Fördern Sie die Konzentration im Unterricht mit dem Konzentrationstagebuch

Herrscht bei Ihnen schon am Morgen Hektik, weil Ihr Kind vor der Schule ewig herumtrödelt oder erst in letzter Sekunde seinen Schulranzen packt? Im Unterricht ist es dann häufig unruhig oder verträumt und kann sich nur kurze Zeit auf eine Arbeit einlassen. Mit einem Konzentrationstagebuch können Sie Ihrem Kind helfen, die Zeit vor und während des Unterrichts konzentrierter zu gestalten. 

Inhaltsverzeichnis

Einfache Hilfe für konzentrationsschwache Kinder

Nur wenn ein Kind konzentriert lernt und arbeitet, kann es gute schulische Leistungen bringen. Allerdings gibt es in jeder Klasse Kinder, die Konzentrationsprobleme haben. Sie fallen dem Lehrer durch Chaos im Schulranzen, vergessene Hausaufgaben, liegen gebliebene Jacken oder unvollständige Klassenarbeiten auf. Mit unterstützenden Maßnahmen im Unterricht und der Arbeit mit einem Konzentrationstagebuch können der Lehrer und Sie Ihrem Kind helfen, seine Konzentrationsprobleme erträglich zu machen.

Wie können Lehrer auf unkonzentrierte Kinder eingehen?

Vielen Lehrern fällt der Umgang mit unkonzentrierten Kindern schwer. Verständlich, denn ständiges Zappeln und geistesabwesendes Träumen im Unterricht rufen auch beim geduldigsten Lehrer irgendwann Stress hervor. Das stetige Ermahnen allein bringt oft wenig.

7 Tipps für bessere Konzentration in der Schule

Fragen Sie den Lehrer Ihres Kindes beim nächsten Elterngespräch, ob er Sie in einigen Punkten unterstützen kann. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie die Tipps nicht als Anspruch formulieren, denn auch der kooperativste Lehrer wird Ihr Anliegen abblocken, wenn Sie ihm Dinge vorzuschreiben versuchen.

  1. Damit Ihr Kind während des Unterrichts möglichst wenig abgelenkt wird, sollte es nicht am Fenster, sondern möglichst nah am Lehrerpult sitzen. Ein Einzelplatz am Rand ist sinnvoll. Auf jeden Fall sollte es nicht neben einem anderen unruhigen oder verträumten Kind sitzen.
  2. Durch Blickkontakt kann der Lehrer Ihr Kind aus einem Tagtraum zurückholen, es zur Mitarbeit auffordern oder ihm Bestätigung geben. Vielen Kindern hilft es, wenn der Lehrer ihnen kurz die Hand auf die Schulter legt.
  3. Damit Ihr Kind weiß, woran es ist, sollten die Klassenregeln auf einem Plakat im Klassenzimmer zu sehen sein. So kann der Lehrer bei Störungen darauf verweisen. Die Sanktionen bei Nichtbefolgen der Regeln sollten ebenfalls sichtbar sein. Das fördert die Einsicht und Akzeptanz bei Ihrem Kind.
  4. Hilfreich ist es, wenn die Arbeitsanweisungen nicht nur mündlich gegeben werden, sondern auch an der Tafel stehen. So muss der Lehrer sich nicht wiederholen.
  5. Präzise, kurze Arbeitsaufträge können von Ihrem Kind am besten nachvollzogen werden. Auch sollte der Lehrer ihm eine Aufgabe nach der anderen geben.
  6. Ihr Kind schafft in der vorgegebenen Zeit nicht alle Aufgaben? Fragen Sie den Lehrer, ob er in Klassenarbeiten mehr als 45 Minuten Zeit geben kann.
  7. Die Hausaufgaben sollten an einem bestimmten Platz an der Tafel festgehalten werden und bis zum Schulschluss sichtbar sein. Es wäre wünschenswert, wenn der Lehrer kontrolliert, ob Ihr Kind seine Hausaufgaben in sein Hausaufgabenheft eingetragen hat.

Steigern Sie die Konzentration im Unterricht mit einem Konzentrationstagebuch

In einer Art Tagebuch über seine Konzentrationsleistungen kann Ihr Kind sich bewusst machen, wann und wodurch seine Konzentration leidet. So bekommt es ein besseres Gespür dafür, wenn seine Gedanken abschweifen oder es sich mit mehreren Dingen gleichzeitig beschäftigt.

Wie sieht das Konzentrationstagebuch aus?

Kinder mit Konzentrationsproblemen führen Ihre täglichen Aufgaben oft nicht komplett aus und/oder benötigen dafür sehr lange. Im Konzentrationstagebuch sind typische Aufgaben eines Grundschulkindes gesammelt. So hat Ihr Kind einen Überblick und kann immer wieder nachschauen, wenn es nicht mehr weiter weiß.

Um mit dem Konzentrationstagebuch beginnen zu können, benötigt Ihr Kind einen Schnellhefter. Kopieren Sie die Checkliste mehrfach und heften Sie die Blätter ab. Selbstverständlich können Sie Aufgaben aus der Liste streichen oder auf Extrablättern noch weitere Aufgaben hinzufügen, die Sie für wichtig halten, weil Sie Ihrem Kind Schwierigkeiten bereiten (siehe Checkliste).

So wendet Ihr Kind das Konzentrationstagebuch an

Durch einen stark strukturierten Tagesablauf, von dem Sie nur in seltenen Fällen abweichen, geben Sie Ihrem konzentrationsschwachen Kind Orientierung. Reservieren Sie deshalb täglich zur selben Zeit eine Viertelstunde, in der Sie sich mit dem Konzentrationstagebuch zusammensetzen. Sorgen Sie für einen ruhigen Platz, an dem Ihr Kind nicht von Fernseher, Telefon oder den Geschwistern abgelenkt wird. Lassen Sie es möglichst eigenständig die Checkliste ausfüllen, greifen Sie aber klärend ein, wenn es nicht wahrheitsgemäß antwortet oder die Punkte sehr schnell abhakt.

Wie können Sie Ihr Kind für das Konzentrationstagebuch motivieren?

Da konzentrationsschwache Kinder häufig schulische oder Lese-Rechtschreibprobleme haben und es immer wieder Ärger bei den Hausaufgaben gibt, müssen Sie die die Motivation Ihres Kindes für eine zusätzliche Aufgabe wecken. Gestalten Sie gemeinsam ein schönes Deckblatt für das Konzentrationstagebuch. Versuchen Sie außerdem, den Druck möglichst niedrig zu halten, und verhalten Sie sich ganz ungezwungen, wenn Sie mit der Arbeit beginnen. Schlagen Sie vor: „Warum setzen wir uns nachher nicht mal hin und machen etwas Besonderes, um deine Konzentration zu verbessern?“

Seien Sie nicht enttäuscht, wenn Ihr Kind dennoch nur wenig Begeisterung zeigt, und lassen Sie es die Aufgaben zunächst nur jeden zweiten oder dritten Tag erledigen.