Das passende Hausmittel für kleine Verletzungen

Wie schnell sind Kinder gestürzt und haben sich die Knie aufgeschrammt oder eine dicke Beule geholt. Mit dem passenden Hausmittel ist alles nur noch halb so wild! 

Inhaltsverzeichnis

Kleine Verletzungen verarzten

Hat Ihr Kind sich verletzt, ist oft der Schreck größer als der Schmerz. Ein vertrautes Ritual gibt Ihrem Kind Sicherheit und lindert den Schmerz meist schnell. Nehmen Sie Ihr Kind in den Arm oder auf den Schoß und singen Sie „Heile, heile Segen“ – häufig reicht das schon, um die Tränen trocknen zu lassen. Ist die Verletzung aber doch ein wenig schlimmer, gehören die beiden folgenden Grundregeln mit zum „Verletzungsritual“:

Kühlen und hoch lagern bei allen Verletzungen

  1. Grundsätzlich gilt: Immer zuerst kühlen! Legen Sie eine Kühlkompresse (ersatzweise ein Päckchen Butter aus dem Kühlschrank) auf oder halten Sie den betroffenen Körperteil in einen Eimer bzw. eine Schüssel mit kaltem Wasser (nicht bei blutenden Wunden!).Wenn verfügbar, können Sie bei geschlossenen Verletzungen auch sofort einen der unten aufgeführten Umschläge machen.
  2. Verletzten Körperteil hoch lagern, das stoppt die Blutung bzw. verhindert eine starke Schwellung.
Wichtig:

Bitte gehen Sie zum Arzt bei:

  • stark blutenden oder verschmutzten Wunden (Bisswunden, Wunden mit Fremdkörper),
  • fehlendem Tetanusschutz (falls Ihr Kind nicht alle empfohlenen Impfungen erhalten hat),
  • Wunden über ein Zentimeter Länge,
  • Wunden im Gesicht (wegen späterer Narbenbildung),
  • starken Schmerzen,
  • ausgedehnten Blutergüssen oder Schwellungen,
  • eingeschränkter Beweglichkeit bzw. ungewohnter Stellung von Gelenken oder Gliedmaßen,
  • vermindertem Gefühl in Armen oder Beinen.

Umschläge gegen Schmerz und Schwellung

Die hier aufgeführten kühlenden Umschläge können Sie bei allen geschlossenen Verletzungen wie Beulen, Blutergüssen oder Verstauchungen anwenden (nicht auf offenen Wunden!). Die nachfolgend aufgeführten Zusätze sind für Kinder ab einem Jahr geeignet. Hat Ihr Baby sich verletzt, kühlen Sie nur mit kaltem Wasser ohne Zusatz.

  1. Retterspitz-Umschlag: Retterspitz® äußerlich enthält unter anderem Arnika, Rosmarin und Thymol (aus Thymian). Retterspitz® äußerlich verdünnen Sie für Ihr Kind eins zu eins mit kaltem Wasser. Bei Schulkindern und Erwachsenen kann Retterspitz® äußerlich auch unverdünnt angewendet werden.
  2. Arnikaumschlag: Nehmen Sie einen Teil Arnikatinktur auf neun Teile kaltes Wasser.
  3. Essigumschlag: Geben Sie einen Teil Obstessig (ersatzweise anderer Essig) auf drei Teile kaltes Wasser.

Das brauchen Sie

  • 1 Schüssel kaltes Wasser plus einen der oben genannten Zusätze
  • 1 Baumwolltuch (z. B. Stofftaschentuch oder Geschirrtuch)
  • 1 Handtuch als Unterlage

So geht’s: Baumwolltuch in die Schüssel mit der Flüssigkeit einlegen, herausnehmen und etwas auswinden (es soll nicht mehr tropfen!). Um die verletzte Stelle wickeln bzw. auflegen. Als Schutz gegen Durchnässen das Handtuch unterlegen. Halten Sie das Tuch bitte immer feucht, so lange der Umschlag liegt!

Wie oft, wie lange: Alle Umschläge bleiben etwa eine Stunde liegen und können je nach Bedarf 2- bis 3-mal täglich gemacht werden. Der Retterspitz-Umschlag sollte nach Möglichkeit sogar länger liegen, nämlich zwei Stunden lang.

Mein Tipp:

Bei jeder Art von Verletzung können Sie Ihrem Kind mit dem homöopathischen Mittel Arnica D12 helfen. Es lindert die Schmerzen, stoppt die Blutung und verhindert eine starke Schwellung. Geben Sie anfangs 3-mal eine Tablette im Abstand von zehn Minuten, danach stündlich bis zweistündlich.

Zur Kühlung und zum Abschwellen eignet sich außerdem ein Umschlag mit kaltem Quark (direkt aus dem Kühlschrank). Er wird wie beim „Halswickel mit Quark“ (siehe Seite 8) angelegt und bleibt liegen, bis er warm geworden ist. Auf die Heilwolle zum Warmhalten können Sie hier natürlich verzichten!

Wichtig:

Auch wenn eine kühlende Wirkung erwünscht ist, darf der Umschlag nicht so kalt sein, dass Ihr Kind am ganzen Körper zu frieren beginnt! Nehmen Sie in diesem Fall den Umschlag sofort ab. Je jünger Ihr Kind ist, umso milder muss der Umschlag wirken. Sie sollten dann kein sehr kaltes, sondern eher leicht temperiertes Wasser verwenden!

Erstaunlich wirksam: „Kirschwasser mit Salz“

„Kirschwasser mit Salz“ ist ein echter Geheimtipp. Da es jedoch hochprozentig ist, ist es frühestens für Kinder ab drei Jahren geeignet. Ihr Kind darf es weder ablecken noch sich in die Augen reiben! „Kirschwasser mit Salz“ eignet sich zur Behandlung aller geschlossenen Verletzungen, bei Gelenkschmerzen, Verspannungen und Kopfschmerzen.

Das brauchen Sie:

  • 1/2 Liter reines Kirschwasser (40 bis 45 Prozent Alkoholgehalt)
  • 1 leicht gehäufter Teelöffel Meersalz
  • 1 saubere Braunglas-Flasche

So geht’s: Kirschwasser in die Flasche füllen, Salz zugeben und durch Schütteln auflösen:

  • In der ersten Stunde alle zehn Minuten schütteln.
  • In den folgenden drei Stunden noch jeweils zwei- bis dreimal schütteln. Am besten stellen Sie sich einen Eierwecker, damit Sie das Schütteln nicht vergessen!

Anwendung: Geben Sie ein wenig von dem „Kirschwasser mit Salz“ auf Ihre Hand und reiben Sie Ihrem Kind bei Verletzungen und Schmerzen zunächst bestimmte Reflexpunkte am Kopf ein: Schläfen, Hals, Nacken, Ohren und den Bereich hinter den Ohren. Dann erst behandeln Sie die verletzte oder schmerzende Stelle.

Wie oft, wie lange: Die Einreibung können Sie je nach Bedarf ein- bis zweimal täglich durchführen. alternativ können Sie mit dem „Kirschwasser mit Salz“ auch zweimal täglich einen Umschlag machen (Durchführung siehe oben). Der Umschlag wird abgenommen, sobald das damit getränkte Tuch getrocknet ist.

Mein Tipp:

Durch den Alkoholgehalt wirkt das „Kirschwasser mit Salz“ angenehm kühlend, trocknet bei wiederholter Anwendung aber die Haut aus. Daher die behandelten Hautstellen anschließend mit einer milden Pflegecreme einfetten.