte, dass Ihr Kind unbedingt genug Freizeit und Bewegung zur Erholung braucht! Immer nur büffeln – das geht nicht! Planen Sie zwischendurch kleinere Pausen und schöne Ausflüge ein. Und wenn das Lernen prima geklappt hat, gibt’s vielleicht zusätzlich noch ein dickes Eis oder einen gemeinsamen Kinoabend.

Stehen Sie Ihrem Kind hilfreich zur Seite

Vielleicht wird es Phasen geben, in denen Ihr Kind keine Lust mehr hat zu lernen und frustriert oder genervt das Schulbuch in die Ecke wirft. Lassen Sie ihm diesen Frust, denn Krisenstimmungen gibt es in Zeiten von Prüfungsvorbereitungen ja immer mal. Jeder Student kann ein Lied davon singen! Sie können Ihrem Kind hilfreich zur Seite stehen, indem Sie

  • sich für den Stoff interessieren („Womit hast du dich denn heute beschäftigt?“).
  • sich anbieten, den Lernstoff mal abzufragen.
  • sich erkundigen, wie Sie ihm sonst behilflich sein könnten („Was würde dir jetzt gut tun?“).
  • ein bisschen Trost spenden und seine Gefühle bestätigen („Ja, es ist auch wirklich eine schwierige Zeit, ich sehe ja, wie viel Mühe du dir gibst“).
  • ihm Anerkennung für seine bisherigen Leistungen zollen („Schau mal, was du schon alles geschafft hast!“).

Es ist wichtig, dass Sie die Gefühle Ihres Kindes akzeptieren. Man kann nicht ernsthaft erwarten, dass Lernen für die Schule in den Sommerferien Spaß macht! Versuchen Sie nicht, gegen seine Unlust oder seinen Frust zu argumentieren („Aber das ist doch ein interessantes Thema“ oder „Naja, so schwierig sind die Vokabeln aber wirklich nicht“). Denn dann wird Ihr Kind nur noch mehr Energie in seine schlechte Stimmung investieren, um Ihnen seine seelische Verfassung zu verdeutlichen. Es will schließlich auch mit seinen Nöten wahrgenommen werden. Je gelassener Sie also mit Frust, Ärger oder Genervtheiten Ihres Sprösslings umgehen und je weniger sie dagegen anarbeiten, desto eher wird er sich verstanden fühlen. Und das ist eine gute Grundlage, um diese mühselige Phase gemeinsam durchzustehen.

Holen Sie sich professionelle Hilfe

Wenn Sie fürchten, dass Ihr Kind Probleme hat, die nötige Disziplin aufzubringen und selbstständig konzentriert zu arbeiten, oder wenn die Lücken so groß sind, dass Ihr Kind den Stoff nicht allein aufarbeiten kann, kann eine regelmäßige unterstützende Nachhilfe sinnvoll sein. Allerdings sollte diese wirklich kompetent sein und den Schüler zur aktiven Mitarbeit bewegen (z.B. Aufgaben für die Bearbeitung für zu Hause mitgeben). Auch Ferien-Lerncamps können hilfreich sein, vorausgesetzt, der Veranstalter ist seriös und das Programm qualitativ hochwertig! Fällt es Ihnen schwer, Ihrem Kind die nötige Unterstützung zu geben, weil Sie zeitlich stark eingeschränkt oder emotional aufgewühlt sind, oder zeigt sich Ihr Kind Ihnen gegenüber widerwillig, dann delegieren Sie diese Aufgabe. Bitten Sie einen Beratungslehrer oder Schulpsychologen um Hilfe. Ihrem Kind hilft das sachliche Gespräch mit einem Außenstehenden – und Sie sind entlastet.

Mein Tipp

Ist Ihr Kind sehr gestresst und leidet es unter Prüfungsangst, könnten Bach-Blüten hilfreich sein. Es gibt verschiedene Mischungen für stressgeplagte Prüfungskandidaten, die Sie alle in der Apotheke erhalten. Mehr Informationen dazu finden Sie um Internet unter www.bach-blueten-therapie.de