Sport: Ausgleich für Jugendliche zwischen Schule und Freizeit

Ihr Teenager fühlt sich schnell schlapp – es fehlt ihm die Kraft und damit auch die Lust, sich in- und außerhalb der Schule zu engagieren. Erfahren Sie hier, warum die Grundbedürfnisse gerade für Heranwachsende so wichtig sind – auch für das schulische Lernen. 

Inhaltsverzeichnis

Fit in der Schule: Sport für Jugendliche

Damit Ihr Kind hier nicht schon in jungen Jahren in einen Teufelskreis gerät, der dauerhaft zu gesundheitlichen Schäden und verminderter Leistungsfähigkeit führt, sind bei diesem Thema zuallererst Sie als Eltern gefragt!

Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Kind auch während der Pubertät Sport treibt, zu Obst und Gemüse greift sowie ausreichend schläft, steigt um ein Vielfaches, wenn Sie hier ohne erhobenen Zeigefinger, sondern ganz selbstverständlich mit gutem Vorbild vorangehen. Der Nachahmungseffekt gilt natürlich auch umgekehrt. Sind Sie hier kein gutes Vorbild, dürfen Sie leider auch kaum auf ein vernünftiges Verhalten Ihres Kindes hoffen.

Warum Bewegung in der Pubertät wichtig ist

Im Verlauf der letzten 30 bis 40 Jahre hat die körperliche Leistungsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen massiv abgenommen: Seit 1995 ist bei den 10- bis 14-Jährigen die Fitness um mehr als 20 Prozent gesunken. Durchschnittlich erreichen nur noch 80 Prozent der Jungen und 74 Prozent der Mädchen in dieser Altersgruppe die Kraft-, Ausdauer- und Koordinationsleistungen der Kinder von 1995.

Bei den 10- bis 12-Jährigen verfügen nur noch 50 Prozent über einen normalen Muskelstand. Und bei über 50 Prozent der 18-Jährigen ist durch Bewegungsmangel bereits der Sitzmuskel verkürzt. Diese Zahlen sollten eigentlich wachrütteln – warum, zeigen die folgenden Gründe:

Sport schärft die Selbstwahrnehmung und verbessert das Selbstvertrauen

Viele Jugendliche, ob Jungen oder Mädchen, schwanken in der Pubertät zwischen Bewunderung und Hass für den eigenen Körper. Sport ist in dieser Zeit eine gute Möglichkeit, seinen erwachsen werdenden Körper kennenzulernen bzw. im Blick zu behalten. Auf diese Weise wächst mit dem Vertrauen in den eigenen Körper auch das Vertrauen in das eigene Selbst.

Sport fördert das Selbstbewusstsein

Vorausgesetzt Ihr Kind hat „seine“ Sportart gefunden und ist dort erfolgreich, dann wird es von diesen Erfolgen auch nachhaltig für sein Selbstbewusstsein zehren können. Ihr Kind spürt, was es kann und erfährt, dass der Preis für Anstrengung und Durchhaltevermögen gute Leistungen und Anerkennung sind. Besonders in der Pubertät sind solche positiven Erfahrungen wichtig, denn sie stärken die Persönlichkeit Ihres Kindes – auch dann, wenn es in der Schule gerade mal nicht so gut läuft.

Sport steigert die Konzentrationsfähigkeit

Wenn Ihr Kind regelmäßig Sport treibt, lernt es – egal bei welcher Sportart – sich auf den Punkt genau zu konzentrieren. Schwimmt es z.B. einen Wettkampf, muss es all sein koordinatives Vermögen, seine Ausdauer und Kraft für genau diese kurze Zeit mobilisieren. Und spielt es ein Tennismatch, muss es auch nach einem verlorenen Punkt immer wieder neu seine Aufmerksamkeit sammeln. Die Fähigkeit, sich im entscheidenden Moment konzentrieren zu können, kommt Ihrem Kind auch beim Lernen für die Schule und bei Prüfungen zu Gute.

Bewegung begünstigt den Stressabbau

Wenn Ihr Kind Sport treibt bzw. sich regelmäßig bewegt, sorgt es automatisch für einen gesunden Ausgleich zum schulischen Lernen. Denn Bewegung kann verschiedene hormonelle und immunologische Vorgänge im Körper beeinflussen, die auch zum Abbau von Stress beitragen. Dieser Effekt tritt bereits dann ein, wenn Ihr Kind während des Lernens immer wieder kurze Bewegungspausen einlegt und beispielsweise eine Runde Basketball spielt.

Bewegung fördert die Lernmotivation

Durch Sport gibt Ihr Kind seinem natürlichen Bewegungsdrang nach. Wird dieses Bedürfnis nicht befriedigt, kann es unruhig oder müde werden und hat wenig Lust auf Lernen. Umgekehrt bedeutet dies aber, dass ausreichend Bewegung und bewusste Lernpausen die Konzentration und das Wohlbefinden Ihres Kindes deutlich positiv beeinflussen können. Beides, die verbesserte Durchblutung des Gehirns durch Bewegung und die verbesserte Konzentrationsfähigkeit trägt dazu bei, dass Ihr Kind leichter und so auch motivierter lernt.

Sport fördert die Teamfähigkeit Ihres Jugendlichen

Der Sport bietet viele Möglichkeiten, die Teamfähigkeit Ihres Kindes zu schulen: Ob bei einer Einzelsportart wie z.B. Schwimmen, Judo oder Tennis oder bei einem Mannschaftssport wie Fuß- ball, Basketball oder Hockey: Nur wer sich als Teil der Mannschaft versteht, wird sich bei seinem Sport auch richtig wohl fühlen. Fairness, Kompromisse eingehen, mal zurückstecken oder sich auch durchsetzen können sind ebenfalls wichtige Fähigkeiten, um in der Schule gemeinsam mit Gleichaltrigen gut und gerne lernen zu können.

  • Mein Tipp: Machen Sie Ihrem Teenager Angebote!

    Zum Sport „zwingen“ können Sie Ihren pubertierenden Nachwuchs schon lange nicht mehr. Außer mit gutem Vorbild voranzugehen, können Sie außerdem versuchen, Ihr „bewegungslahmes“ Kind mit verschiedenen Angeboten zu locken. Mountainbiken, Klettern, Rudern oder Tauchen im Urlaub, Tanzkurse mit Gleichaltrigen, regelmäßige Fahrradtouren oder ein Fußball-Turnier mit befreundeten Familien: Hier jedes Mal „Nein“ zu sagen, kostet Ihr Kind irgendwann mehr Energie, als einfach mitzumachen.