Kochen mit der Mikrowelle: Praktisch oder gefährlich?

In fast 80 Prozent aller deutschen Haushalte steht eine Mikrowelle. Doch wie gefährlich sind die Strahlungen? Und haben Skeptiker, die behaupten, die mit der Mikrowelle erhitzten Speisen wären gesundheitsschädlich, vielleicht doch Recht? 

Inhaltsverzeichnis

Sicher Kochen mit Mikrowelle

Praktisch ist so eine Mikrowelle ja, wenn es darum geht, mal eben eine Portion Nudeln mit Soße aufzuwärmen.

Blitzschnell ist das Essen für einen hungrigen Spielplatzakrobaten aufgewärmt.

Wie Sie die Mikrowelle so einsetzen, dass auch die Gesundheit durch die Strahlungen nicht leidet, verraten wir Ihnen hier.

Beim Kochen mit Mikrowelle: Regelmäßig Dichtung überprüfen!

Eine Mikrowelle gibt ihre Energie direkt an die in den Lebensmitteln enthaltenen Wassermoleküle ab, sodass diese in Bewegung geraten.

Die intensive Bewegung führt zu einer verstärkten Reibung der Moleküle, und dadurch erhitzt sich das Gargut rasch. Mikrowellen sind deutlich energieärmer als z. B. Röntgenstrahlen.

Daher können sie keine gefährlichen Spaltprodukte – wie es bei Röntgenstrahlung der Fall ist – in den erwärmten Lebensmitteln erzeugen.

Allerdings geht von mancher Mikrowelle eine Gefahr durch elektromagnetische Strahlungen aus.

Das ist nicht selten bei älteren Geräten der Fall.

Neue Mikrowellen sind nach Untersuchungen von Stiftung Warentest und des Bundesamtes für Strahlenschutz unbedenklich, weil sie Strahlungen zuverlässig zurückhalten.

Die wichtigste Schwachstelle älterer Geräte ist die Tür.

Nach jahrelangem Gebrauch können Gummi- oder Kunststoffdichtungen porös werden – sie sollten deswegen regelmäßig überprüft werden.

Beim Kochen mit der Mikrowelle müssen Sie Nährstoffverluste in Kauf nehmen

Immer wieder wurde und wird behauptet, dass in der Mikrowelle erhitzte Speisen gesundheitsschädlich seien. Es gibt keinerlei wissenschaftliche Belege, dass Nahrung aus der Mikrowelle zu Krebs oder chronischen Erkrankungen führen kann. Die Veränderungen, die beim Garen in der Mikrowelle zu beobachten sind, entsprechen im Prinzip denen, die auch beim Kochen auf dem Herd entstehen. Beim Überbacken von Gemüse oder Kartoffeln in der Mikrowelle wird sogar weniger Acrylamid als im Backrohr produziert. Eine Einschränkung gibt es aber doch: Nährstoffverluste bei Gemüse und Milch. Bedingt durch die kürzere Erhitzungszeit, bleiben in der Mikrowelle zum Teil mehr Vitamine (z. B. B-Vitamine) erhalten als beim Kochen auf dem Herd. Doch schneidet die Mikrowelle nicht bei allen Nährstoffen gut ab. Folgende: Nährstoffe gehen in der Mikrowelle verloren:

  • Antioxidantien (z. B. Beta-Carotin und Polyphenole aus Obst und Gemüse)
  • lebenswichtige Fettsäuren (z. B. Omega-3-Fettsäuren in der Milch)
  • Faserstoffe (unlösliche Ballaststoffe, z. B. Kleie)
  • Proteine (Eiweißstoffe)

2004 hat eine indische Forschergruppe festgestellt, dass Ballaststoffe und Proteine in Gemüse nach dem Kochen in der Mikrowelle schlechter verdaulich sind.

Jordanische Wissenschaftler fanden 2005 heraus, dass Milch durch das Erhitzen in der Mikrowelle deutlich mehr an lebenswichtigen Fettsäuren verliert als beim Erwärmen auf dem Herd.

Spanische Untersuchungen deckten auf, dass Brokkoli (und vermutlich auch andere Obst- und Gemüsesorten!) durch das Garen in der Mikrowelle 85 Prozent seiner krebsvorbeugenden Antioxidantien verliert, während der Verlust beim Dämpfen auf dem Herd mit 11 Prozent deutlich niedriger ausfiel.

Gemüse dämpfen
Sie also besser und schonender wie zu Omas Zeiten im Kochtopf.