Mein Baby will keine Beikost: Beikost-Probleme bei Babys

Sie haben den Gemüsebrei für Ihr Baby liebevoll aus Biozutaten selbst gekocht – und jetzt spuckt es ihn immer wieder aus. Manche Mütter sind schier am Verzweifeln, weil ihr Baby keine Beikost mag. Wie Sie die sieben häufigsten Beikost-Probleme bei Babys lösen, verrät Ihnen dieser Beitrag. 

Inhaltsverzeichnis

Beikost-Probleme

Das Wichtigste zuerst: Zwingen Sie Ihr Baby nicht zum Essen! Füttern Sie Ihr Kleines niemals gegen seinen Willen,damit das Essen nicht zu einem Machtkampf ausartet. GebenSie ihm immer nur so viel, wie es selber essen mag. Presst esdie Lippen zusammen oder spuckt es die Nahrung aus, signalisiertes Ihnen damit, dass es satt ist bzw. nicht essen möchte.Ihm dann unter Ablenkung und Gekasper doch noch deneinen oder anderen Löffel Brei in den Mund zu mogeln, ist

Beikost-Problem 1: Ihr Baby ist noch nicht bereit für Beikost

Stillkinder können sich häufig erst spät für den Löffel begeistern. Auch wenn empfohlen wird, nach dem vollendeten sechsten Monat mit der Beikost zu beginnen, ist längst nicht jedes Baby in diesem Alter schon dafür bereit. Manche lassen sich mit dem ersten Brei bis zum Alter von neun Monaten Zeit.

Daran erkennen Sie, dass Ihr Baby „reif für die Beikost“ ist:

  • Ihr Kind ist etwa sechs Monate alt oder älter.
  • Es kann alleine sitzen.
  • Es interessiert sich sichtlich für alles, was Sie essen, und möchte auch etwas davon.
  • Es greift nach dem Essen, steckt es in seinen Mund, „kaut“ darauf herum und schluckt es.

Wenn Sie Ihrem Kleinen geduldig Löffel für Löffel fein pürierte Nahrung in den Mund schieben, während es den Brei beharrlich wieder aus dem Mund herausbefördert, ist es einfach noch nicht bereit für Beikost. In den ersten Lebensmonaten wird nämlich reflexartig alles wieder aus dem Mund befördert! Füttern Sie Ihr Baby möglichst dann, wenn auch alle anderen essen. Das weckt den Nachahmungstrieb. Ist das nicht möglich – aus zeitlichen Gründen oder weil es dann zu stark abgelenkt ist –, sollte es wenigstens mit am Tisch sitzen, wenn Sie essen. Bieten Sie Ihrem Baby beharrlich immer wieder Beikost an – irgendwann wird es davon probieren!

Beikost-Problem 2: Die „Rahmenbedingungen“ passen nicht

Für die ersten Beikostversuche sollte Ihr Baby weder satt noch hungrig wie ein Wolf sein. Bieten Sie ihm die Beikost etwa zwei (bis drei) Stunden nach der letzten Milchmahlzeit an. Denn wenn es richtig hungrig ist, hat es keine Geduld mit dem „unpraktischen“ Löffel, mit dem man anfangs nicht schnell genug satt wird. Deswegen sind die gängigen Empfehlungen, bei der anstehenden Mahlzeit (also wenn das Baby richtig hungrig ist) zuerst Beikost und dann Brust bzw. Flasche anzubieten, meist wenig praktikabel. Achten Sie auch darauf, dass Sie Ihr Kind dann füttern, wenn es „gut drauf“ ist, also möglichst ausgeschlafen. Quengelige Babys sind immer schlecht zu füttern!

Mein Tipp
Bei meinen Kindern hatte es sich bewährt, sie zu stillen und dann schlafen zu legen. Wenn sie danach aufgewacht waren, war gerade die richtige Zeit für Essversuche.  

Wenn es speziell mit dem Abendbrei Probleme gibt, kann es daran liegen, dass Ihr Kind zur Fütterzeit schon zu müde oder einfach überreizt ist. Versuchen Sie dann, den Abendbrei etwa eine Stunde früher zu füttern. Erwarten Sie anfangs nicht zu viel. Bei den ersten Beikost-Versuchen essen Babys meist nur einige wenige Löffelchen. Das ist völlig normal! Ihr Kind bekommt ja als Hauptnahrung noch Muttermilch oder Säuglingsnahrung und ist dadurch mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Geben Sie Ihrem Baby selbst einen Löffel und lassen Sie es „matschen“. Natürlich landet anfangs sehr wenig im Mund, doch isst es so doch das eine oder andere Löffelchen und Sie können zusätzlich mit einem zweiten Löffel etwas Brei dazufüttern.

Beikost-Problem 3: Ihr Baby lehnt den Löffel ab

Oftmals liegt es nicht am Geschmack der angebotenen Beikost, dass Babys standhaft den Mund zukneifen, sondern an der ungewohnten Esstechnik. In den ersten zwei bis vier Wochen muss Ihr Baby sich erst mal an den Löffel gewöhnen. Bisher waren Saugen und Runterschlucken quasi eins. Deshalb versuchen viele Babys mit dem Löffel im Mund den Brei herunterzuschlucken, und das ist bei harten Löffeln unangenehm. Nehmen Sie anfangs am besten einen flexiblen Babylöffel (z. B. Babylöffel „Flexy“ aus Silikon von Baby- Walz, www.baby-walz.com; zwei Löffel für 3,95 ?). Machen Sie den Löffel immer nur halb voll. Führen Sie ihn über die Zunge nach hinten in den Mund, sodass Sie den Brei sanft am Oberkiefer abstreifen. Erst wenn Ihr Baby die Portion hinuntergeschluckt hat, bekommt es den nächsten Löffel.

Beikost-Problem 4: Ihr Baby mag den Geschmack der Beikost nicht

Ihr Baby mag keine Frühkarotten? Experimentieren Sie mit anderen Gemüsesorten. Lecker süßlich schmeckt z. B. Pastinake oder Hokaido-Kürbis, die deswegen oft lieber gegessen werden. Wenn es Ihnen jetzt im Babyalter nicht gelingt, Ihr Kleines behutsam für „Gemüsiges“ zu begeistern, wird es mit großer Wahrscheinlichkeit auch im Kleinkindalter Gemüse ablehnen, weil ihm der Geschmack fremd ist. Stößt Gemüse bei Ihrem Kind auf wenig Gegenliebe, können Sie es mit einem Obstgläschen versuchen. z. B. Baby-Apfel oder Baby-Birne. Die schmecken den kleinen Süßschnäbeln oft besser und werden deshalb – oh Wunder – plötzlich mit Genuss verspeist. Um Ihr Kind aber doch noch mit Gemüse vertraut zu machen, können Sie schrittweise immer mehr Gemüse, z. B. Karottenmus, in das Apfel- oder Birnen- Gläschen rühren. Mag Ihr Kind weder Gemüse noch Obst, akzeptiert es möglicherweise einen Milchbrei, weil ihm der Geschmack der Milch schon vertraut ist. Wenn Ihr Kind den selbst gekochten Getreidebrei ablehnt, könnte es an der verwendeten Getreidesorte liegen. Hirse hat z. B. einen deutlichen Eigengeschmack, während Hafer-, Reis- oder Dinkelflocken eher neutral schmecken und deswegen oft lieber gegessen werden. Selten gibt es auch Kinder, die Süßes nicht schätzen und deswegen den Obst-Getreidebrei ablehnen. Sie können in diesen Fällen den Getreidebrei mit Karottenmus oder anderem Gemüse anbieten. Wenn Ihr Kind den selbst gekochten Getreidebrei trotz aller Tricks ablehnt, gibt es noch eine letzte Rettung: Die Milch-Fertigbreie der diversen Babynahrungshersteller werden meist sehr gerne gegessen. Die sind zwar gezuckert, wovon im Säuglingsalter abgeraten wird, doch kenne ich eine Reihe von Babys, die beim ungesüßten selbst gekochten Getreidebrei den Mund nicht aufmachen, von den Fertigbreien mit großem Appetit aber einen ganzen Teller verputzen.

Beikost-Problem 5: Ihr Baby mag nur glatt pürierte Beikost und isst keine Stückchen

Das „Stückchen-Problem“ ist relativ häufig. Sobald in der Nahrung auch nur winzige Stückchen enthalten sind, befördern viele Babys sie prompt wieder aus dem Mund heraus. Wenn Ihr Kind sehr empfindlich ist, kann es sein, dass es selbst gekochte Beikost komplett verweigert, denn mit den handelsüblichen Haushaltsmixern oder Pürierstäben lässt sich der Brei nicht fein genug pürieren. Manchmal genügt es, Gemüsebrei zusätzlich durch ein Sieb zu streichen. Wenn nicht, sind Babygläschen für Babys nach dem vierten Monat eine sinnvolle Alternative. Diese sind absolut homogen und feinst püriert. In den Gläschen „ab sechsten Monat“ sind bereits feine Stückchen enthalten. So mancher kleine „Stückchen-Verweigerer“ lässt sich erst im Alter von acht, neun oder gar zehn Monaten dazu bewegen, solche Gläschenkost zu essen. Das ist jedoch nicht weiter schlimm, denn Ihr Kind bekommt auch in fein pürierten Gläschen alles, was es für sein Wachstum braucht. Wenn es die Gläschen „ab sechsten Monat“ problemlos isst, können Sie auf die nächstgröbere Beikost für Babys ab dem achten Monat umsteigen. Bei den Obstgläschen können Sie schrittweise zerkleinertes Obst (geriebener Apfel, schaumig geschlagene Banane) in steigender Menge untermischen. Entsprechend können Sie die Menügläschen langsam mit zerdrücktem Essen vom Familientisch (z.B. weiches Gemüse, selbst zubereiteter Kartoffelbrei) stückiger machen. Ist Ihr Kind schon zehn Monate oder älter und hat es sich mit den Stückchen im Brei noch immer nicht angefreundet, können Sie es beim Milchbrei gezielt mit besonders leckeren Stückchen ködern. Versuchen Sie es z. B. mit einem Stracciatella- Milchbrei. Da sind die Schokoladenstückchenen das Leckerste vom ganzen Brei. Ob Ihr Kind draufkommt und diese Stückchen dann essen mag?