Mandeloperation: Müssen die Mandeln raus?
Bettnässen, Schnarchen, Entwicklungsstörungen: Wann Ihr Kind von der Mandeloperation profitiert
Die Liste der Erkrankungen, bei denen eine Entfernung der Mandeln helfen soll, ist lang, trotzdem ist der Nutzen oft eher zweifelhaft, sodass die Operation vielfach überflüssig ist.
Mandeloperation gegen Schlafapnoe: Wenn Schnarchen krank macht
Dass erwachsene Schnarcher nächtliche Atemaussetzer haben können und man dies als Schlafapnoe bezeichnet, haben Sie sicherlich schon gehört. Dass es so etwas auch bei Kindern gibt, mag Ihnen vielleicht neu sein. Bei Kindern sind häufig viel zu große Mandeln die Ursache. So macht sich die kindliche Schlafapnoe bemerkbar:
- Schnarchen mit hörbaren Atemaussetzern
- unruhiger Schlaf, oft auch vermehrtes Schwitzen
- Müdigkeit tagsüber
- Kopfschmerzen
- Unkonzentriertheit, eventuell sogar Verhaltensstörungen
- häufig tagsüber Mundatmung mit leicht geöffnetem Mund
- Kind häufig leicht untergewichtig und sehr infektanfällig
Weil die Schlafapnoe mit einer erschwerten Atmung einhergeht und die betroffenen Kinder nachts unter einer ungenügenden Sauerstoffversorgung leiden, können Wachstum und Entwicklung deutlich beeinträchtigt sein. Diese Kinder sind zudem nicht selten Bettnässer, oder es können sogar Herzrhythmusstörungen bestehen. Wenn Auffälligkeiten wie Entwicklungsverzögerungen oder Bettnässen infolge einer Schlafapnoe auftreten, kann die Verkleinerung der Mandeln eine deutliche Besserung bringen. Bei Kindern unter acht Jahren mit Schlafapnoe werden die vergrößerten Mandeln in der Regel nicht vollständig entfernt, sondern nur mit Hilfe eines Lasers teilweise abgetragen (so genannte Tonsillotomie). So bleibt ein Teil des Mandelgewebes erhalten und behält seine Abwehrfunktion gegenüber Krankheitserregern.