Fremdwort Ordnung: Wie Sie das alltägliche Chaos im Kinderzimmer in den Griff bekommen
So lernt Ihr Kind im Kinderzimmer Ordnung zu halten
Für Eltern ist die Wohnung ein Ort der Gemütlichkeit, der Geborgenheit sowie Schutz vor der Außenwelt bietet und den sie gern im geordneten Zustand erhalten möchten. Kinder hingegen wollen ihre Welt erobern, erforschen und gestalten. Ihr Denken und Fühlen wird mehr von der Fantasie als von der Realität bestimmt – Ordnung ist da nur hinderlich. Diese Unterschiede in der Wahrnehmung führen dazu, dass Kinder oft nicht verstehen, warum Eltern sich über verstreutes Spielzeug so aufregen können, und dass Eltern völlig frustriert sind, wenn sie ihr Kind immer wieder erfolglos zur Ordnung anhalten.
Nehmen Sie den Kampf um das tägliche Aufräumen ruhig leichter, denn:
Kinderzimmer: Ein gewisses Maß an Unordnung ist sinnvoll!
Sie haben den Begriff „kreatives Chaos“ sicher schon gehört. Dass da tatsächlich etwas dran ist, wurde in letzter Zeit von Pädagogen und Psychologen bestätigt:
- Oft entstehen erst ab einem gewissen Ausmaß an aufgestelltem Spielzeug neue Spielideen – Ihr Kind wird kreativ und erfinderisch.
- Natürlich lässt sich der benötigte Legostein oder die beste Farbe für ein Bild dann am leichtesten finden, wenn erst mal alle Legosteine oder Buntstifte auf dem Boden ausgebreitet liegen.
- Setzt Ihr Kind alle Stofftiere oder Puppen um sich herum auf den Boden, werden sie zu aktiven Spielgefährten. Plüschtiere und Puppen sind für kleine Kinder lebendige Wesen, die nicht in den Schrank gehören.
- Gerne stellen Kinder ihre Schätze auch zur Schau (ideal für Sammlerstücke: ein Setzkasten!). Aufgeräumtheit bedeutet für sie Leere, sichtbar angesammeltes Spielzeug aber gibt ihnen ein Gefühl von Reichtum und Fülle – und damit auch Selbstwert.
- Ihr Kind will sich seine eigene Ordnung schaffen, in der es sich zurechtfindet und wohl fühlt. Somit kann es „aufgeräumt“ sein, obwohl noch Spielsachen auf dem Boden liegen bleiben, da man später damit besser weiterspielen kann.
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- Im Spiel werden oft über längere Zeiträume bestimmte Themen bespielt, für die Ihr Kind gewisse „Aufbauten“ benötigt, etwa ein Indianerzelt oder eine Höhle zum Verstecken. Diese sollten Sie Ihrem Kind bis zu einem gewissen „erträglichen“ Ausmaß auch gewähren.
Ab wann können Sie Ihr Kind zur Ordnung erziehen?
Bis zum Alter von etwa vier bis fünf Jahren können Kinder Aufräumen nur spielen. Sie selbst tragen also die Hauptarbeit des Aufräumens und können Ihr Kind mit folgenden Tipps motivieren, Ihnen zu helfen:
- Machen Sie aus dem Aufräumen ein Suchspiel oder einen Wettbewerb: Wer findet die meisten Bauklötze? Schafft Ihr Kind es, schneller seine Autos aufzuräumen als Sie die Bilderbücher?
- Räumen Sie spielerisch auf: Bitten Sie Ihr Kind, seine Puppe zu Bett zu bringen und die Puppenkleider in den Schrank zu legen. Oder geben Sie ihm Besen und Schaufel, um Legosteine oder Bauklötze zusammenzukehren.
- Eins nach dem anderen: Geben Sie Ihrem Kind ganz klar umrissene und einfach zu erledigende Aufgaben, die seine Geduld und Aufmerksamkeitsspanne nicht überstrapazieren. Bitten Sie es etwa, die Plüschtiere vom Boden aufzuheben und an ihren Platz zu setzen. Hat es dies erledigt, tragen Sie ihm eventuell eine weitere Aufgabe auf. So hat es schnell ein Erfolgserlebnis, und Sie können sich mit ihm freuen, dass es schon so gut helfen kann, und es dafür loben.
- Spielzeugkisten kennzeichnen: Kleben Sie passende Aufkleber oder aus einem Spielzeugkatalog ausgeschnittene Fotos auf die verschiedenen Kisten, damit Ihr Kind sehen kann, was wo hineingehört.
Die genannten Tipps funktionieren nicht nur bei Kleinkindern, sondern auch im Kindergarten- und frühen Schulalter! Ab etwa vier Jahren können Sie Ihrem Kind im eigenen Zimmer die Verantwortung für einen bestimmten Bereich wie etwa die Puppenecke oder das Regal mit den Bilderbüchern zuweisen. Mit dem Aufräumen eines ganzen Zimmers sind Kinder bis zum Schulalter völlig überfordert.