Aggressionen behandeln: Ganzheitliche Hilfe für Ihr Kind

Es kann für Eltern erschreckend sein, wenn ihr Kind zunehmend aggressives Verhalten zeigt. Ob sich diese Aggressionen verbal durch Schreien, Beschimpfungen, Beleidigungen, Fluchen oder körperlich durch Beißen, Treten, Schlagen bis hin zu körperlichen Verletzungen äußern. Ein solches Verhalten ist auffällig und macht Eltern Sorgen. Aggressives Verhalten kann sich gegen andere Menschen, Tiere, Gegenstände, aber auch gegen sich selbst richten. Hinter solchen Aggressionen steckt häufig ein Hilfeschrei. 

Inhaltsverzeichnis

Aggressives Verhalten behandeln

Es ist wichtig zu unterscheiden, ob es sich wirklich um übersteigerte Aggressionen handelt oder um ein „normales“ entwicklungsbedingtes Verhalten. Vielleicht befindet sich Ihr Kind gerade in der Trotzphase und versucht einfach nur, sich durchzusetzen? Auch in der Pubertät ist es durchaus normal, wenn die heranwachsenden Kinder aggressiv reagieren.

Auslöser für aggressives Verhalten können sein:

  • Frust, Leid, Angst und Verunsicherung
  • Orientierungslosigkeit, Opposition
  • unverarbeitete Gefühle
  • Suche nach Aufmerksamkeit
  • Kränkung, Reaktion auf Ungerechtigkeit

Aggression: Was ist das?

Aggressionen sind zunächst einmal nichts Schlechtes, denn sie sind eine emotionale Reaktion auf negative Gefühle, zum Beispiel in gefährlichen Situationen, um darauf mit Kampf oder Flucht zu reagieren. Innere Anspannung kann sich durch Aggression auflösen: in Bewegung, die nach außen gerichtet ist. So sind Aggressionen in manchen Lebenssituationen also durchaus angebracht und sinnvoll.

Wenn sich das Verhalten Ihres Kindes jedoch zu blinder Zerstörungswut entwickelt oder wenn andere Menschen oder Gegenstände davon betroffen sind, sollten Sie Ihr Kind gut beobachten. Dieses Verhalten Ihres Kindes kann eine große Belastung für Sie als Mutter oder Vater sein. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob das aggressive Verhalten Ihres Kindes das normale Maß übersteigt, lassen Sie sich von Ihrem Kinderarzt oder einem Psychologen beraten.

Die folgende Checkliste gibt Ihnen erste Anhaltspunkte zur Einschätzung. Wenn Sie einen oder mehrere Punkte mit „ja“ beantworten, sollten Sie über einen Besuch beim Kinderarzt oder Psychologen nachdenken.

Übersteigertes aggressives Verhalten kann viele Ursachen haben

  • Vererbung und Charakter: Aggressives Verhalten kann genetisch bedingt oder auch einfach nur eine Frage des Temperaments sein.
  • Ungünstige Ernährung: Zu viel Zucker, zu wenig Wasser, falsche Ernährung – bestimmte Botenstoffe im Gehirn haben Einfluss auf Impulskontrolle und aggressives Verhalten.
  • Psyche: Familienkonflikte, Trauer, Depression, Angst, innere Anspannung und/oder ein Gefühl der Bedrohung suchen ein Ventil.
  • Umwelt/Bewegung: Erziehung, Bewegungsmangel, zu viel Fernsehen und Computer, Druck sowie Stress in der Schule.
  • ADHS: Unruhige, hyperaktive Kinder haben Probleme, ihre Impulse zu kontrollieren, und neigen zu Aggressivität.
  • Medikamente: als Nebenwirkung von Medikamenten wie zum Beispiel Ritalin.

Aggressionen: So helfen Sie Ihrem Kind auf ganzheitliche Weise

Erziehung: Lassen Sie Raum für Wut

Liebevoll Grenzen setzen und sein Kind trotz aggressiver Ausbrüche so anzunehmen, wie es ist, kann ein echter Balanceakt sein. Ihr Kind sollte nicht das Gefühl haben, „anders“ zu sein. Verbieten Sie Ihrem Kind nicht, seine Wut zu zeigen. Geben Sie ihm die Möglichkeit, seinen Frust herauszulassen.

Bewegung: Auspowern gegen aufgestaute Anspannung

Langes Sitzen in der Schule, vor den Hausaufgaben, dann vor dem Fernseher und/oder Computer kann dazu führen, dass sich die innere Anspannung ins Unermessliche steigert. Damit sie sich nicht explosionsartig in aggressiven Ausbrüchen einen Weg nach außen sucht, achten Sie auf einen angemessenen Ausgleich, indem sich Ihr Kind regelmäßig bewegt.

  • Mein Tipp: Lassen Sie Ihr Kind sich regelmäßig in der Natur an der frischen Luft „auspowern“, vielleicht auf einem Trampolin im Garten. Hängen Sie einen Box-Sack auf, und lassen Sie Ihr Kind seine Wut rausboxen oder auch rausschreien.

Ernährung: Omega 3 statt Energy-Drinks

Damit dem kindlichen Gehirn keine lebensnotwendigen Botenstoffe fehlen, achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung: Frisches Gemüse und Obst, vollwertiges Getreide, Nüsse, Fisch und Fleisch (Bio) sollten auf dem Speiseplan nicht fehlen! Zucker (Süßigkeiten), Chips, Junk-Food, Cola, Limo oder gar Energy-Drinks sind absolut nicht zu empfehlen. Wichtig: Lassen Sie Ihr Kind regel – mäßig ein Glas stilles Wasser trinken. Das harmonisiert den Energiehaushalt und beruhigt!

Bach-Blüten

Bach-Blüten können Ihr Kind dabei unterstützen, wieder in sein seelisches Gleichgewicht zu kommen. Sie sollten für Kinder verdünnt werden: Geben Sie einen Tropfen aus dem Original-Fläschchen in ein Glas stilles Wasser, und lassen Sie Ihr Kind dreimal täglich einen kleinen Schluck davon nehmen. Vor allem diese Essenzen können Ihrem Kind bei seelischen Problemen helfen …

  • Cherry Plum: starke innere Anspannung, hysterische Ausbrüche; Angst, die Kontrolle über sich zu verlieren; jähzornig, könnte vor Wut platzen; unbeherrschbare Gefühle; Neigung zu Selbstverletzungen (mit dem Kopf auf den Boden schlagen).
  • Heather: Schwierigkeiten, sich einzuordnen; Gedanken kreisen um die eigenen Probleme; „aus einer Mücke einen Elefanten machen“, gefühlsmäßige Übertreibung; Schwierigkeit, anderen zuzuhören.
  • Holly: stark aggressive Gefühle, Wut, Reizbarkeit, Ärger, Rachsucht, Missgunst, Eifersucht.
  • Impatiens: Ungeduld; leichte Reizbarkeit, innere Hektik; überschießende Reaktionen; mentale Anspannung durch eigenes hohes Tempo; kann nicht stillsitzen; innere Hochspannung; Zappelphilipp.
  • Larch: Minderwertigkeitsgefühle; Mangel an Selbstvertrauen; Minderwertigkeitskomplexe; Gefühl der Unterlegenheit; Gefühl des Versagens.
  • Vine: „kleiner Tyrann“, Diktator; will unbedingt seinen Willen durchsetzen; dominierend, ehrgeizig; Probleme mit dem Gehorchen; übernimmt gerne die Führung; Rücksichtslosigkeit; hart, mitleidslose bis grausame Veranlagung ohne schlechtes Gewissen; macht anderen bewusst Angst; will immer Recht haben.

Düfte für die Seele

Ätherische Pflanzenöle haben eine entspannende und wohltuende Wirkung auf das Nervensystem, auf Stimmung und Emotionen. Ob Sie die Öle in einer Duftlampe im Raum vernebeln, als Duftsäckchen ins Kinderbett legen, dem Bad zugeben oder direkt auf den Körper auftragen: Bestimmte Rezeptoren im Gehirn reagieren auf diese Düfte, und das tut der Seele gut. Achten Sie darauf, dass Sie 100% reine naturbelassene Öle verwenden. Die ätherischen Öle von Primavera sind aus biologischem Anbau, zu 100% naturrein und in Bioläden erhältlich.

Diese Öle eignen sich für aggressive Kinder besonders gut

  • Zedernöl: wärmend, harmonisierend, beruhigend, Angst und Spannung lösend, tröstend, hilft gegen Angst, Ärger und Aggression; bringt ins innere Gleichgewicht.
  • Lavendelöl: seelisch befreiend, zu klaren Gedanken verhelfend, hilft abzuschalten; ausgleichend, erfrischend, stimmungsaufhellend, beruhigend, stärkend.
  • Melissenöl: anregend und gleichzeitig beruhigend, ausgleichend bei innerem Ungleichgewicht; hilft, innere Spannungen abzubauen; wirkt gegen Stress.
  • Rosenöl: besänftigt den Geist, schenkt Geduld, öffnet die Seele und das Herz, macht empfänglich für die Liebe, macht offen für die Schönheit und Freuden des Lebens.

EFT: Energetisches Klopfen gegen aufgestaute Aggressionen

Energetisches Klopfen ist eine wirksame Methode, um Energieblockaden bzw. gestaute Energie in den Energiebahnen (Meridianen) aufzulösen. EFT (Emotional Freedom Technique) können Sie als Eltern in Kursen erlernen und bei Ihrem Kind anwenden. Die folgende Übung können Sie aber auch gut selbst praktizieren:

  • So geht‘s: Die Mitte des Brustbeins leicht im Uhrzeigersinn mit den Fingerspitzen beklopfen. Hinter dem Brustbein sitzt die Thymusdrüse, die durch das leichte Beklopfen aktiviert wird. Ihr Kind kann dabei den folgenden Satz sagen: „Ich liebe, ich glaube, ich vertraue, ich bin dankbar und mutig.“ Hierdurch steigt seine Energie. Anschließend ein Glas Wasser trinken.

TRE: Zitternd Anspannung abschütteln

Eine relativ neue Methode aus der Bioenergetik, durch Stress aufgebaute Körperspannungen „abzuschütteln“, ist TRE (spannunglösende Übungen). Hierbei wird das natürliche Zittern des Körpers aktiviert. Unter www.TREDeutschland.de finden Sie einen Trainer in Ihrer Umgebung. Um TRE zu erlernen, sind nur zwei bis drei Übungsstunden erforderlich, dann können Sie und Ihre Kindern die Übungen zu Hause selbst durchführen.