Die 10 häufigsten Fehler beim Diktatüben

Das Üben für Diktate ist oft mühsam und gehört zu den ungeliebten Aufgaben, denn es kostet Zeit und strapaziert die Nerven von Eltern wie Kindern. Gut vorbereitet, ohne Druck und mit einer positiven Ausrichtung können Kinder von Diktaten jedoch durchaus profitieren. Wir zeigen Ihnen, wie es geht. 

Inhaltsverzeichnis

1. Sie treffen keine klare Vereinbarung über das Üben von Diktaten mit Ihrem Kind

Das Üben für Diktate kostet Zeit und verlängert oft die Hausaufgabensituation. Kein Wunder, wenn Ihr Kind dazu keine Lust hat und lieber etwas spielen möchte. Es kann ja nicht abschätzen, wie lange das Üben dauert und ob es danach noch genug Zeit zur freien Verfügung hat. Das demotiviert und macht lustlos.

2. Sie diktieren die Texte anders, als es die Lehrerin tut

In der Schule werden Diktate nach einem einheitlichen Schema geschrieben. Diese Vorgehensweise ist nicht in jeder Klasse gleich, sie ähnelt sich jedoch. Ihr Kind wird auf diese Art des Diktatschreibens von Anfang an „trainiert“. Wenden Sie zu Hause nun eine andere Methode an, verwirrt das Ihr Kind. Es schreibt vielleicht schon los, obwohl es erst zuhören soll, macht sich Notizen oder denkt zu lange über die Schreibweise eines Wortes nach. Wie Sie richtig diktieren, erfahren Sie später in dieser Sonderausgabe.

Mein Tipp
Machen Sie doch mal zu Beginn der Übung einen Diktat-Witz, um die Stimmung aufzulockern. Vielleicht diesen: Fritzchen schreibt im Diktat das Wort „Tiger“ klein. Seufzt die Lehrerin: „Ich habe euch doch schon hundert Mal erklärt: Alles, was man anfassen kann, wird großgeschrieben!“ Wundert sich Fritzchen: „Na, dann versuchen sie doch mal, einen Tiger anzufassen.“

3. Diktat üben: Beginnen Sie nicht zu spät!

Oft reicht es nicht aus, für ein Diktat erst am Tag vor der Arbeit zu üben. Je anspruchsvoller die Texte werden, desto geschickter muss auch das Üben aufgebaut sein. Wenn Sie zu spät mit dem Üben beginnen, bekommt Ihr Kind bei einem schwierigen Text das Gefühl, nicht genügend vorbereitet zu sein. Das führt zu Prüfungsangst und einer Blockade der Konzentration.

4. Wegen des Übens für ein Diktat fällt eine Freizeitbeschäftigung aus

Wenn Ihr Kind für das Üben auf ein Hobby oder ein Nachmittagsangebot verzichten soll, verliert es seine Motivation sehr schnell. Das Diktatüben wird von ihm dann als Strafe empfunden (und nicht als Unterstützung). Damit ist Ihr Kind gegenüber der Übungssituation negativ eingestellt und baut eine innere Abwehr auf. Das blockiert beim Lernen.

5. Die Übungsmethoden sind langweilig und eintönig

Es ist ermüdend, immer nur einen Diktattext zu hören und ihn dann aufzuschreiben. Dieser wiederkehrende Übungsmarathon langweilt Eltern und Kinder gleichermaßen. Gerade zu Hause ist es sinnvoll, die Methoden abzuwechseln und somit die Schreibweise von Wörtern auf unterschiedliche Art zu üben. Auch Humor sollte ein zentrales Element beim gemeinsamen Üben sein. Wenn Sie Freude und Spaß am Diktieren ausstrahlen, motiviert das auch Ihr Kind.

6. Sie loben Ihr Kind nicht genug für seine Fortschritte im Diktat

Gerade weil Diktate so langweilig sind, brauchen Kinder viel Anerkennung für ihren Übungswillen. „Du wirst immer besser!“ oder „Toll, wie du dich konzentrierst!“ können anerkennende Worte sein, auch wenn Ihr Kind Fehler macht. Die Rechtschreibung ist ein schwieriges Lernfeld, bei dem der Durchhaltewillen groß sein muss. Kritik und Druck sind da nicht hilfreich. Natürlich wäre es auch schön, wenn jemand Sie, die Eltern, für Ihren Einsatz loben würde. Das geschieht jedoch leider eher selten.

7. Rechtschreibung ist nur im Diktat ein Thema, sonst nicht

Wenn ein Kind sich ausschließlich beim Diktatüben mit der Rechtschreibung befasst, ist das zu wenig. Es bekommt dann das Gefühl, in anderen Lernbereichen, zum Beispiel beim Rechnen oder in Sachkunde, wäre die Rechtschreibung nicht so wichtig. Wenn es sich fast nie damit befasst, muss es beim Diktat umso mehr lernen.