Schreibanlässe: So trainiert Ihr Kind das Aufsatzschreiben
Entdeckendes Lernen mit allen Sinnen
Damit ein Schulkind motiviert und interessiert zum Stift greift und eine längere Geschichte aufschreibt, müssen sich Lehrer und Eltern etwas einfallen lassen. Kreativität und Fantasie, oft ein Produkt von Langeweile, entwickeln Schülerinnen und Schüler kaum noch von selbst. Durch die ständig verfügbare Unterhaltungswelt müssen sie sich nicht mehr aktiv bemühen, das hat auch Auswirkungen auf die Motivation zum Schreiben von Geschichten. Tagebuch schreiben, kleine Abenteuer schriftlich festhalten oder ausführliche Briefe über erlebte Ereignisse verfassen, das alles ist schon länger out. Die folgenden Ideen und Tipps unterstützen Sie dabei, Ihr Kind wieder für das aktive Erfinden und Aufschreiben von lesenswerten Ideen zu begeistern.
1. Ein attraktives Design macht Lust aufs Schreiben
Eine Kriminalgeschichte passt gut auf so ein Papier. Ein leeres, weißes Blatt oder das übliche Schulheft haben wenig Potenzial, die Lust am Aufsatzschreiben zu erhöhen. Ganz anders sieht es aus, wenn das zu beschriftende Blatt toll dekoriert ist und zum Thema passt. Entsprechend der Klassenstufe können die Linien bereits vorgezogen sein, sodass die Hemmschwelle für das Kind sinkt. Je jünger die Kinder sind, desto mehr Möglichkeiten zum Ausmalen sollten zusätzlich vorhanden sein.
2. Coole Stifte schmeicheln der Hand
Neben dem dekorativ gestalteten Blatt sind natürlich auch die Stifte ein Anreiz. Hier ist die Auswahl wirklich riesengroß, sodass sich für jedes Kind etwas Passendes finden lässt. Wenn es ums Aufsatzschreiben geht, sollte das Kind in der Wahl seines Stiftes frei sein.
- Ein Motivstift, bedruckt mit Pferden, Blumen, Fußbällen oder einem Fahrrad kann das Hobby des Kindes abbilden.
- Ein Handschmeichler, vielleicht ein besonders griffiger, dicker oder weicher Stift, macht das Schreiben zu einem Wohlfühlerlebnis.
3. Bringen Sie Ihr Kind auf Ideen
Die meisten Kinder müssen erst langsam wieder lernen, eigene Ideen für Aufsätze zu entwickeln. Um ihnen diese Arbeit abzunehmen, gibt es passende Schreibanlässe. Diese Schreibanlässe bilden den Anfang oder die Idee einer Geschichte, die Ihr Kind dann weiter ausschmücken soll. Damit ist die erste Hürde überwunden. Kann sich das Kind für einen Geschichtenanfang begeistern, geht der Rest oft viel einfacher.
- Beispiel 1: Lassen Sie Ihr Kind an einer Zitrone riechen. Bitten Sie es dann aufzuschreiben, was der Zitrone alles widerfahren ist, bevor sie bei Ihnen zu Hause in der Küche angekommen ist.
- Beispiel 2: Sandra und Anna laufen von der Schule nach Hause. Sie kommen an einem wunderschönen Garten vorbei und bewundern die Blumen. Plötzlich bemerkt Anna ein Glitzern im Blumenbeet. Was sieht sie, und was macht sie damit?
- Beispiel 3: Fordern Sie Ihr Kind auf, aus den folgenden fünf Wörtern eine Geschichte zu erfinden: Kürbis, Schuldirektor, Giraffe, Wunderkerze und Gewitter.
Eine Reihe von unterschiedlichen Schreibanlässen haben wir für Sie in unserem Download zusammengestellt. Natürlich können Sie sich auch selbst etwas ausdenken, was vielleicht noch besser zu Ihrem Kind passt.
Korrektur? Bitte erst mal nicht!
Wenn es darum geht, Ihr Kind für das Schreiben von Aufsätzen zu begeistern, ist eine Korrektur seiner Geschichten anfangs kontraproduktiv. Zunächst soll Ihr Kind ja Spaß daran finden, Ideen weiterzuentwickeln und zu Papier zu bringen. Wenn es anschließend sofort mit Rechtschreibfehlern oder einem falschen Aufsatzaufbau konfrontiert wird, fällt diese Motivation ganz schnell wieder in sich zusammenMein Tipp!
Kinder, die sich besonders schwer mit dem Aufsatzschreiben tun, dürfen die Geschichte erst einmal nur erzählen. Dazu müssen sie nur Stichpunkte notieren.