Richtig lernen: Wann Ihr Kind mal eine Pause braucht

Wenn Kinder Hausaufgaben machen oder sich auf eine Klassenarbeit vorbereiten, sitzen sie auch im Grundschulalter schon mal bis zu zwei Stunden an ihrem Schreibtisch und lernen. Das fällt vielen Kindern nicht leicht. Ohne eine vernünftige Lernstoffeinteilung und erholsame Pausen machen solche Marathonsitzungen auch wenig Sinn.  

Inhaltsverzeichnis

So setzen Sie bei Ihrem Kind Pausen fürs Lernen optimal ein

Schülerinnen und Schüler müssen jeden Tag Hausaufgaben machen und auch in regelmäßigen Abständen für ein Diktat oder einen Test lernen. Es ist gut, wenn ein Kind ehrgeizig ist und sich aus freien Stücken zum Lernen an seinen Schreibtisch begibt. Den meisten Kindern ist es nämlich nicht egal, ob die Hausaufgaben erledigt sind oder wie die nächste Klassenarbeit ausfällt. Sie möchten gute Noten haben und positive Rückmeldungen von der Lehrerin oder dem Lehrer bekommen. Dabei übertreiben es manche Kinder. Grundschulkinder sollten es aber nicht mit dem Lernen übertreiben und ohne Pause weit über eine Stunde lang arbeiten. Das ist nicht sinnvoll!

Lernen ohne Pause ist auch bei Kindern wenig effektiv

Das Gehirn eines Kindes verbraucht beim konzentrierten Lernen viel Energie. Diesen Energieverlust sollte Ihr Kind in kurzen Pausen ausgleichen, um anschließend effektiv weiterarbeiten zu können. Lernen am Stück verliert bei Schulkindern der ersten und zweiten Klasse ab 15 Minuten, bei Dritt- und Viertklässlern ab 20 Minuten an Intensität. Ihr Kind kann sich dann nicht mehr so gut konzentrieren, seine Aufmerksamkeit schweift immer öfter ab, und obwohl es augenscheinlich lernt, bleiben die Informationen nicht mehr so gut haften. Es braucht zur Erinnerung und Abspeicherung der Informationen immer länger, weil sein Gehirn überstrapaziert ist. Das Lernen wird ohne Pause immer zäher.

Gönnen Sie dem Gehirn Ihres Kindes kleine Pausen vom Lernen

Kindern fällt es noch schwer, sich über eine längere Zeit am Schreibtisch sitzend auf das Lernen zu konzentrieren. Ihr Körper verlangt nach Bewegung und Unterbrechung.

Obwohl solch eine Pause zunächst Zeit kostet, spart sie langfristig doch Arbeitszeit ein. Pausen entlasten nämlich das Gehirn und helfen dabei, anschließend schneller und besser weiterzulernen. Je länger Ihr Kind lernt, desto wichtiger werden die Pausen. In unserer Tabelle erfahren Sie, welche Pausen Ihr Kind beim Lernen braucht.

 

 Lern-Pausen nach Plan: Dies sollte Ihr Kind jedoch nicht tun

Bestimmt werden Sie anfangs längere Diskussionen mit Ihrem Kind führen, was es alles in der Pause machen könnte. Sicher reichen fünf Minuten aus, um mal kurz den Fernseher einzuschalten, in einem Buch zu lesen, die Freundin anzurufen oder mit dem Bruder zu streiten. Doch solche aufmerksamkeitsfordernden Tätigkeiten verhindern, dass sich der vorher gelernte Lernstoff gut bei Ihrem Kind einprägt. Pausen sollten daher nicht ablenken, sondern entspannen und das Gehirn nicht zusätzlich beanspruchen. Am besten eignen sich „hirnlose“ Tätigkeiten, bei denen das Gelernte nachverarbeitet werden kann. Schließlich soll sich das bereits Gelernte in den Pausen weiter einprägen und nicht von aufregenden neuen Ereignissen „überschrieben“ werden.

Lern-Pausen dürfen bei Kindern nicht zu lang sein

Wenn Ihr Kind die Idee mit den Lern-Pausen prima findet, kann es sein, dass es sie gerne weiter ausdehnen möchte. Doch zu lange Pausen sind beim Lernen ebenso unproduktiv wie das Arbeiten ohne Pausen. Bei einer langen Pause besteht immer die Gefahr, dass Ihr Kind seine Arbeitshaltung verliert. Seine Konzentration und sein Einlassen auf den zu lernenden Stoff werden nachhaltig unterbrochen. Nach einer zu langen Pause fällt es Ihrem Kind schwer, sich wieder auf den Lerninhalt einzulassen. Ihr Kind verliert dann wertvolle Zeit, in der es sich erneut sammeln und in den jeweiligen Schulstoff einarbeiten muss.

Mein Lerntipp

Kinder bewegen sich gerne, auch deswegen fällt ihnen das lange Sitzen und Lernen oft nicht leicht. Versuchen Sie doch mal, beim Lernen oder in den Pausen für körperliche Stimulation zu sorgen. Besorgen Sie sich einen Fuß-Massageroller und deponieren sie diesen unter dem Schreibtisch oder Arbeitsplatz Ihres Kindes. In den kurzen Pausen kann es ganz einfach mit den Füßen die Holzrollen bewegen und sich somit kurz entspannen.