So bleiben Ihrem Kind die Schmerzen beim Zahnarzt erspart

Nur mal in den Mund schauen ist für viele Kinder kein Problem. Wenn aber eine Behandlung beim Zahnarzt fällig wird, sieht das oft anders aus. Welche Alternativen gibt es zum Bohrer? Und wie kann der Zahnarzt Ihrem Kind Angst und Schmerzen ersparen? 

Inhaltsverzeichnis

Zahnarztbesuch mit dem Kind

Die beste Zahnbehandlung ist noch immer die, die gar nicht nötig wird. Deshalb sollten Sie Ihrem Kind regelmäßig in den Mund sehen.

Dann ist für Ihr Kind der Gang zum Zahnarzt erforderlich

Durch den häufigen Kontakt der Zähne mit Zucker oder Fruchtsäuren wird die Zahnoberfläche angegriffen, es entstehen raue Stellen. Auf diesen Rauigkeiten lagern sich Kariesbakterien an und breiten sich weiter aus. Kariesverdächtig sind: Rauigkeiten auf den Zähnen weiße oder bräunliche Verfärbungen

Mein Tipp: Schauen Sie sich die Zähne Ihres Kindes alle zwei Wochen nach dem Zähneputzen genauer an. Schieben Sie die Oberlippe hoch und sehen Sie nach, ob an den Schneidezähnen Zahnbelag erkennbar ist. Fahren Sie vorsichtig mit der Fingerkuppe des gewaschenen Zeigefingers über die oberen und unteren Schneidezähne, ob sich raue Stellen erfühlen lassen. Wenn ja, ist der Gang zum Zahnarzt erforderlich.

Der Zahnarzt kann bei Ihrem Kind eine Behandlung ohne Schmerzen durchführen

Um schmerzhafte Zahnbehandlungen durchführen zu können, ist bei Erwachsenen eine Lokalanästhesie, also die „Betäubungsspritze“, das Mittel der Wahl. Oft ist die Spritze auch bei Kindern möglich, wenn zuvor die Einstichstelle mit besonderer „Zahnmarmelade“ unempfindlich gemacht wurde. Dabei handelt es sich um ein nach Frucht schmeckendes Gel zur so genannten Oberflächenanästhesie, mit der die Schleimhaut vor dem Einstich betäubt wird. Um Ihr Kind in einen entspannten, angstfreien Zustand zu bringen, kann der Zahnarzt Lachgas einsetzen. Die Zuführung eines Lachgas-Sauerstoffgemischs über eine kleine Nasenmaske versetzt es in einen euphorischen Zustand und vermindert so das Schmerzempfinden. Währenddessen kann der Zahnarzt z. B. die Betäubungsspritze geben. Bei kleineren und/oder sehr unkooperativen Kindern und kurzen Eingriffen kann eine Sedierung sinnvoll sein. Ihr Kind bekommt ein Betäubungsmittel, das einen Dämmerzustand herbeiführt, in dem Angstgefühle stark vermindert werden. Bei einer Sedierung muss ein Narkosearzt anwesend sein, und Ihr Kind muss wie bei einer Narkose nüchtern sein. Großer Vorteil: Ihr Kind kann sich danach nicht mehr an die Behandlung erinnern, was bei unangenehmen Eingriffen späterer Angst vor dem Zahnarzt vorbeugt. In manchen Fällen, etwa bei stark zerstörten Zähnen von kleinen Kindern, ist eine Vollnarkose die Betäubung der Wahl. Die Narkose wird immer von einem Anästhesisten geleitet. Nach dem Eingriff wird das Kind noch ein bis zwei Stunden in der Praxis überwacht.

Mein Tipp: 
IIst eine schmerzhafte Zahnbehandlung bei Ihrem Kind vor dem Schulalter nötig, ist ein spezieller Kinderzahnarzt die beste Wahl. Hier stehen alle Formen der Schmerzausschaltung zur Verfügung, und dieser Zahnarzt hat garantiert große Erfahrung im Umgang mit kleinen Patienten!

Hypnose kann Ihrem Kind helfen, den Besuch beim Zahnarzt ohne Angst zu überstehen

Hypnose ist ein wirkungsvolles Instrument zur angst- und schmerzfreien Behandlung von Kindern wie Erwachsenen. Sie bewirkt, dass Ihr Kind beim Zahnarzt vorwiegend angenehme Dinge wahrnimmt und das Behandlungszimmer mit einem guten Gefühl verlässt. Die Kinderhypnose unterscheidet sich von der Hypnose für Erwachsene vor allem durch kindgerechte Begriffe und Formulierungen. Die angewandten Techniken zur Herbeiführung und Aufrechterhaltung des Trance-Zustandes sind ansonsten dieselben. Kinder werden gerne mit Stofftieren, Geschichten oder Märchen in einen Trance-Zustand gebracht, aus dem sie ebenso schnell wieder zurückkehren. Sie sind während der gesamten Behandlung ansprechbar und reaktionsfähig – oft sind auch die Augen offen. Im Unterschied zu Erwachsenen können sich Kinder bei der Behandlung immer nur für kurze Zeit entspannen. Deshalb wird bei den kleinen Patienten gerne mit QuickTimeTrance gearbeitet. Das ist eine Form von Kinderhypnose, bei der mit Hilfe von Zaubergeschichten, Fingerpuppen und Zauberstäben kurze und schnell wechselnde angenehme Trance-Erlebnisse erzeugt werden, die das Kind vom eigentlichen Geschehen ablenken. Nur wenn der kleine Patient vollstes Vertrauen zum Behandlungsteam hat, kann erreicht werden, dass er sich wohl fühlt und eine Kinderhypnose möglich wird. Deshalb gehören folgende Aspekte zur Kinderhypnose: Verwendung positiver Begriffe (z.B.„Du darfst jetzt …“) Erklärung der Vorgehensweise in kindgerechter Sprache Erzählen von Geschichten andauernder Körperkontakt, der ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit gibt Verstärkung des positiven Gefühls durch Lob

Weitere Informationen und eine Erklärung verschiedener Techniken der Kinderhypnose finden Sie unter www. hypnodynamik.de/texte-mainmenu-68/44-kinderhypnosebeim- zahnarzt.html. Der Ablauf einer Kinderhypnosesitzung wird z. B. hier genau beschrieben: www.dgzh.de/PDF-Dateien/DZZH%202005-2/2005-2%20-%20Teil2_Gisela_Zehner_QuickTimeTrance.pdf. Eine Liste von Zahnärzten, die mit Hypnose arbeiten, gibt es unter www.dgzh.de/frameset-patient.htm?inhalt-patient-liste.htm.