Lernen mit dem Computer: So ist Ihr Kind damit wirklich erfolgreich!

Die einen verteufeln ihn, und die anderen loben ihn über den grünen Klee – das Lernen mit dem Compter. Lesen Sie hier, worauf Sie beim Lernen am PC unbedingt achten sollten, damit Ihr Kind mit dieser Lernmethode wirklich leichter lernen kann. 

Inhaltsverzeichnis

Lernmethoden am PC

Gerade in diesem Alter werden beim Lernen am PC die Basisfähigkeiten zum Gebrauch von Computern gelegt. Generell können die kleinen Arbeitnehmer von morgen auf das Wissen, welches sie sich durch Lernen mit dem Computer aneignen, kaum noch verzichten. Textverarbeitung und Bildbearbeitung, die Nutzung des Internets mit seinen Suchmaschinen beim Lernen am PC oder der Gebrauch ausgewählter Lernsoftware helfen Schülerinnen und Schülern, vielfältige Informationen zu entdecken und diese in unterschiedlichster Form zu verarbeiten. Viele Kinder können mit dem Computer viel leichter lernen. Schon Grundschüler sollten daher gezielt auf das Lernen am PC und auf die Herstellung verschiedener Lernprodukte mit Softwareprogrammen angeleitet werden. Sie können beispielsweise neben dem Lernen am PC mit der entsprechenden Unterstützung eines Erwachsenen…

  • selbst eine Geschichte am Computer schreiben und diese mit Grafiken versehen,
  • im Internet nach Informationen zu einem bestimmten Thema suchen,
  • ein Plakat erstellen, ein Foto bearbeiten, eine E-Mail schreiben,
  • in ausgesuchten Chatrooms mit Freunden kommunizieren.

Gute Noten durch Lernen mit dem Computer

Wenn Ihr Kind sich schon früh daran gewöhnt, am PC zu lernen und ihn nicht nur zum Spielen nutzt, steigen seine Chancen auf gute Noten in der Schule durch Lernen mit dem Computer. Wer jedoch nur spielt und den Computer als reines Freizeitvergnügen betrachtet, der profitiert nicht von den digitalen Medien als Lernmethode. Die PISA-Studie hat u.a. gezeigt, dass die Leistungsunterschiede von Schülerinnen und Schülern stark differieren, je nachdem, wie häufig mit dem Computer lernen.

Gerade im Fach Mathematik sind dabei Leistungsunterschiede von ein bis zwei Schuljahren festgestellt worden. Allerdings gibt es gravierende Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen in besagtem Bezug auf das Lernen am PC. Besonders komplexe Aufgaben wie das Programmieren oder das Erstellen von Präsentationen liegen Mädchen anscheinend nicht besonders. Dieses Phänomen ist weltweit erkennbar, aber in Deutschland ist der Geschlechtsunterschied besonders ausgeprägt, was möglicherweise auch immer noch an der „geschlechtstypischen“ Erziehung liegen kann.

So arbeitet Ihr Kind richtig: 3 Faktoren für eine solide Basis

Die Lernsituation: Ebenso wie bei der Arbeit mit Heft und Buch muss auch der Computerarbeitsplatz ruhig und störungsfrei sein (ein heller, gut belüfteter Raum, in dem der PC seinen festen Platz auf einem dafür vorgesehenen Tisch hat). Da sich Haltungsschäden bei längerer Arbeit am Bildschirm auch schon bei Kindern einstellen, sollten Sie unbedingt auf einen guten Schreibtischstuhl und die richtige, gerade Körperhaltung achten. Lassen Sie Ihr (Grundschul-) Kind nicht länger als 30 bis 45 Minuten am Monitor arbeiten, da es seine Augen nicht überanstrengen soll.

  • Mein Tipp: Der Augenabstand ihres Kindes zu einem 15-Zoll-Monitor sollte wenigstens 50 cm betragen. Je größer der Monitor, um so größer muss der Abstand sein. Um die Tastatur bedienen zu können, sollte Ihr Kind seine Arme nicht zu weit nach vorne ausstrecken müssen. Je näher die Ellenbogengelenke beim Schreiben am Körper sind, um so weniger Muskelarbeit muss der Schultergürtel leisten. Ein höhenverstellbarer Schreibtischstuhl zum Mitwachsen sollte selbstverständlich sein.

Die Lernkultur: Binden Sie die Nutzung des Computers zum Lernen und zur Informationsbeschaffung regelmäßig in Ihren Alltag ein. So sieht Ihr Kind schon früh, welchen Nutzen ein PC haben kann und erlebt ihn nicht nur als Spielmedium. Gestalten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Einladungen für seinen Geburtstag, lassen Sie sich das aktuelle Kinoprogramm anzeigen oder suchen Sie Informationen über das nächste Urlaubsziel. Nutzen Sie den Computer als Informationsmedium, dann wird auch Ihr Kind ihn nicht für ein Spielzeug halten. Ganz besonders motivierend ist es übrigens für Ihr Kind, wenn es seinen Eltern am Computer etwas beibringen kann. Und der IT-Bereich eignet sich besonders dafür, um das Verhältnis zwischen den allwissenden Eltern und den lernbedürftigen Kindern gründlich umzukehren!

Die Lernbiografie: Lernen ist kein einseitiger Prozess, sondern es wird getragen von Fragen und Antworten, vom Austausch mit anderen, von der Mediennutzung, aber auch von Interesse, Neugier und Wissbegier. Wenn Ihr Kind von Anfang an erfährt, dass Lernen Spaß macht, wird es auch den Computer in sein Repertoire der Lernmethoden als einen wichtigen Baustein aufnehmen. Achtung: Am PC wie in allen anderen Lernsituation gibt es Lern-Killer, die Sie unbedingt vermeiden sollten. Druck, Stress und Ärger, Praxisabstinenz und eine nicht funktionierende Kommunikation sind in jedem Lernkontext zu vermeiden.

  • Mein Tipp: Greifen Sie ab und zu ein aktuelles Schulthema auf und recherchieren Sie gemeinsam mit Ihrem Kind im Internet. Es fällt vielen Kindern leichter, komplizierte Sachverhalte zu verstehen, wenn sie bildlich dargestellt werden. www.blinde-Kuh.de ist eine gute Suchmaschine speziell für Kinder.

Lernen im Web: Internetseiten für Schulkinder

Das Angebot für Kinder im Internet ist riesengroß. Viele Fernseh- und Radiosender, Verlage oder Firmen mit Kinderprodukten richten sich mit mehr oder weniger kindgerechten Internetseiten an ihre jungen Kunden. Aber auch staatliche Einrichtungen oder gemeinnützige Vereine, wie beispielsweise der Bund für Naturschutz, die Bundesregierung, das Deutsche Kinderhilfswerk oder das Kinderministerium geben sich große Mühe, ihr junges Publikum zu erreichen und mit gut gemachten Informationsseiten an sich zu binden. Wir haben uns mal wieder für Sie umgesehen, um Ihnen die mühsame Recherchearbeit abzunehmen, interessante Kinderseiten zu finden. Die folgenden Internetseiten sind von uns geprüft und für gut befunden worden. Viel Spaß beim Entdecken der Angebote!

Diese Seiten behandeln aktuelle Ereignisse (zwischen 8 und 14 Jahren)

Eine Reihe von Internetseiten versuchen, Kindern die aktuellen tagespolitischen Ereignisse in spielerischer und leicht verständlicher Form nahezubringen. Dazu gehört auch das Kinderradio KiRaKa, dessen Betreiber der WDR ist. Selbstverständlich ist der Sender auch via Internet zu empfangen. Neben dem aktuellen Programm findet Ihr Kind hier alle wichtigen Ereignisse kindgerecht erklärt und aufbereitet. Da schrecken die Betreiber auch nicht davor zurück, über Erdbeben oder Atomkatastrophen zu berichten.

Ebenfalls vom WDR ist die Seite neuneinhalb, auf der die gleichnamigen Kindernachrichten der ARD präsentiert werden. Zum Geburtstag kann Ihr Kind sich hier ein Lied herunterladen. Witzig ist auch das Spiel „Schlagzeilenfänger“ für angehende Journalisten, bei dem wichtige von unwichtigen Nachrichten unterschieden werden müssen.

Das ist wirklich Kindersache (zwischen 10 und 14 Jahren)

Auf der Seite des Deutschen Kinderhilfswerks (www.kindersache.de) finden sich Informationen rund um die Rechte von Kindern, unter anderem auch zu Problemen mit Mobbing, aber auch viele aktuelle Artikel und Beiträge. Es gibt einen geschützten Chatroom und die Möglichkeit, eigene Artikel zu schreiben und zu veröffentlichen. Abgerundet wird das attraktive Angebot durch monatliche neue Comics und eine Reihe witziger Spiele. Super ist die geprüfte Tauschbörse für Kinder, in der alle doppelten Geschenke oder aussortierte Spielsachen gegen andere Dinge eingetauscht werden können.

Noten und Instrumente besser kennen lernen (zwischen 4 und 11 Jahren)

Auf der Seite www.junge-klassik.de wird Ihr Kind auf klassische Musik neugierig gemacht und kann sein Wissen dazu auf spielerische Art und Weise erweitern. Auf übersichtlichen Seiten kann es sich beispielsweise über Schlag-, Saiten- oder Blasinstrumente informieren oder Wissenswertes über vereinzelte Komponisten und deren Werke erfahren. Hier finden sich auch ein Musikinstrumente-Memory zum Ausdrucken und Ausschneiden sowie ein paar interaktive Spiele. Kinder und Eltern finden sich in dem werbefreien Angebot schnell zurecht.

So macht Lesen mehr Spaß (zwischen 6 und 16 Jahren)

Die innovative Internetseite www.antolin.de wird vom Schroedel Verlag erstellt, hat sich der Leseförderung für Grundschüler und Kinder bis zur 10. Klasse verschrieben und kann sich wirklich sehen lassen. Hier können sich kleine und große Leser über aktuelle Kinderbücher und Klassiker informieren. Die Liste der vorgestellten Bücher wird ständig erweitert, und es gibt eine große Vielfalt von Lesetipps zu speziellen Interessen. Zu vielen Büchern gibt es Quizfragen, sodass Ihr Kind dazu angeregt wird, beim Lesen gut aufzupassen. Das sinnerfassende Lesen wird so ganz spielerisch trainiert. Dabei kann man Punkte sammeln. Viele Lehrer melden ihre Klassen dort an, sodass ein Schuljahressieger ausge„lesen“ werden kann.

So schützt Ihr Kind die Natur (zwischen 3 bis 10 Jahren)

Die vom Bundesamt für Naturschutz betriebene Seite www.naturdetektive.de hat das Ziel, bei Kindern ein Bewusstsein für die Faszination der Natur zu wecken. Sie eignet sich allerdings auch hervorragend dazu, Waldspaziergänge oder Urlaube am Meer vorzubereiten. Die Themen sind aktuell und greifen auch aktuelle Beiträge aus Kinderzeitschriften und den Medien auf, um den Lerneffekt durch Wiedererkennung und Wiederholung zu erhöhen. Auch für viele Themen aus dem Sachkundeunterricht hält sie wichtige Hintergrundinformationen bereit. Praktische Ratschläge für den Umgang in der Natur, zum Beispiel ein Lagerfeuer vorbereiten oder einen Unterstand bauen, runden das Angebot ab. Die Informationen der Seite sind gleich zu Beginn altersgerecht aufgeteilt, sodass jedes Kind seinen Möglichkeiten entsprechend geleitet wird.

Befolgen Sie immer die Sicherheitstipps im Internet

In fast jedem deutschen Haushalt steht inzwischen ein internetfähiger Rechner – und kaum noch ein Kind wächst ohne den Zugang zum World Wide Web auf. Das Surfen im Netz ist selbstverständlich geworden. Leider werden manche Eltern deswegen unvorsichtig und schützen Ihr Kind nicht intensiv genug vor möglichen Gefahren. Gerade Gewalt verherrlichende oder pornografische Inhalte, aber auch Datenklau oder Cybermobbing (Mobbing durch E-Mails oder in sozialen Netzwerken) können bei Kindern große Verunsicherung und seelische Verletzungen anrichten. Mit den geeigneten Vorsichtsmaßnahmen können Sie sich und Ihr Kind davor schützen. Tipps dazu finden Sie unter anderem mit der Initiative „Kinder sicher im Netz, die die Medienkompetenz bei Kindern fördert möchte.

Die 6 goldenen Regeln für kindersicheres Surfen im Internet

1.Geräte sofort sichern. Bei jedem Mediengerät, ob Computer, Tablet, Smartphone oder Konsole, kann und sollte die Jugendschutzfunktion eingerichtet werden. Die meisten Betriebssysteme bieten die Möglichkeit, in einem geschützten Bereich Angebote nach Altersangaben und gewisse Funktionen wie die Installation von Programmen einzuschränken
2.Technischen Schutz anpassen. Eltern sind gut beraten, die Einstellungen des Computers oder Tablets regelmäßig zu überprüfen und den Zugang zu Chaträumen oder anderen Seiten mit einem sicheren Passwort zu sperren. Geschützte Surfräume wie der „KinderServer“ erleichtern den kindgerechten Start ins Netz.
3.Mit App auch mobil sicher surfen. Wichtig ist, den Schutz auch für mobile Geräte wie Smartphones oder Tablets zu aktivieren. Unter anderem filtert beispielsweise die „Vodafone Child Protect App“ unerwünschte Inhalte über die Negativliste der Software „JusProg“.
4.Daten und Urheberrechte schützen. Zur Sicherheit für Kinder im Internet gehört auch der sorgsame Umgang mit persönlichen Daten. Name, Adresse, Telefonnummer und Fotos sollten niemals von Kindern eingestellt werden.
5.Lesen Sie in Chats gelegentlich mit. Um ganz sicherzugehen, dass Ihr Kind keine persönlichen Informationen herausgibt und seine Kontakte sicher sind, ist gelegentliches Mitlesen in Chats erlaubt.
6.Verstöße melden. Unpassende Anfragen oder Inhalte können per Screenshot gesichert werden und dann dem Betreiber oder Stellen wie www.jugendschutz.net oder der Internet-Beschwerdestelle www.internet-beschwerdestelle.de gemeldet werden.