Heuschnupfen und Co.: Diese Medikamente helfen Kindern bei Allergien

Ihr Kind leidet unter Heuschnupfen? Zum Glück gibt es heute eine ganze Palette wirksamer Medikamente gegen Allergien wie Heuschnupfen. Wir stellen Ihnen vor, welche Medikamente der Kinderarzt Ihrem Kind möglicherweise dagegen verschreibt. 

Inhaltsverzeichnis

Allergien bei Kindern

Wenn es um Medikamente gegen eine Allergie wie z. B. Heuschnupfen oder Asthma geht, leuchtet bei vielen Eltern die rote Warnlampe auf: Hilfe, Kortison! Doch es gibt für Kinder unter sechs Jahren eine Reihe von Alternativen.

Bewährt bei Allergien bei Kindern: Antihistaminika

Wirkprinzip: Bei einer allergischen Reaktion wird der Botenstoff Histamin ausgeschüttet, was zu den typischen Symptomen wie Schwellung (verstopfte Nase), Sekretabsonderung (Fließschnupfen, Augentränen) und Juckreiz führt. Antihistaminika blockieren die Andockstellen des Histamins im Gewebe und reduzieren damit die allergischen Beschwerden. Ganz verhindern können sie die allergische Reaktion nicht, denn es gibt daneben noch weitere Botenstoffe.

Wirkstoffe
: Ältere Antihistaminika wie das bei Kindern noch gerne eingesetzte Dimetinden (Fenistil® als Dragees, Tropfen, Sirup) müssen mehrmals täglich eingenommen werden. Bei den neueren Präparaten (siehe Tabelle unten), die kaum noch müde machen, reicht meist eine Gabe. Augentropfen und Nasensprays werden mehrmals täglich angewendet.

Risiken und Nebenwirkungen
: Fenistil® macht deutlich müde und wird daher gegen nächtliche Juckreiz-Attacken bei Neurodermitis eingesetzt. Kinder können darauf aber auch mit Erregungszuständen reagieren! Die neueren Präparate machen bei Einnahme als Tabletten, Saft oder Tropfen nur selten müde (einer bis drei von 100 Patienten). In derselben Größenordnung treten auch Kopfschmerzen oder Nervosität als Nebenwirkungen auf. Bei Anwendung als Nasenspray oder Augentropfen kann es zu leichten Reizerscheinungen, z. B. Brennen, kommen. Weil der in vielen Augentropfen und manchen Nasensprays enthaltene Konservierungsstoff Benzalkoniumchlorid die Reizung der Schleimhaut verstärken und sogar zu einer verstärkten Schwellung der Nasenschleimhaut führen kann, sollten Sie möglichst unkonservierte Präparate verwenden.

Medikamente mit Mastzellstabilisatoren können den Ausbruch einer Allergie bei Kindern vermeiden

Wirkprinzip: Der Botenstoff Histamin (siehe oben) wird in den so genannten Mastzellen gespeichert. Mastzellstabilisatoren hemmen das Aufplatzen der Mastzellen, sodass die darin gespeicherten Botenstoffe wie Histamin und andere Entzündungsfaktoren nicht freigesetzt werden. Für eine gute Wirkung müssen diese Mittel bereits 14 Tage vor Einsetzen des Pollenflugs regelmäßig angewendet werden.

Wirkstoffe: Bei Kindern wird meist Cromoglicinsäure eingesetzt (z. B. Intal®,DNCG Stada, Cromohexal®, Lomupren®). Sie wirkt nur direkt auf der Schleimhaut und muss mehrmals täglich (z. B. als Augentropfen oder Nasenspray) bei Ihrem Kind angewendet werden. Ketotifen (z. B. Ketof®, Pädiatrifen®, Zaditen®), das gleichzeitig ein Antihistaminikum ist, kann auch als Kapsel, Sirup oder Tropfen eingenommen werden, ist aber weniger empfehlenswert.

Risiken und Nebenwirkungen: Ketotifen macht bei Einnahme müde, kann Schlafstörungen, Nervosität und Kopfschmerzen verursachen. Gerade bei Kindern steigert es häufig den Appetit und führt so zu einer Gewichtszunahme. Augentropfen und Nasensprays können kurz brennen. Läuft Nasenspray den Rachen hinunter, schmeckt es zwar oft bitter, es ist aber völlig unbedenklich.

Medikamente bei Allergien: Leukotrienantagonisten hemmen die Entzündung bei Asthma

Wirkprinzip und Wirkstoff: Montelukast hemmt die entzündungsfördernde Wirkung des Botenstoffs Leukotrien auf die Bronchialschleimhaut. Es wird als Singulair® Granulat oder Kautabletten (für Kinder ab sechs Monaten, rezeptpflichtig) vorbeugend gegen Asthma eingesetzt und einmal täglich eingenommen. Montelukast ist weniger wirksam als Kortisonpräparate zur Inhalation.

Risiken und Nebenwirkungen: Bei Kindern treten als Nebenwirkungen Kopfschmerzen, Durchfall, Bauchweh, Übelkeit und Fieber auf. Es werden Schlafstörungen, Reizbarkeit, aggressives Verhalten und Unruhe beobachtet. Sehr selten kann es sogar zu Angstgefühlen und Depressionen bis hin zu Selbstmordgedanken kommen.