Konzentration steigern: Mit diesen Hobbys gelingt es Ihrem Kind

Schon bei Grundschülern und erst recht bei älteren Kindern ist die frei verfügbare Zeit neben Schule und Lernen knapp bemessen. Für Hobbys und Freunde bleibt immer weniger Raum. Umso wichtiger ist es, dass die Freizeitbeschäftigungen Ihres Kindes nicht nur Spaß machen, sondern auch ganz nebenbei wichtige Fähigkeiten fördern. Worauf Sie bei Kindern mit Konzentrationsmängeln achten sollen, erfahren Sie in diesem Beitrag. 

Inhaltsverzeichnis

Konzentrationsfähigkeit durch die richtigen Hobbys steigern

Je intensiver sich Ihr Kind auf eine Aufgabe konzentrieren kann, desto schneller wird es sie in der Regel auch bewältigen. Eine gute Konzentration, also die willentliche und zielgerichtete Aufmerksamkeit, ist bei vielen Tätigkeiten, besonders aber beim Lernen, von großem Nutzen. Wem es nicht gelingt, im Unterricht aufzupassen, weil seine Aufmerksamkeit immer wieder von anderen Reizen abgelenkt wird, dem fehlen später mit großer Wahrscheinlichkeit wichtige Informationen. Das wirkt sich auf den Schulerfolg aus!

Reine Trainingssache: Konzentration bei Kindern steigern!

Wie eine Sportart oder das Spielen eines Instrumentes kann auch die Konzentrationsfähigkeit langsam erweitert und gesteigert werden. Die Fähigkeit, seine Aufmerksamkeit immer ausdauernder auf einen bestimmten Bereich zu richten, kann also bei allen Kindern mit Konzentrationsmängeln verbessert werden. Das gelingt nicht nur in speziellen Konzentrationskursen oder mit einem Konzentrationstraining, sondern ebenso im Alltag und bei bestimmten Freizeitbeschäftigungen.

Checkliste: Welche Konzentrationsstufe erreicht Ihr Kind
Stufe 1 (Basisfähigkeiten der Konzentration)
Kann Ihr Kind sich mit Computer, Konsole oder Gameboy ausdauernd (ca. 30 bis 45 Minuten) konzentrieren?
Kann Ihr Kind eine Fernsehsendung (ca. 30 bis 45 Minuten) durchhalten?
Kann Ihr Kind ein interessantes, kurzweiliges Brett- oder Kartenspiel mit Eltern/Familie konzentriert durchhalten?
Kann Ihr Kind einen Arbeitsauftrag behalten und durchführen (z.B. Teller holen und auf den Tisch stellen)?
Stufe 2 (gute Fähigkeiten der Konzentration)
Kann Ihr Kind gut und ausdauernd (ca. 20 bis 30 Minuten) zuhören, zum Beispiel bei einem Hörbuch?
Kann Ihr Kind ausdauernd (ca. 20 bis 30 Minuten) alleine lesen, hat es Spaß am Lesen?
Kann Ihr Kind eine Wartezeit (ca. 20 bis 30 Minuten), zum Beispiel wenn Eltern telefonieren, gut aushalten?
Kann Ihr Kind einen mehrteiligen Arbeitsauftrag behalten und durchführen (z.B. Hände waschen und dann eine Flasche Wasser zum Esstisch mitbringen)?
Stufe 3 (sehr gute Fähigkeit der Konzentration)
Kann Ihr Kind „bildschirmfrei“ ausdauernd spielen (ca. 60 Minuten)?
Kann Ihr Kind sich alleine gut (mindestens 60 Minuten) konzentrieren?
Kann sich Ihr Kind in einer Gruppe auf wichtige Informationen konzentrieren, z.B. Durchsage in Bus oder Bahn, Aufruf beim Arzt, Durchsagen im Schwimmbad?
Kann Ihr Kind im Unterricht störende Reize ausschalten, bekommt es weitgehend alles Wichtige mit?
Kann Ihr Kind auch langweilige Situationen aufmerksam durchstehen, z.B. einen Text erneut abschreiben oder falsche Rechenaufgaben ein zweites Mal rechnen?

Auswertung: Je mehr Fragen Sie mit „ja“ beantworten können, desto besser kann sich Ihr Kind konzentrieren. Wählen Sie zur passenden Förderung Ihres Kindes ein Hobby der Stufe, bei der Sie am meisten mit „nein“ angekreuzt haben.

Konzentration ist gerade bei Kindern interessenabhängig!

Die Fähigkeit, ihre Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Ziel zu richten, gelingt allen gesunden Kindern. Auch wenn es im Unterricht oder bei den Hausaufgaben nicht so gut klappt: Spätestens bei der Lieblingssendung, beim Spielen oder beim Hören einer spannenden Geschichte sind die kleinen „Zappler“ plötzlich ganz Ohr. Die Konzentrationsleistung ist nämlich nicht nur von der Anlage, sondern immer auch von dem jeweiligen Interesse abhängig. Wenn Ihr Kind sich also in bestimmten Zusammenhängen konzentrieren kann, steckt in ihm auch das Potenzial, dies theoretisch in allen anderen Situationen ebenfalls zu können.

Hobbys mit intensiver, persönlicher Zuwendung und hohem Motivationsanteil

Wenn Ihr Kind sich nur bei sehr attraktiven Reizen, wie es Computer, Fernsehen, Konsolen oder neue Spiele darstellen, oder bei intensivem Kontakt über einen längeren Zeitraum konzentrieren kann, muss es langsam an eine Steigerung der Konzentration herangeführt werden. Das gelingt bei Tätigkeiten, die einfache Aufgaben mit Bewegung kombinieren. Dabei sind auch sichtbare Erfolgserlebnisse wichtig, um die Motivation aufrechtzuerhalten.

Stufe 1 (Basisfähigkeiten der Konzentration)
Entspannung durch Bewegung (Jacobsen) Bei der progressiven Muskelentspannung lenken Kinder Ihre Gedanken im Wechsel auf die Aktivierung und Abschaltung bestimmter Muskeln. Indem sie aktiv etwas tun, das sie in Kontakt mit ihrem Körper bringt, kommen sie durch die wechselnden Bewegungsabläufe zur Konzentration.
Malen und Basteln Für unruhige und unkonzentrierte Kinder sind Basteln und Malen sinnvolle Hobbys, die Stress abbauen und die Feinmotorik fördern. Beim aktiven Tun, das allerdings von Erwachsenen angeleitet werden muss, entstehen schnell handgefertigte Produkte, die Kinder stolz machen und dadurch ihre Motivation ankurbeln. Malen fördert darüber hinaus die visuelle Wahrnehmung.
Trommeln Beim Trommeln lernen besonders unruhige oder hyperaktive Kinder, dass das gemeinsame Tun nur funktionieren kann, wenn sie aufeinander hören. Das geht nicht ohne Konzentration, die aber leicht fällt, weil das Erzeugen von Rhythmen Spaß macht. Ebenso wird hier die auditive Wahrnehmung gefördert und das Selbstbewusstsein gesteigert.