10 Tipps wie Ihr Kind sich mehr traut

Kinder, die sich nur wenig zutrauen und immer im Hintergrund bleiben, haben es schwer. Denn wer sich mehr traut, wird in der Schule und dem späteren Berufsleben mehr Erfolg haben. Mit diesen 10 Tipps trauen sich auch schüchterne Kinder mehr zu.  

Inhaltsverzeichnis

Das können Sie tun, wenn Ihr Kind sich nicht traut

Durchsetzungsvermögen und der Glaube an die eigenen Fähigkeiten sind wichtige Voraussetzungen für Erfolg. Kinder, die sich nur wenig zutrauen, haben es in der Schule und dem späteren Berufsleben schwer. Lesen sie in diesem Beitrag unsere 10 Tipps, mit denen auch schüchterne Kinder durch Freiräume mehr Vertrauen in ihre Fähigkeiten bekommen.

Mit diesen 10 Tipps traut sich Ihr Kind bald mehr zu

Es gibt durchaus viele Möglichkeiten, Ihr Kind dabei zu unterstützen, sich mutig und voller Selbstvertrauen den Abenteuern des Alltags zu stellen. Unsere folgenden zehn Tipps helfen Ihnen dabei.

1. Vertrauen und Sicherheit helfen Ihrem Kind, sich zu trauen

Ohne einen sicheren Rückhalt traut sich kein Mensch hinaus in die weite Welt. Signalisieren Sie Ihrem Kind stets, dass nichts Ihre Liebe zu ihm erschüttern kann. Besonders Streitigkeiten, Auseinandersetzungen oder Fehler sollten immer besprochen und geklärt werden.

Richtig: Sich nach jedem Streit zu versöhnen! Ihrem Kind körperliche Nähe geben. Sich vor dem Schlafengehen aussprechen. Fehler entschuldigen und gemeinsam überlegen, wie es besser gemacht werden kann.

Falsch: Liebesentzug als Strafe einsetzen. Sagen Sie nie:"Wenn du dies und jenes nicht machst, habe ich dich nicht mehr lieb!" Reiten Sie nicht auf Fehlern herum und seien Sie nicht besserwisserisch: "Ich habe dir doch gleich gesagt, das du das nicht kannst."

2. Geben Sie Ihrem Kind Freiraum, damit es sich traut

Es ist schwierig, dem heranwachsenden Kind stetig mehr Freiräume zu geben. Doch kleine Herausforderungen sind wichtig, um sich später auch größeren stellen zu können. Lassen Sie die Zügel locker, aber nicht los!

Richtig: Geben Sie altersgemäßen Wünschen nach mehr Freiräumen nach, z. B. allein auf den Spielplatz gehen, mal eine Stunde allein zu Hause bleiben, selber bezahlen etc. Dabei muss Ihr Kind auch lernen, Absprachen einzuhalten, zum Beispiel zu einer bestimmten Uhrzeit zu Hause zu sein.

Falsch: Ihrem Kind alles abnehmen, nie streiten, kritiklos sein, keine Grenzen setzen, Anzeichen von Selbstständigkeit ignorieren. Keinen Freiraum geben, um auch einmal Fehler zu machen.

3. Wenn Sie Ihrem Kind Mut machen, wird es sich auch trauen

Stärken Sie die Fähigkeit Ihres Kindes, für sich selbst und seine Taten Verantwortung zu übernehmen. Schließlich heißt Entwicklung auch, sich Tag für Tag von der Abhängigkeit der Eltern freizumachen, damit später ein selbstständiges Leben möglich wird.

Richtig: Sich nach einem Streit mit Freunden entschuldigen. Taschengeld selber einteilen. Aufgaben übernehmen, z. B. Haustier versorgen. Konsequenzen aus Fehlverhalten tragen etc. Erledigt Ihr Kind die Aufgaben gut, darf es ruhig kräftig dafür gelobt werden.

Falsch: Aus Zeitmangel oder Ungeduld Ihrem Kind Verantwortung abnehmen, z. B. seine Blumen gießen, sein Verhalten entschuldigen, seine Hausaufgaben beim Freund abfragen, sein Haustier füttern etc. 

4. Ihr Kind traut sich – aber ohne Erfolg? Lachen Sie es nie aus!

Vermeiden Sie Ironie oder Sarkasmus, damit Ihr Kind sich traut. Die feinen Nuancen der Ironie sind für viele Kinder noch nicht zu verstehen. Sie fühlen sich ausgeschlossen und ausgegrenzt. Gemeinsam lachen ist hingegen positiv und nimmt vielen Situationen die Bedrohlichkeit.

Richtig: "Auweia, das war mein uralter Lieblingsteller, den du da zerdeppert hast. Jetzt müssen wir wohl zusammen auf Flohmärkte gehen und sehen, ob wir den an einem Stand mit Antiquitäten noch mal finden. Diesen Hang, Geschirr zu zerdeppern, hast du wohl von mir geerbt."

Falsch: "Super, dass du jetzt meinen Lieblingsteller zerschmissen hast! Der war ja auch schon richtig alt, und ich konnte ihn sowieso nicht mehr sehen."

5. Sie möchten, dass Ihr sich mehr traut? Dann nehmen Sie es ernst!

Kinder haben häufig eine andere Meinung als ihre Eltern – kein Grund zum Ärgern, sondern eine tolle Basis für interessante Gespräche. Nehmen Sie die Meinung Ihres Kindes ernst, auch wenn Sie anderer Auffassung sind.

Richtig: "Interessant, wie du das siehst. Erklär mir doch mal genau, was du meinst und wie du darauf kommst. Was hältst du denn von meinem Standpunkt?"

Falsch: "Du hast doch überhaupt noch keine Lebenserfahrung, wie willst du denn da mitreden? Was hier zu Hause gemacht wird, bestimmen immer noch die Eltern. Wenn du älter bist, kannst du auch bei solchen Fragen mitreden."

6. Durch Anerkennung traut sich Ihr Kind

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Super gemacht! Kinder im Grundschulalter brauchen die Anerkennung ihrer Bezugspersonen, sobald sie eine echte Leistung erbracht haben. Durch positives Feedback werden sie motiviert und strengen sich dann noch mehr an.

Richtig: "Klasse, wie lange du mir im Garten geholfen hast. Jetzt haben wir das meiste Unkraut herausgezupft. Ohne dich hätte das viel länger gedauert, und mein Rücken würde wahrscheinlich viel mehr schmerzen."

Falsch: "Sieh dir mal an, was du da herausgezupft hast. Neben dem Unkraut sind dir einige meiner kleinen Erdbeerpflänzchen zum Opfer gefallen. Beim nächsten Mal mache ich das lieber wieder alleine."

7. Seien Sie selbst ein Vorbild, damit auch Ihr Kind sich traut!

Die Eltern sind im Leben eines Kindes die wichtigsten Vorbilder. Ganz unbewusst imitieren Kinder alles, was sie tun oder wie sie sich verhalten. Das betrifft auch den Mut und das Selbstbewusstsein. Wenn sich ein Elternteil gegen Ungerechtigkeiten wehrt, bekommt das Kind "gelebte Selbstsicherheit" demonstriert.

Richtig: "Das ist ja ungerecht, dass sich jemand in der Warteschlange an der Kasse vordrängelt. So geht das aber nicht, den spreche ich jetzt mal an!"

Falsch: "Lass den sich ruhig vordrängeln, der reagiert bestimmt sauer, wenn ich ihn anspreche."