Muttermilch oder Kuhmilch welche Milch ist geeignet

Im ersten Lebensjahr ist alles klar: Ihr Baby braucht Muttermilch oder Säuglingsnahrung für das Fläschchen. Doch ab wann ist Kuhmilch erlaubt? Welchen Fettgehalt sollte sie haben? Kann man auch zu viel Milch geben? Antworten finden Sie in diesem Beitrag. 

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Wie viel und welche Milch brauchen Kleinkinder?

Viele Mütter sind verunsichert, wie sie es mit der Milch im zweiten Lebensjahr halten sollen. Denn Experten schlagen Alarm, dass Schulkinder zu wenig, Kleinkinder jedoch häufig zu viel Milch trinken.

Kuhmilch oder Kleinkindmilch?

Kinder ab dem zweiten Lebensjahr dürfen im Rahmen einer ausgewogenen Mischkost Kuhmilch trinken. Das gilt nach den neuesten Ernährungsrichtlinien sogar für Kinder mit erhöhtem Allergierisiko. Lediglich bei einer bestehenden Kuhmilchallergie muss darauf verzichtet werden.

Spezielle Kleinkind-Milchnahrungen wie z. B. Beba Junior-Milk oder 3er-Folgemilch sind nicht nötig. Die Hersteller werben zwar mit einer Anreicherung von Eisen oder Jod gegenüber Kuhmilch. Das ist jedoch nicht erforderlich, da Kleinkinder diese Nährstoffe in Rahmen der normalen Familienernährung aufnehmen. Die Milchnahrungen sind zusätzlich häufig mit Zucker angereichert und/oder mit Aroma „aufgepeppt“, damit Kinder sie lieber trinken.

350 Milliliter Milch pro Tag sind genug

Für Kinder zwischen einem und drei Jahren wird eine tägliche Eiweißaufnahme von ca. 2,2 g pro kg Körpergewicht und Tag empfohlen. Zu viel Eiweiß kann den kindlichen Stoffwechsel und die Nieren überlasten. Manche Kleinkinder kommen inzwischen aber auf bis zu 5 g Eiweiß pro kg Körpergewicht und Tag. Neben Fleisch und Wurst, Käse und anderen Milchprodukten stehen oft noch Milchfläschchen oder mehrere Becher Milch auf dem Speiseplan. Das Forschungsinstitut für Kinderernährung empfiehlt pro Tag nicht mehr als 350 bis 400 ml Milch, denn Kuhmilch hat einen Eiweißgehalt von 3,3 bis 3,4 Gramm pro 100 ml. Da kommen allein durch die Milch etwa 12 g Eiweiß pro Tag zusammen. Ein Kind, das z. B. 10 kg wiegt, braucht nicht mehr als 22 g Eiweiß pro Tag – und die sind schnell erreicht!

Durchblick im Milchregal

Beim Blick ins Kühlregal haben Sie die Qual der Wahl: pasteurisiert oder H-Milch, in der Flasche oder im Tetrapak? Vollmilch bedeutet, dass es sich um Milch mit einem Fettgehalt von 3,5 Prozent handelt. Darüber hinaus gibt es noch fettarme Milch mit 1,5 Prozent Fett,Magermilch mit 0,3 Prozent Fett (nicht für Kinder geeignet!) sowie Milch mit natürlichem Fettgehalt, die mindestens 3,7 Prozent Fett enthalten muss. Ist Ihr Kind normalgewichtig, sollten Sie fettarme Milch mit 1,5 Prozent Fett verwenden. Bei deutlichem Untergewicht darf es auch fettere Milch sein. Zur Abtötung von Keimen und damit zur Haltbarmachung wird Milch erhitzt. Pasteurisierte Milch wird für 15 bis 30 Sekunden auf 71 bis 74 °C erhitzt und ist dann fünf bis acht Tage lang haltbar. H-Milch wird ultrahocherhitzt (für drei Sekunden auf 135 bis 150 °C) und ist danach keimfrei. Sie hält sich ungekühlt mindestens vier Wochen. Inzwischen gibt es im Kühlregal statt pasteurisierter Milch immer häufiger so genannte ESL-Milch (Extended-shelf-life = im Verkaufsregal länger haltbar). Sie erkennen sie an Hinweisen wie „besonders lange frisch“ oder „maxifrisch“ auf der Verpackung. Diese Milch wird wenige Sekunden auf 127 °C erhitzt oder durch Filter gedrückt, die ihren Keimgehalt herabsetzen. Sie hält sich gekühlt bis zu vier Wochen. Unerhitzte Milch (Rohmilch, Vorzugsmilch) ist für Kleinkinder nicht zu empfehlen! Mineralstoffe sind nicht hitzeempfindlich, daher ändert sich deren Gehalt durch das Erhitzen nicht. Der Vitaminverlust beträgt bei pasteurisierter und H-Milch etwa 10 bis 20 Prozent. Da viele Vitamine lichtempfindlich sind, sollten Sie lichtgeschützte Milch in braunen Glasflaschen oder im Tetrapak bevorzugen.