Zahnpflege bei Kindern: Frische Lebensmittel und Verzicht auf Zucker

Zahnkrankheiten wie Karies oder ein zerstörter Zahnschmelz können für Kinder und ihre Eltern eine Qual werden. Während der Nachwuchs vermehrte Zahnarztbesuche über sich ergehen lassen muss, kämpfen Erwachsene mit der ständigen Sorge vor weiteren Behandlungen. Mit einer gesunden Ernährung lässt sich jedoch von Beginn an vorsorgen und das Risiko für kranke Zähne minimieren. Welche Lebensmittel besonders vorteilhaft und welche zu meiden sind, verrät dieser Ratgeber. 

Inhaltsverzeichnis

Die zahngesunde Ernährung

Es gibt zwei wesentliche Faktoren, die für einen Großteil der Zahnkrankheiten verantwortlich sind: Ein Übermaß an Zucker und eine Minimierung der Kauleistung durch stark verarbeitete Lebensmittel. Die modernen Nahrungsmittel in Industriestaaten haben die natürliche Kauleistung, wie sie bei Naturvölkern mit deutlich weniger Zahnproblemen bis heute üblich ist, stark reduziert. Dies hat zur Folge, dass zu wenig Speichel produziert wird, welcher für die Selbstreinigung des Gebisses unverzichtbar ist. Dies begünstigt die Bildung von Plaque. Die in diesem Zahnbelag enthaltenen Bakterien bringen Säure hervor, welche den elementaren Zahnschmelz zerstören. Kommen dann noch eine schlechte Ernährung sowie mangelhaftes Zähneputzen hinzu, sind folgenschwere Zahnkrankheiten nur eine Frage der Zeit. Nicht selten treten die ersten Anzeichen bereits im frühen Kindesalter auf. Neben Zahnfüllungen, die durch Kariesbefall notwendig werden und viele Kinder benötigen, erhalten nicht wenige Jugendliche Kronen oder andere Formen des Zahnersatzes, weil ihre Zähne bereits derart in Mitleidenschaft gezogen wurden. Zu viel Zuckerkonsum und eine schlechte Mundhygiene machen den Zahnerhalt unmöglich.

Eltern, die bei ihrem Nachwuchs eine verminderte Zahngesundheit feststellen, sind gut beraten rechtzeitig an eine Zahnzusatzversicherung zu denken. Ansonsten kann die Behandlung auf Dauer sehr teuer werden. Schon heute sind die gesetzlichen Leistungen stark eingeschränkt, sodass individuelle Methoden, hochwertige sowie langlebige Materialien und andere Extras vielerorts aus eigener Tasche finanziert werden müssen. Beim Recherchieren nach geeigneten Tarifen ist jedoch Vorsicht geboten, da sich das Leistungsspektrum zwischen Prophylaxe, kieferorthopädischen Behandlungen und Zahnersatz teilweise massiv voneinander unterscheidet.

Der größte Feind der Zähne: Zucker

Nicht nur die tägliche Pflege der Zähne ist für dessen dauerhafte Gesundheit entscheidend, sondern auch eine sinnvolle Ernährung. Gerade Kinder müssen dahingehend erzogen werden, dass sie bevorzugt zu gesunden Lebensmitteln greifen, um sie vor schmerzhaften Zahnkrankheiten zu bewahren. Der wohl schlimmste Feind gesunder Zähne ist Zucker. Da Bakterien im Mundraum Zucker benötigen, um die für den Zahnschmelz gefährlichen Säuren zu bilden, sollten gesüßte Zutaten weitestgehend vom Speiseplan gestrichen werden. Im Alltag erweist sich dies jedoch als schier unmögliche Herausforderung. Die Lebensmittelindustrie mischt in scheinbar alle Produkte Zucker beziehungsweise Süßungsmittel. Und weil sich Zucker hinter mehreren Dutzend Bezeichnungen verstecken kann, ist es für Verbraucher besonders schwer gesüßte Waren zu umgehen. Nachfolgend ein paar beispielhafte Begriffe hinter denen sich Zucker verbergen kann, um diese Tatsache zu verdeutlichen:

  • Fruchtsüße
  • Dextrose
  • Fructose
  • Glucosesirup
  • Maltodextrin
  • Saccharose

Egal ob Süßigkeiten, Joghurt, Ketchup, Limonaden oder Fertigpizza: Nahezu überall lässt sich Zucker nachweisen. Wie können Eltern also verhindern, dass ihre Kinder zu viel davon konsumieren? Der beste Schutz vor einem Übermaß ist das frische Kochen mit naturbelassenen Lebensmitteln. Dabei können sie die Zutaten selbst bestimmen und konsequent auf Zucker verzichten. Fertiggerichte hingegen enthalten oft viel davon, wodurch Bakterien im Mund reichlich Futter finden, um dem Zahnschmelz zu schaden. Gleichzeitig ist es empfehlenswert regelmäßig rohes Gemüse bereitzustellen. Die relativ harte Substanz von Karotten, Paprika oder Kohlrabi fördert die Kauleistung, kurbelt den Speichelfluss und damit die Selbstreinigungskräfte im Mund an.

In der Tabelle wurden bestimmte Lebensmittel aufgeführt, welche die Zahngesundheit fördern und zum dauerhaften Erhalt der Kinderzähne beitragen:

Lebensmittel

Positive Effekte

Rohe Karotten

Die Inhaltsstoffe stärken die Immunabwehr in den Mundschleimhäuten. Beim Kauen werden Zähne sowie Zahnzwischenräume von Ablagerungen befreit und das Zahnfleisch massiert.

Rohe Selleriewurzel

Fördert ein basisches Niveau im Speichel, was gegen die Vermehrung von Bakterien hilft.

Paprika (roh oder verarbeitet)

Das enthaltene Vitamin C trägt zur Gesundheit des Zahnfleisches bei.

Brokkoli und Grünkohl

Beides versorgt Körper und Zähne mit viel Kalzium. Die Zähne werden gestärkt.

Käse

Liefert ebenfalls wertvolles Kalzium und sorgt für einen schützenden Film am Zahnschmelz durch das sich herausgelöste Casein.  Diese Schutzbarriere blockt Säuren ab und schützt die Zahnsubstanz vor Angriffen. Käse sollte gründlich gekaut werden, damit die Vorzüge zum Tragen kommen.

Grüner oder schwarzer Tee

Das Wachstum von Bakterien wird durch die Gerbstoffe im Tee eingedämmt. Dabei muss der Tee nicht zwangsläufig getrunken werden. Es reicht, wenn Kinder den Mund nach dem Essen damit spülen.

Fluoridreiches Mineralwasser und Salz

Fluorid fördert die Zahnschmelzbildung und damit starke Zähne.

Zähneputzen erst nach Ruhephase

Viele Eltern machen den Fehler und eilen mit ihren Kindern direkt nach den Mahlzeiten ins Badezimmer, um die Zähne zu putzen. Dabei ist es extrem wichtig für die Zahngesundheit, dass der Speichel nach dem Essen Zeit hat, um schadhafte Substanzen zu entfernen und der pH-Wert normalisiert werden kann. Mindestens 30 Minuten sollte mit der Reinigung gewartet werden. Weitere Tipps zum korrekten Zähne putzen bei Kindern wurden in unserem Zahnpflege-Ratgeber erläutert.

Phänomen MIH

Gesundes Essen und täglich Zähneputzen helfen aber leider nicht immer. Beunruhigend sind in diesem Zusammenhang die sich häufenden Fälle von Molaren-Inzisiven Hypomineralisation, kurz MIH. Bei Kindern mit dieser Zahnkrankheit sind die ersten bleibenden und völlig neuen Zähne bereits beim Durchbrechen aus dem Kiefer krank. Bislang sind die Ursachen für die bröckelnden Kinderzähne unklar. Fest steht, dass defekter Zahnschmelz schuld an schmerzenden Kinderzähnen ist und den Totalverlust hervorrufen kann. „10 bis 20 Prozent der Grundschulkinder sind betroffen“, heißt es im Artikel zur ARD-Sendung W wie Wissen unter www.daserste.de, in der die Thematik ausführlich behandelt wurde.

Tipp: Falls Sie derzeit einen guten Zahnarzt für Ihr Kind suchen, finden Sie hier praktische Ratschläge, um einen geeigneten Experten zu ermitteln.